SEHENSWÜRDIGKEITEN P bis Z


Paleis op de Dam

Der Paleis op de Dam ist der Königliche Palast, der sich in der Amsterdamer Innenstadt am Rande des Platzes de Dam befindet. Er wurde von 1648 bis 1665 – als sich Amsterdam im Goldenen Zeitalter auf dem Höhepunkt seiner Macht befand – nach Entwürfen des Architekten Jacob van Campen im niederländisch-klassizistischen Stil als Stadhuis („Rathaus“) errichtet. Die Bildhauerei stammt aus der Werkstatt von Artus Quellijn. Das Gebäude gilt als das wichtigste historische und kulturelle Bauwerk des Goldenen Zeitalters der Niederlande und war bei seiner Errichtung der weltweit größte nicht-kirchliche Bau, der die gigantische Summe von 8,5 Millionen Gulden kostete. Ursprünglich sollten hier nicht Könige, sondern Bürgermeister residieren; das Gebäude wurde als Sitz des Magistrats und des Stadtgerichts errichtet. Der Dichter Constantijn Huygens pries es als „das achte Weltwunder, mit so viel Stein errichtet, und so viel Holz darunter“, denn der Bau steht auf 13.659 Holzpfählen. Der silberne Spatel, der bei der Grundsteinlegung Verwendung fand, wird noch heute zur Erinnerung ausgestellt. Seit 1808 wird das Gebäude nicht als Rathaus, sondern als Königlicher Palast genutzt, seit 1939 von der Königsfamilie des Hauses Oranien-Nassau, die es indes nicht als ihren Sitz, sondern zu Repräsentationszwecken und als Gästehaus für Staatsgäste nutzt. Direkt vor dem Palast, wo früher das alte gotische Rathaus stand, erhob sich ab 1856 das Denkmal De Eendracht („die Eintracht“) von Louis Royer, das 1914 den neu verlegten Straßenbahngleisen weichen musste. 1956 wurde auf dem Platz das Nationalmonument errichtet. 1966 wurde die Hochzeit von Beatrix mit Prinz Claus in dem Palast ausgerichtet; bei ihrer Inthronisation als Königin 1980 erschien Beatrix auf dem Balkon, wo sich im Februar 2002 auch ihr ältester Sohn und Thronfolger Willem-Alexander anlässlich seiner Heirat mit Máxima zeigte. Ansonsten sind Mitglieder der königlichen Familie nur noch zu offiziellen Empfängen, die Königin meist nur zum Neujahrsempfang anwesend. Daneben wird der Palast als Residenz für Staatsgäste und anderen hohen Besuch genutzt.


Prinsengracht

In dieser Gracht findet man sehr viele Hausboote. Rund 3.000 amtlich registrierte liegen in Amsterdam vor Anker. Sie besitzen Strom- und Telefonanschluss und haben eine eigene Anschrift.

Rembrandtplein

 

Reguliersgracht

Die Fassaden der Häuser Nr. 37 und 39 an der Reguliersgracht neigen sich stark nach vorn. Die Absackgefahr ist auf weichem Marschboden immer gegeben. Trotzdem ein ganz normaler Fall, denn in Amsterdam gibt es kaum ein gerades Haus. Typisch ist auch die schmale Vorderfront. Früher wurde die Grundsteuer nach der Länge der Vorderfront, welche zur Gracht zeigt, berechnet, daher baute man die Häuser so. 


Rijksmuseum

Die Bezeichnung Rijksmuseum (niederländisch für „Reichsmuseum“) gilt in den Niederlanden für alle staatliche Museen. So tragen u. a. das Openluchtmuseum („Freilichtmuseum“) bei Arnheim, das Rijksmuseum Twenthe in Enschede, das Rijksmuseum voor Oudheden in Leiden, das Museum im Palast Het Loo bei Apeldoorn diesen Titel. Das größte jedoch, international bekannt als Rijksmuseum im engeren Sinne ist das bekannteste Museum der niederländischen Hauptstadt Amsterdam. Es besitzt zahlreiche Gemälde großer Meister wie beispielsweise Rembrandts „Die Nachtwache“ und Werke von Frans Hals, Gerard Dou und Jan Vermeer. Bedeutend ist auch der Bestand an Skulpturen und Kunstgewerbe aus Keramik und Glas.


