ALLGEMEINES

Das Pantheon ist ein zur Kirche umgeweihtes antikes Bauwerk in Rom. Als römisch-katholische Kirche lautet der offizielle italienische Name Santa Maria ad Martyres (lateinisch Sancta Maria ad Martyres). Nach einer seit dem Mittelalter gebräuchlichen Namensform Sancta Maria Rotunda wird das Bauwerk in Rom umgangssprachlich auch als La Rotonda bezeichnet. Die Kuppel hat einen durchmesser von 43,45 m. Das Gebäude gehört dem italienischen Staat und wird vom Ministerium für Kulturgüter und Tourismus unterhalten. Der Einfluss des Pantheon auf die Architekturgeschichte vor allem der Neuzeit ist enorm. Der Begriff Pantheon wird heute auch allgemein auf ein Gebäude angewendet, in dem bedeutende Persönlichkeiten bestattet sind, was von der späteren Nutzung des römischen Pantheon herrührt.


GESCHICHTE (Auszüge)

Das möglicherweise bereits unter Kaiser Trajan um 114 n. Chr. begonnene und unter Kaiser Hadrian zwischen 125 n. Chr. und 128 n. Chr. fertiggestellte Pantheon hatte mehr als 1700 Jahre lang, gemessen am Innendurchmesser, die größte Kuppel der Welt und gilt allgemein als eines der am besten erhaltenen Bauwerke der römischen Antike. Das Pantheon besteht aus zwei Hauptelementen: einem Pronaos mit rechteckigem Grundriss und Tempelfassade im Norden sowie einem kreisrunden, überkuppelten Zentralbau im Süden. Ein Übergangsbereich vermittelt zwischen beiden Gebäudeteilen, die sich ergebenden Zwickel der Schnittstellen wurden für Treppenhäuser genutzt. Erbaut auf dem Marsfeld, war das Pantheon vermutlich ein allen Göttern Roms geweihtes Heiligtum. Der Historiker Cassius Dio berichtet, dass dort Statuen des Mars und der Venus sowie weiterer Götter und eine Statue des als Divus Iulius unter die Götter aufgenommenen Gaius Iulius Caesar aufgestellt waren. Welche Götter insgesamt hier verehrt werden sollten, ist jedoch umstritten, zumal nicht restlos geklärt ist, ob das Pantheon seiner Urbestimmung nach ein Tempel oder ein imperialer Repräsentationsbau war, der trotz seiner der Sakralarchitektur entlehnten Elemente säkularen Zwecken diente. Am 13. Mai vermutlich des Jahres 609 wurde das Pantheon in eine christliche Kirche umgewandelt und der heiligen Maria sowie allen christlichen Märtyrern geweiht. In ihr werden vor allem an hohen Feiertagen Messen gefeiert. Die Kirche wurde am 23. Juli 1725 von Papst Benedikt XIII. zur Titeldiakonie erhoben. Papst Pius XI. übertrug diese am 26. Mai 1929 an die 400 Meter entfernte Kirche Sant’Apollinare alle Terme Neroniane-Alessandrine. Santa Maria ad Martyres trägt den Titel einer Basilica minor und ist der Pfarrgemeinde Santa Maria in Aquiro angeschlossen.


1994

            

GRÄBER

Ab der Renaissance wurde das Pantheon in seiner Funktion als Kirche zur Grablege bedeutender Künstlerpersönlichkeiten, unter anderem für den Maler Raffael (1483–1520) / den Architekten Baldassare Peruzzi (1481–1536) / den Maler Perino del Vaga (1501–1547) / den Maler Giovanni da Udine (1487–1564) / den Maler Taddeo Zuccari (1529–1566) / den Maler Annibale Carracci (1560–1609) / den Komponisten Arcangelo Corelli (1653–1713) Raffael ließ sich in einem antiken römischen Sarkophag bestatten, an dem ein Distichon von Pietro Bembo angebracht wurde. Auch andere Personen fanden im Pantheon ihre letzte Ruhestätte, beispielsweise Raffaels Verlobte Maria Bibbiena, und das Herz des Kardinals Ercole Consalvi wurde hier bestattet. Nach der Vereinigung Italiens diente der Bau dann als Grablege der ersten beiden italienischen Könige Viktor Emanuel II. und Umberto I. Auch Margarethe von Italien, Ehefrau Umbertos I., hat ihre Grabstätte im Pantheon. Dem im Exil verstorbenen letzten italienischen König Viktor Emanuel III. blieb das Pantheon als Ruhestätte wegen seiner während der Zeit des Faschismus eingenommenen zweifelhaften Rolle versagt.


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