ALLGEMEINES / GESCHICHTE

Akranes ist eine Hafenstadt in Island nördlich von Reykjavík in der Region Vesturland. Am 1. Januar 2014 hatte die Stadt 6699 Einwohner. Sie ist damit die größte Stadt Westislands. Der Name der Stadt bedeutet Kornackerhalbinsel. Diesen Namen findet man in sehr alten Quellen und kann daher davon ausgehen, dass in der Gegend zur Wikingerzeit viel Getreide angepflanzt wurde. Die Spitze der Halbinsel, wo sich die heutige Stadt befindet, hieß früher Skagi (dt.: Halbinsel) und ab dem 17. Jahrhundert Skipskagi oder Skipaskagi. Umgangssprachlich wird v. a. in Westisland der Name Skagi immer noch oft für Akranes gebraucht. Östlich der Stadt Akranes befindet sich der Berg Akrafjall, an dessen Südseite der Ort Innrihólmur. Akranes liegt an der großen Bucht Faxaflói, der Südteil (etwa Langisandur) an der sehr viel kleineren Bucht Krossvík, die zum Hvalfjörður gehört. Akranes entwickelte sich im 19. Jahrhundert aus diesem Fischerdorf und bekam das Marktrecht im Jahre 1864. Damals hatte der Ort 300 Einwohner. Die ersten Anlegestege stammen von 1874, Hafenanlagen wurden 1929 in der Bucht Krossvík errichtet. Und dort befindet sich der Hafen immer noch, der einer der wichtigsten Fischereihäfen Islands ist. Die Kirche wurde 1896 von Garðar nach Akranes verlegt. Akranes bekam 1941 das Stadtrecht und gehört zu den größten Städten Islands außerhalb der Hauptstadtregion


HEIMATMUSEUM (AKRANES)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Akranes besitzt ein relativ großes Freilicht- und Heimatmuseum (Safnasvæðið á Akranesi, früher: Museum in Garðar). Dies beinhaltet u. a. eine Mineraliensammlung und ein Boots- und Fischereimuseum, zu dem Islands ältester erhaltener Fischkutter gehört. Weitere größere Abteilungen des Museum beinhalten: eine Abteilung zum Sport in Island sowie eine Abteilung des Nationalen Instituts für Landesvermessung sowie zum Tunnelbau unter dem nahegelegenen Hvalfjörður, dessen Bedeutung für das Gedeihen der Stadt Akranes nicht zu unterschätzen ist.


Leuchttürme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] (AKRANES)

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Sehenswert sind außerdem die Leuchttürme aus dem Jahre 1918 (restauriert 1992) und 1946. Eine moderne Skulptur erinnert an den Untergang des Schiffs Hafmeyjan, bei dem 1905 11 junge Leute ums Leben kamen.


Hvalfjörður (FRORD)

Der Hvalfjörður ist ein Fjord im Westen Islands zwischen Kjalarnes und Akranes. Der Fjord stellt de facto eine Verlängerung der Faxaflói-Bucht nach Osten dar. Er ist 30 km lang und an der breitesten Stelle misst er 4–5 km. Am tiefsten ist er im Inneren und erreicht dabei eine Tiefe von 84 m, während er am Fjordausgang nur ca. 38 m tief ist. Zwei Buchten vor allem zweigen von ihm im Fjordinneren ab: Botnsvogur und Brynjudalsvogur. Im Talinneren ist der Fjord umgeben von steileren Bergen, was sehr zum Reiz der Landschaft beiträgt. Dabei handelt es sich bei Múlafell und Þyrill um die Reste eines erloschenen Schildvulkans. Hvalfell ist ein Tafelvulkan. Im Inneren des Fjordes befand sich im Tertiär ein aktiver Zentralvulkan, deshalb findet man an den Hängen der Nordseite des Fjords am Berg Brekkukambur oberhalb der Walfangstation heiße Quellen und Rhyolith-Gestein. Der Fjord hatte im Mittelalter und in der beginnenden Neuzeit eine sehr hohe Bedeutung für Süd- und Westisland sowohl als Handelsplatz als auch als Fischereizentrum. Im 14. Jahrhundert z. B. lag der vermutlich wichtigste Handelsplatz Islands, Maríuhöfn, am Südufer des Fjords bei Kjós. Zahlreiche Überreste sind archäologisch untersucht worden. Diese Blütezeit dauerte offensichtlich bis ins 15. Jahrhundert an, als der Handelsplatz schließlich von Hafnarfjörður abgelöst wurde. Dies mag auch damit zu tun gehabt haben, dass 1402 über Maríuhöfn auf einem Schiff die Pest ins Land eingeschleppt wurde. Ein weiterer bekannter Handelsplatz befand sich im Fjordinneren bei der Mündung des Flüsschens Laxá í Kjós: Hvalfjarðareyri. Dieser Handelsplatz existierte in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts. Der Hvalfjörður ist der tiefste Fjord Islands. Er eignete sich deshalb besonders gut für große Schiffe wie Walfänger oder Kriegsschiffe. Aus diesem Grunde stellten die Alliierten während des Zweiten Weltkrieges im Fjord die Nordmeergeleitzüge zusammen, die von hier aus in Richtung Sowjetunion fuhren.