Rotlicht-Bezirk

Das Rotlichtviertel - von Einheimischen "de Walletjes" (die dünne Wand) genannt - liegt im wesentlichen im näheren Umkreis der "Oude Kerk". Die Geschichte der hiesigen Prostitution reicht bis zur Entstehung des Amsterdamer Hafens im 13. Jahrhundert zurück. Gemeinsam mit dem Singelgebied und der Ruysdaelkade bilden die Walletjes die Rosse Buurt („Rotlichtviertel“) von Amsterdam. Die Walletjes umfassen v.a. das Gebiet östlich vom Damrak, das von Warmoesstraat, Zeedijk und Nieuwmarkt umschlossen wird. Die wichtigsten Straßen im Viertel sind der Oudezijds Voorburgwal und der Oudezijds Achterburgwal. Viele Sexarbeiterinnen machen Gebrauch von der für die Niederlande typischen raamprostitutie (Fensterprostitution). Für etwa 100 Euro täglich mieten Prostituierte sich kleine Kammern mit einem Koberfenster zur Straßenseite an. An der Schwelle wird dann bei geöffneter Fenstertür mit dem Freier verhandelt. Wird man sich einig, wird der Vorhang zugezogen, und der Freier verschwindet meist für einige Minuten mit der Prostituierten hinter der Tür, wo die Prostituierte meistens noch probiert den Preis „nachzubessern“. Die Preise sind Verhandlungssache und daher sehr unterschiedlich, beginnen aber in der Regel zwischen 40 und 50 Euro. Das häufig aufgestellte Schild „Raam te huur“ bedeutet nichts anderes als „Fenster zu vermieten“ und kennzeichnet noch freie Fenster. Auf den Walletjes herrscht praktisch rund um die Uhr Betrieb, sogar unter Tags sind einige Fenster besetzt. Erst in den frühen Morgenstunden geht es ruhiger zu. Die Prostituierten kommen aus aller Welt. Rund ein Drittel der Prostituierten besitzt die niederländische Staatsbürgerschaft.


Scheepvaart Museum

Dank der vielen Flüsse und der Lage am Meer, wurden die Niederlande zu einer Entdeckernation, Meister des Schiffbaus und des Handels. Während des "Goldenen Zeitalters" traten die Niederlande als Weltzentrum hervor. Dieses Museum befindet sich in einem stattlich Gebäude des 17. Jahrhunderts, welches als Lagerhalle für die Marine diente. Dieser Teil der Stadt wurde dafür bekannt, dass sich hier ein Dutzend Lagerplätze befanden, wie z.B. die der Dutch East India Company (VOC). An Bord der Dutch East Indian Amsterdam wird man ins 18. Jahrhundert getaucht und segelt nach Batavia (heutiges Jakarta). Man kann die Gewürze riechen, den alten Seemannsliedern lauschen und das Donnern der Kanonen hören. Das Schifffahrtsmuseum erzählt die spannende Geschichte des niederländischen Schiffbaus und Handels seit dem 16. Jahrhundert. In mehr als 25 Räumen werden Gemälde, Navigationsinstrumente, Modellschiffe und vieles mehr gezeigt. Außerdem kann man auf authentischen Karten verschollene Plätze suchen, durch ein Sehrohr gucken und eine Radarkabine besichtigen. Vor dem "Scheepvaart Museum" liegt die originalgetreue Nachbildung der Amsterdam, ein Ostindienfahrer aus dem 18. Jahrhundert. Die Crew des Schiffes sind Schauspieler.


