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SEHENSWÜRDIGKEITEN I bis O |
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Jordaan |
Jordaan ist ein Stadtteil Amsterdams, ungefähr zwischen Nassaukade und Prinsengracht. Mit seinen kleinen Häusern war der Jordaan von jeher eine typische Arbeitergegend; aber am Ende des 20. Jahrhunderts wurde es „hip“, hier zu wohnen; die Preise schossen hoch, sodass die Miete den ursprünglichen Bewohner zu hoch wurde. Der Ursprung des Namens ist unklar. Manchmal wird auf den gleichnamigen Fluss in Israel und Palästina verwiesen; aber angesichts der vielen Straßennamen mit Verweisen auf die Flora (Lindengracht, Bloemgracht, Rosenstraat) ist es wahrscheinlicher, dass sich der Name auf eine Verballhornung des französischen Namens für Garten, jardin, zurückführen lässt, denn die Hugenotten, die nach Amsterdam geflüchtet waren, hatten sich im gegenwärtigen Jordaan niedergelassen, wo sich bis dahin der Stadtgarten befunden hatte. Bekannte Söhne und Töchter dieses Stadtteils sind die Pädagogen Theo Thijssen, dem auch ein kleines Museum gewidmet wurde, und Jan Lighart, sowie die Sänger Willy Alberti, Johnny Jordaan, Tante Leen und der Akkordeon-Spieler Johnny Meijer. |
Koninklijk Paleis |
Um 1648 wurde der Maler Jacob van Campen damit beauftragt, ein neues Stadthaus zu entwerfen. Die Arbeiten an diesem riesigen Sandsteinbau, der reich an Superlativen ist, begannen nach dem Ende des 80-jährigen Kriegs gegen Spanien. Über 13.600 Pfeiler wurden als Fundament in die Erde gerammt. Die Stadtverwaltung wollte ein grandioses Symbol für ihre Führerrolle in Europa setzen - Hollands "Goldenes Zeitalter", als auch ökonomische und bürgerliche Macht. Das Gebäude sollte dies ausstrahlen. Das Amsterdamer Stadthaus wurde das größte in Europa. 1808 wurde das Gebäude von Napoleons Bruder Louis zum königlichen Palast umgewandelt. Auch heute noch ist es ein königlicher Sitz. Die königliche Familie der Niederlande empfangen hier königliche Gäste und Würdenträger. Zudem präsentieren sich der neue König oder die neue Königin von dem Balkon aus dem Volk |
Madame Tussauds Panoptikum |
Madame Tussauds ist ursprünglich ein Museum in London. Es ist ein Wachsfigurenkabinett mit weiteren Niederlassungen in Amsterdam, Hongkong (Victoria Peak), Las Vegas (Hotel Venetian), Shanghai, New York City, Washington D.C., und ab Juli 2008 in Berlin. Ausgestellt werden lebensnah nachempfundene Wachsfiguren von historischen Gestalten und Personen der aktuellen Zeitgeschichte, wie Sportler, Filmstars, Modeschöpfer und viele Models. Gründerin des Museums war Marie Tussaud. Die Ausstellung in London wurde von ihr 1835 an der Baker Street aufgebaut und sie führte das Wachsfigurenkabinett bis zu ihrem Tode im Jahre 1850. 1884 beschlossen ihre Enkel, die Ausstellung an ihren jetzigen Ort an der Marylebone Road in London zu verlegen. Seitdem hat Madame Tussauds kontinuierlich an der Erweiterung der Ausstellung gearbeitet und daneben Niederlassungen auf der ganzen Welt eröffnet. Heute sind die neusten Attraktionen die Zeitreise „Spirit of London“, die die Geschichte der britischen Hauptstadt von der Zeit Elisabeths I. bis in die Gegenwart umspannt, sowie das neue Gruselkabinett. |
Mozes en Aäron Kerk |
Die 1841 vom flämischen Architekten T. Suys entworfene Mozes en Aäron Kerk steht an der Stelle einer ehemaligen katholischen "Schlupfkirche". Sie ist nach den beiden Figuren aus dem Alten Testament benannt. Diese neoklassizistische Kirche findet man am Waterlooplein. Sie markiert den Kreuzungspunkt von zwei gedämmten Grachten, der Houtgracht und der Leprozengracht. Offiziell heißt die Kirche "R.K. kerk Sint Anthonius van Padua". Sie ist aus einer katholischen versteckte Kirche entstanden, die sich in einem Haus in der Jodenbreestraat befand und gilt als Beispiel einer "Waterstaatkerk"; einem im 19. Jahrhundert viel gebauten Kirchentyp. Das Innere wirkt durch die korinthischen Säulen sehr monumental. Die Bilder von Christus und St. Franciscus wurden durch J.B. de Cuyper angefertigt. Der barocke Hauptaltar stammt aus der Zeit um 1700, die Orgel wurde 1869/71 von P.J. Adema gebaut. Bei der Restaurierung 1990 wurden die beiden Holztürme sandsteinfarben bemalt. |
