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Der Múlakvísl ist ein Fluss im Süden von
Island im Westen der Ebene des Mýrdalssandur. Bei ihm handelt es
sich um einen Gletscherfluss, der sein Wasser aus dem
Mýrdalsjökull, vor allem über dessen Gletscherzunge Kötlujökull
bezieht. Seine Fluten sind meist von grau-brauner Farbe, da er
viel Sedimente mitschleppt. Am Selfjall, ca. 10 km östlich des
Ortes Vík í Mýrdal führt die Ringstraße auf einer Brücke über den
Múlakvísl. Da wachsende Wassermengen dieses Flusses ein wichtiger
Indikator für bevorstehende Vulkaneruptionen der Katla sind, wird
er sehr genau überwacht. Der Vorgänger der Brücke wurde 1955 bei
einem Gletscherlauf mit 2500 m³/s Wasser hinweggerissen. Dabei
hatte sich über der Kötlugjá, der 1918 entstandenen Spalte in der
Caldera des Vulkans Katla, ein Kessel im Gletscher gebildet. Dies
zeigte vulkanische Aktivitäten unter dem Gletscher an, die
wiederum den Gletscherlauf initiierten. Es kam allerdings 1955
nicht zu einem richtigen Ausbruch. Am 9. Juli 2011 kam es erneut zu einem
Gletscherlauf, der sich bereits Stunden und Tage zuvor in Serien
von Beben in bis zu zehn Kilometern Tiefe in der Katla-Region
angekündigt hatte. Es ereignete sich ein kleiner Vulkanausbruch
unter dem Gletscher ähnlich wie 1955. Der Gletscherlauf zerstörte
wieder die erst gut 20 Jahre alte Brücke der Ringstraße am
Múlakvísl. Aufgrund einer Gletscherlaufswarnung durch ein
Wasserpegel-Frühwarnsystem wurde die Straße bereits etwa eine
Stunde vor der Zerstörung der Brücke für den Verkehr gesperrt, so
dass niemand zu Schaden kam. Am 11. Juli 2011 hatte sich der Tremor
unter der Kalta wieder beruhigt. Am 15. Juli 2011 konnten 1.500
Personen mit Hilfe von Spezialfahrzeugen über den Múlakvísl
transportiert werden, am 16. Juli wurde eine inzwischen
fertiggestellte Behelfsbrücke über den Fluss in Betrieb genommen
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