Der Gullfoss ist ein Wasserfall des Flusses Hvítá (Ölfusá) im Haukadalur
im Süden Islands. Der Fluss Hvítá bildet die Gemeindegrenze zwischen
Hrunamannahreppur und Bláskógabyggð. Der Wasserfall gehört mit Þingvellir und
den benachbarten Geysiren zum sogenannten Gullni hringurinn (Golden Circle, dt.
wörtlich: „Goldener Ring“ oder „Goldene Rundfahrt“) der berühmtesten
Sehenswürdigkeiten Islands. Seine durchschnittliche Wasserführung beträgt etwa
109 m³/s, im Sommer etwa 130 m³/s. Der größte bisher gemessene Abfluss betrug
2000 m³/s. Der Wasserfall besteht aus zwei Stufen, von denen die erste 11 m und
die zweite 21 m Höhe besitzt. Diese beiden Kaskaden stehen etwa rechtwinklig
zueinander. Von der zweiten Stufe stürzt das Wasser in eine Schlucht, die vom
Wasserfall bis zur Verbreiterung zum Tal 2,5 km lang ist und eine Tiefe von
70 Metern erreicht. Die Wasser der Hvítá und nicht zuletzt die bisweilen
auftretenden Gletscherläufe haben diese Schlucht seit der Eiszeit vor 10.000
Jahren um durchschnittlich 25 cm im Jahr ausgefräst. Zwei Gletscherläufe im
20. Jahrhundert sind bekannt, 1930 und 1948. Bei diesen wurde die Schlucht
völlig mit Wasser gefüllt, so dass die niedrigere Wasserfallstufe zeitweilig
darunter verschwand.
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