Munttoren |
Die Munttoren oder 'de Munt (der Münzturm) ist ein Turm im Zentrum von Amsterdam. Dieser ist ein Teil des ehemaligen Stadttores Regulierspoort, das zur ehemaliges Stadtmauer gehörte. Es gab ursprünglich zwei Türme und ein Wachhaus, die zwischen 1480 und 1487 gebaut worden waren. 1618 brannten beide Türme ab, danach baute man nur den westlichen Turm wieder auf. Der Turmstumpf erhielt 1619-20 einen achteckigen Aufbau mit einer offenen Turmhaube, nach einem Entwurf von Hendrick de Keyser, vier Zifferblätter und ein Glockenspiel. Das Glockenspiel wurde um 1650 von den Gebrüdern Hemony gebaut. 1873 wurden die Glocken als Alteisen verkauft, sie sind heute im Amsterdamer Historischen Museum zu besichtigen. Zur Zeit besteht das Glockenspiel aus 38 Glocken, elf mehr als ursprünglich. Jede Viertelstunde betätigt ein mechanisches Spielwerk die Glocken, und zur halben und vollen Stunde schlagen die Glocken die Uhrzeit. Der Name des Turms verweist darauf, dass im 17.Jahrhundert hier Münzen geschlagen wurden. Der Turm bekam im niederländischen Schicksalsjahr 1672 seinen heutigen Namen, als Amsterdam ein zeitliches Recht zum Münzschlagen bekam. Zu jener Zeit waren große Teile der Niederlanden von Frankreich besetzt, und es war nicht möglich, Gold und Silber zu den Münzen in Dordrecht und Enkhuizen zu transportieren. Die Münzen wurden in dem Wachhaus geprägt. Das Wachhaus, das den Brand von 1618 überstanden hatte, wurde im 19.Jahrhundert abgerissen und durch das heutige Gebäude ersetzt. Es wurde im neorenaissance-Stil gebaut. Bei einem Umbau 1938-39 wurde im Erdgeschoss ein Durchgang angelegt. Der Turm steht auf dem Muntplein, einer sehr verkehrsreichen Kreuzung am Anfang der Kalvestraat und am Ende des Blumenmarktes am Singel. Der Muntplein ist eigentlich eine breite Brücke, dort wo der Singel in die Amstel mündet. Es ist die breiteste Brücke in der Amsterdamer Innenstadt und ist die Nummer eins im Amsterdamer Brückenverzeichnis. Wegen des Baus der Nord-Süd Metro müssen die Fundamente des Turms verstärkt werden, da sonst die Gefahr besteht, dass er absackt. |
Oude Kerk |
Die Oude Kerk im Stadtteil "Oude Zijde" (Alte Seite) liegt mitten im Rotlichtviertel. Auf der roten Tafel links im Bild steht: "Prostitution Information Centre". Die Ursprünge dieser Kirche gehen auf das 13. Jahrhundert zurück. Der heutige gotische Bau aus dem 14. Jahrhundert, eine einschiffige Kirche, wurde bald zur Basilika ausgebaut, die Händler und Arme gleichermaßen anzog. Beachtlich im Inneren ist die vergoldete Decke und die Glasfenster. 1724 kam die große Orgel mit ihren 8 Blasebälgen und ihren 54 vergoldeten Pfeifen hinzu. In der Oude Kerk befindet sich auch das Grabmal von Admiral Abraham van der Hulst (1619-1666). Auf dem Türsturz der "Roten Tür" der Sakristei warnt die Eintretenden die Aufschrift: "Schnell getraut, lange bereut". Der Glockenturm erhielt 1566 seine Spitze von Joost Bilhamer und 1658 ein Glockenspiel aus 39 Glocken von Fracois Hemony. |
Oude-Schans |
Im Bild der aus dem Jahr 1512 stammende "Montelbaanstoren", der ein Teil der Stadtbefestigung war. Der achteckige Teil und die durchbrochene hölzerne Spitze wurde 1606 von Hendrick de Keyser hinzugefügt und weisen eine gewisse Ähnlichkeit mit den 40 Jahren zuvor errichteten Turm der "Oude Kerk" auf. Als der Turm 1611 begann, sich zu neigen, wurde er mit an der Spitze befestigten Tauen wieder zurechtgerückt. Der Turm erscheint auf einigen Radierungen Rembrandts und ist heute der Sitz des "Stadswaterkantoors". |
Fotos, Texte, Grafiken: JHreisen - Wikipedia / Daten und Links ohne Gewähr (07.2020) |