Anfang
des 14. Jh. waren die Giusti, ein reiches, in der Toskana ansässiges
Geschlecht, den Parteienkämpfen zwischen Guelfen und Ghibellinen ins Exil nach
Verona ausgewichen und waren in dieser blühenden, sicheren ghibellinischen
Stadt dank des Erfolges ihrer Mühlen zu einer der wohlhabendsten Familien
aufgestiegen. Agostino Giusto, vom Großherzog der Toskana in den Adelsstand und
von der Republik Venedig zum Ritter erhoben, ein ebenso gebildeter wie mächtiger
Mann, der sich als Kunstmäzen und Sammler betätigte und mit leidenschaftlicher
Hingabe der Accademia Filarmonica angehörte, schuf in der Zeit vor 1570 diesen
grandiosen Garten. In
seiner heutigen Form geht das Labyrinth auf einen Plan des Architekten Luigi
Trezza aus dem 18.Jh. zurück. Damals wurde auch das Parterre durch Beseitigung
der sich kreuzenden Zypressenzeilen freigelegt und der Garten mit eleganten
asymmetrischen Beeten im französischen Stil und Figuren von Lorenzo Muttoni
geschmückt. Der
Giradino Giusti blieb vom romantischen Spleen des 19. Jh. zwar nicht gänzlich
verschont, doch die damals vorgenommenen landschaftsgärtnerischen Veränderungen
mussten schon bald dem klassizistischen Geschmack der dreißiger Jahre unseres
Jahrhunderts weichen, der die strenge Gliederung des unteren Teils in ihrer
ursprünglichen Form wiederherstellt.
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