Tāmaki Makaurau, heute bekannt als
Auckland, wurde erstmals von den Māori, der indigenen Bevölkerung
Neuseelands, um das Jahr 1350 besiedelt. Auf den Überresten der
Vulkane errichteten sie befestigte Dörfer, sog. Pā. Am Höhepunkt
der vorkolonialen Besiedlung hatte die Gegend der heutigen
Großstadt Auckland rund 20.000 Einwohner; mit dieser Zahl konnte
man nach neuseeländischem Gesetz später die Stadtrechte erlangen.
Die terrassenähnlichen Anlagen dieser frühen Besiedlung kann man
an den größeren Hügeln, wie zum Beispiel dem Mount Eden oder dem
One Tree Hill, zum Teil noch heute erkennen.
Nach der Unterzeichnung des Vertrags von
Waitangi, der Neuseeland an das Vereinigte Königreich band (damals
war Neuseeland offiziell eine „Kolonie“ von New South Wales),
musste William Hobson einen geeigneten Standort für die neue
Hauptstadt des Landes suchen. Auf die Empfehlung mehrerer
Persönlichkeiten, allen voran des Missionars Henry Williams sowie
des obersten Landvermessers der Kolonie, Felton Mathew, und
aufgrund der Preisgabe von Land durch die Ngāti Whātua wählte
Hobson das südliche Ufer des Waitemata Harbour als Standort für
die neue Hauptstadt. Er benannte die Stadt nach George Eden, 1.
Earl of Auckland, der einer seiner Gönner und Freunde war. Am 26.
November 1842 gab der neuseeländische Staatsanzeiger den
Stadtnamen „Auckland“ amtlich bekannt. Von diesem Zeitpunkt an
erreichte ein stetiger Zuwanderungsstrom die neue Hauptstadt.
Waren es zu Beginn meist Menschen aus anderen Gegenden Neuseelands
und Schiffe aus der „Mutterkolonie“ New South Wales, liefen
bereits 1842 die ersten direkt aus Großbritannien kommenden
Einwandererschiffe in den Hafen von Auckland ein. Während die
östlichen Gebiete der Stadt Regierungsmitgliedern vorbehalten
waren, siedelten sich im westlichen Stadtgebiet vornehmlich
Handwerker oder Künstler an. Dieses soziale Gefälle ist bis heute
erhalten geblieben.
Die Stadt Auckland diente ab 1860 als
Ausgangspunkt für den damaligen Gouverneur George Grey, um die
Māori bei den Neuseelandkriegen immer weiter nach Süden zu
drängen. Mitte des 19. Jahrhunderts konzentrierte sich die
Besiedlung Neuseelands hauptsächlich auf die Südinsel. Trotzdem
entwickelte sich Auckland nach und nach zum wirtschaftlichen
Zentrum des Landes. Während die Great South Road wirtschaftlich
den Süden Aucklands erschloss, war die Gummi-Gewinnung aus
Kauri-Bäumen ein wichtiger Wirtschaftssektor der Waitakere Ranges
im Westen. Schon 1900 war Auckland schließlich die größte Stadt
des Landes. Damit begann eine Ära des Bauens. So wurde zum
Beispiel im Jahr 1919 eine elektrifizierte Straßenbahn eröffnet.
Diese bestand aus neun Linien und musste in den nächsten Jahren
mit privaten Stadtbussen konkurrieren, bis 1926 der Staat eine Art
„Beförderungsmonopol“ im öffentlichen Nahverkehr beschloss. In
diesem Jahr wurden mit der Straßenbahn 63.000.000 Passagiere
befördert. Etwa zehn Jahre nach der Einführung der Straßenbahn
wurde der Betrieb sukzessive eingestellt.
Die Weltwirtschaftskrise von 1929 wirkte
sich auch stark auf die Stadt Auckland aus. Mit Michael Joseph
Savage wurde erstmals ein Anhänger der Labour Party
Premierminister von Neuseeland. Dieser ließ auf Staatskosten in
Auckland in den folgenden Jahrzehnten bis in die 1950er-Jahre
zahllose Häuser für finanzschwache Bevölkerungsteile errichten.
Die Häuser wurden für gewöhnlich auf sehr großen Grundstücken –
meist ein Viertel-Acre (etwa 1000 Quadratmeter) – gebaut. Nach dem
Zweiten Weltkrieg setzte erneut ein Bauboom, vor allem in Bezug
auf Verbesserungen an der Infrastruktur, ein. Die Auckland Harbour
Bridge zum Beispiel wurde im Jahr 1959 eröffnet und zehn Jahre
später wegen chronischer Überlastung erweitert. Diese Brücke
verbindet das Stadtzentrum von Auckland mit dem nördlichen Vorort
North Shore und überspannt damit den Waitemata Harbour. Des
Weiteren wurde 1966 südlich von Mangere, einem Stadtteil des
früheren Manukau City, offiziell der neue Flughafen eingeweiht, um
die nach Einstellung der Flugboot-Dienste angeflogenen Flugplätze
in Ardmore und Whenuapai zu entlasten.
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