Das möglicherweise bereits unter Kaiser Trajan
um 114 n. Chr. begonnene und unter Kaiser Hadrian zwischen 125 n. Chr.
und 128 n. Chr. fertiggestellte Pantheon hatte mehr als 1700 Jahre lang,
gemessen am Innendurchmesser, die größte Kuppel der Welt und gilt
allgemein als eines der am besten erhaltenen Bauwerke der römischen
Antike. Das Pantheon besteht aus zwei Hauptelementen: einem Pronaos mit
rechteckigem Grundriss und Tempelfassade im Norden sowie einem
kreisrunden, überkuppelten Zentralbau im Süden. Ein Übergangsbereich
vermittelt zwischen beiden Gebäudeteilen, die sich ergebenden Zwickel
der Schnittstellen wurden für Treppenhäuser genutzt. Erbaut auf dem
Marsfeld, war das Pantheon vermutlich ein allen Göttern Roms geweihtes
Heiligtum. Der Historiker Cassius Dio berichtet, dass dort Statuen des
Mars und der Venus sowie weiterer Götter und eine Statue des als Divus
Iulius unter die Götter aufgenommenen Gaius Iulius Caesar aufgestellt
waren. Welche Götter insgesamt hier verehrt werden sollten, ist jedoch
umstritten, zumal nicht restlos geklärt ist, ob das Pantheon seiner
Urbestimmung nach ein Tempel oder ein imperialer Repräsentationsbau war,
der trotz seiner der Sakralarchitektur entlehnten Elemente säkularen
Zwecken diente. Am 13. Mai vermutlich des Jahres 609 wurde das Pantheon
in eine christliche Kirche umgewandelt und der heiligen Maria sowie
allen christlichen Märtyrern geweiht. In ihr werden vor allem an hohen
Feiertagen Messen gefeiert. Die Kirche wurde am 23. Juli 1725 von Papst
Benedikt XIII. zur Titeldiakonie erhoben. Papst Pius XI. übertrug diese
am 26. Mai 1929 an die 400 Meter entfernte Kirche Sant’Apollinare alle
Terme Neroniane-Alessandrine. Santa Maria ad Martyres trägt den Titel
einer Basilica minor und ist der Pfarrgemeinde Santa Maria in Aquiro
angeschlossen.
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