ALLGEMEINES / GESCHICHTE

Vík í Mýrdal (dt. „Bucht am sumpfigen Tal“) ist der südlichste Ort auf dem Festland Islands und liegt in der isländischen Gemeinde Mýrdalur. Am 1. Januar 2014 hatte der Ort 296 Einwohner. Vík stellt für die Bewohner rund um den Mýrdalsjökull ein wichtiges Dienstleistungs- und Versorgungszentrum dar.  In der Nähe von Vík startete im August 1964 und im Sommer 1965 die französische Raumfahrtbehörde CNES je zwei französische Höhenforschungsraketen des Typs Dragon 1 von einer mobilen Abschussrampe. Die Raketen erreichten eine Höhe zwischen 420 km und 451 km. Vík í Mýrdal ist einer der wenigen Küstenorte Islands, die keinen Hafen haben. Die Entfernung zur isländischen Hauptstadt Reykjavík beträgt 187 Straßenkilometer. Der Ort liegt an Islands bedeutendster Straße, dem Hringvegur. Vík verfügt neben Versorgungsinfrastruktur über eine Jugendherberge, zwei Hotels, einen Campingplatz mit Schwimmbad und eine Wollfabrik mit Lagerverkauf, sowohl von Kleidern als auch von Souvenirs. Vík í Mýrdal liegt südlich des Sees Heiðarvatn an der Südküste Islands. Nordwestlich des Ortes liegt der Berg Reynisfjall, ein guter Beobachtungsort für Ornithologen. Dort findet man im Juni und Juli zahlreiche Papageitaucher und Eissturmvögel. Die vulkanische Halbinsel Dyrhólaey liegt südlich des Dyrhólaós und befindet sich rund 6 km westlich des Ortes. Durch Vík fließt der Fluss Víkurá in den Atlantik. Weiter östlich befindet sich der Fluss Uxafótarlækur.


SCHWARZER STRAND

Bild folgt

Der Ort hat einen berühmten Strand aufzuweisen. Dieser besteht aus schwarzer Lava. Das Meer davor ist häufig wild und aufgewühlt. 1991 wurde der Strand vom „Islands Magazine“ zu einem der 10 schönsten Strände der Welt gewählt. Am Strand befindet sich die nördliche Statue "Der Reisende", geschaffen von der isländischen Bildhauerin Steinunn Thorarinsdottir. Ein identisches zweites Exemplar – die südliche Statue – befindet sich am Strand der britischen Stadt Hull. Beide Figuren bilden somit eine imaginäre Brücke zwischen den beiden Inselstaaten. Der Gedenkstein Islandfischerei, der an vor Island umgekommene deutsche Hochseefischer und isländische Helfer erinnert, befindet sich ebenfalls am Strand.


Reynisdrangar

Vor der Küste befinden sich drei schwarze Felsnadeln (Dykes), die Reynisdrangar: „Skessudrangur“, „Landdrangur“ und „Langsamur“. Eine Legende berichtet, dass Trolle ein Schiff ans Land bringen wollten und dabei versteinert worden seien.


KIRCHE
 

MULAKVISL

Der Múlakvísl ist ein Fluss im Süden von Island im Westen der Ebene des Mýrdalssandur. Bei ihm handelt es sich um einen Gletscherfluss, der sein Wasser aus dem Mýrdalsjökull, vor allem über dessen Gletscherzunge Kötlujökull bezieht. Seine Fluten sind meist von grau-brauner Farbe, da er viel Sedimente mitschleppt. Am Selfjall, ca. 10 km östlich des Ortes Vík í Mýrdal führt die Ringstraße auf einer Brücke über den Múlakvísl. Da wachsende Wassermengen dieses Flusses ein wichtiger Indikator für bevorstehende Vulkaneruptionen der Katla sind, wird er sehr genau überwacht. Der Vorgänger der Brücke wurde 1955 bei einem Gletscherlauf mit 2500 m³/s Wasser hinweggerissen. Dabei hatte sich über der Kötlugjá, der 1918 entstandenen Spalte in der Caldera des Vulkans Katla, ein Kessel im Gletscher gebildet. Dies zeigte vulkanische Aktivitäten unter dem Gletscher an, die wiederum den Gletscherlauf initiierten. Es kam allerdings 1955 nicht zu einem richtigen Ausbruch. Am 9. Juli 2011 kam es erneut zu einem Gletscherlauf, der sich bereits Stunden und Tage zuvor in Serien von Beben in bis zu zehn Kilometern Tiefe in der Katla-Region angekündigt hatte. Es ereignete sich ein kleiner Vulkanausbruch unter dem Gletscher ähnlich wie 1955. Der Gletscherlauf zerstörte wieder die erst gut 20 Jahre alte Brücke der Ringstraße am Múlakvísl. Aufgrund einer Gletscherlaufswarnung durch ein Wasserpegel-Frühwarnsystem wurde die Straße bereits etwa eine Stunde vor der Zerstörung der Brücke für den Verkehr gesperrt, so dass niemand zu Schaden kam. Am 11. Juli 2011 hatte sich der Tremor unter der Kalta wieder beruhigt. Am 15. Juli 2011 konnten 1.500 Personen mit Hilfe von Spezialfahrzeugen über den Múlakvísl transportiert werden, am 16. Juli wurde eine inzwischen fertiggestellte Behelfsbrücke über den Fluss in Betrieb genommen

     
 

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