Hvalfjarðargöng (TUNNEL)

Bis 1998 musste man einen Umweg von rund 62 Kilometern auf der Ringstraße auf sich nehmen, wenn man von Reykjavík nach Borgarnes fahren wollte. Damals musste man den ganzen Fjord umrunden. Heutzutage wird die Fahrt durch den mautpflichtigen Tunnel Hvalfjarðargöng unter dem Fjord bedeutend verkürzt. Der Tunnel wurde von isländischen Firmen entwickelt und gebaut. Er ist zweispurig ausgebaut und führt bis in 165 m Tiefe hinunter, damit liegt er etwa 130 m unter dem Meeresboden. Sein Bau begann 1996, und er wurde am 11. Juli 1998 eröffnet. Der Tunnel ist 5770 m lang, davon liegen 3750 m unter dem Hvalfjörður bis zu 165 m unter dem Meeresspiegel. Der südliche Abschnitt weist eine Längsneigung von 4 bis 7 % und zwei Fahrspuren auf, der nördliche Abschnitt 8,1 % und drei Fahrspuren. Dieser mautpflichtige Tunnel verkürzt den Weg um den Fjord um fast 50 km. Er ersetzt eine Autofähre zwischen dem Hafen von Reykjavík und Akranes ab. Der Bau wurde 2002 als herausragendste isländische Ingenieurleistung des Jahrzehnts 1991–2000 ausgezeichnet. Innerhalb von 10 Jahren sind 14 Millionen Fahrzeuge registriert worden, damit liegt die Auslastung des einröhrigen Tunnels über der geplanten von 5000 Fahrzeugen in 24 Stunden. 2008 passierten 5500 Fahrzeuge in 24 Stunden den Tunnel, der nach Betreiberangaben bei 6000 Fahrzeugen überlastet ist. Deshalb hatte der Betreiber Spölur am 11. Juli 2008 beim Verkehrsministerium einen Antrag auf eine zweite Röhre eingereicht. Probebohrungen für die neue, parallel verlaufende Röhre waren erfolgreich, und der Betreiber hoffte auf eine Fertigstellung bis 2014. Die Kosten für das Projekt wurden mit 6,5 bis 7,5 Milliarden Isländischen Kronen (54 bis 63 Millionen Euro) angesetzt.


AKRAFJALL

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Der Akrafjall ist ein vulkanischer Berg im Westen von Island. Er liegt auf dem Gemeindegebiet von Hvalfjarðarsveit, östlich der Stadt Akranes. Er befindet sich nördlich von Reykjavík auf einer Halbinsel zwischen den Fjorden Borgarfjörður und Hvalfjörður und erreicht eine Höhe von 642 m. Der höchste Gipfel befindet sich im nördlichen Teil des Berges und heißt Geirmundartindur. Ihm gegenüber liegt der zweithöchste Gipfel des Bergmassives, Háihnúkur (555 m). Akrafjall besteht aus Palagonit und einigen Basaltlagen. Diese stammen vom Kjalarnes-Vulkan, der vor etwa 2 Millionen Jahren aktiv war. Zum größten Teil entstand er während der Eiszeit. Später schabten die Gletscher, die sich in der Eiszeit in den Tälern der beiden heutigen Fjorde befanden, lange Zeit an ihm herum. Er ragte als Nunatak aus ihnen hervor. Auffallend ist die Zweiteilung des Berges, in den das Tal Berjadalur einschneidet. Das Trinkwasser der Stadt Akranes wird hier entnommen.


Fotos, Texte, Grafiken: JHreisen - Wikipedia / Daten und Links ohne Gewähr (12.2023)