Sint Nicolaas Kerk

Die Sint Nicolaas Kerk ist dem Schutzpatron der Seefahrer, dem Sinterklaasavond (5. Dez), geweiht. Dieser Tag hat in Holland die gleich Bedeutung wie bei uns der Heilige Abend. A.C. Bleys entwarf sie, sie wurde 1887 fertig gestellt und ersetzte damals einige katholische Geheimkirchen aus der Zeit, als Katholiken im protestantischen Amsterdam nicht geduldet waren. Das Innere mit eckigen Pfeilern und gewölbter Kassettendecke macht einen monumentalen Eindruck. Nachdem die Katholiken die heutige Oude Kerk durch die Reformation verloren hatten und ihren Glauben lange nicht frei ausüben konnten, durften sie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts endlich wieder große Kirchen bauen. Zu diesen Kirchen gehört die Sint Nicolaaskerk (offiziell "H. Nicolaas binnen de Veste") an der Prins Hendrikkade. Sie wurde 1887 geweiht, ist groß und auffällig gebaut und dominiert damit die Gegend gegenüber des Hauptbahnhofes. Das Interieur ist sehenswert! In der Mitte des großen Rosettenfensters befindet sich ein Relief mit Christus und den vier Evangelisten. Natürlich gibt es auch ein Standbild von St. Nicolaas (von Bart van Hove), dem Schutzpatron der Kirche und der Stadt Amsterdam. Die Kirche wird weiterhin als katholische Kirche genutzt.


Stopera

Die Stopera eine Zusammensetzung aus "Stadhuis" und "Muziektheater" von der "Blauwbrug" aufgenommen. Im 17.. Jahrhundert spannte sich hier eine blaue Holzbrücke über die Amstel. Die heutige Brücke ist aus Stein. Sie wurde 1883 anlässlich der Weltausstellung gebaut. Als Vorbild diente die Pariser "Pont Alexandre III". 1988 wurde die "Stopera" fertig gestellt und hat mit ihren 1689 Plätzen den größten Zuschauerraum der Niederlande.


Van Gogh Museum

Als Vincent van Gogh 1890 mit 37 Jahren starb, hinterließ er mit etwa 900 Gemälden und 1.100 Zeichnungen ein umfangreiches Werk. Hiervon hatte er nur wenig verkauft und einige Arbeiten an Freunde verschenkt. Seinen Nachlaß erbte sein jüngerer Bruder, der Kunsthändler Theo van Gogh. Dieser hatte neben den Werken von Vincent auch Arbeiten von Künstlern wie Paul Gauguin, Henri de Toulouse-Lautrec, Léon Lhermitte und Jean-François Millet gesammelt. Nachdem Theo bereits ein Jahr nach seinem Bruder verstarb, verwaltete seine Witwe Johanna van Gogh das Erbe. Sie kehrte in die Niederlande zurück und organisierte erste Ausstellungen mit Werken Vincent van Goghs und trug wesentlich dazu bei, den Künstler einer größeren Öffentlichkeit bekannt zu machen. 1905 fand die erste große Ausstellung im Stedelijk Museum in Amsterdam statt, während sich das Rijksmuseum geweigert hatte, Leihgaben mit Vincents Werken anzunehmen. Da Vincent van Gogh häufig mehrere Versionen des gleichen Themas gemalt hatte, konnte Johanna van Gogh einzelne Bilder der Sammlung verkaufen, ohne den Gesamteindruck wesentlich zu schmälern. Sie war es auch, die frühzeitig die Veröffentlichung der Briefe Vincent van Gogh in mehreren Sprachen vorantrieb. Nach ihrem Tod 1925 erbte ihr Sohn, der Ingenieur Vincent Willem van Gogh (1890-1978) die Sammlung. Er stellte Werke verschiedenen Museen als Leihgabe zur Verfügung, bevor er 1960 die Vincent van Gogh Stiftung gründete und ihr die Sammlung übergab. Zunächst gelangten die Bilder als Dauerausstellung ins Amsterdamer Stedelijk Museum, bevor 1973 das Van Gogh Museum eröffnet werden konnte. Das Van Gogh Museum besteht aus zwei Gebäuden. Der ursprüngliche Bau geht auf einen Entwurf von Gerrit Rietveld zurück. Nach seinem Tod im Jahr 1964 wurde der Bau von seinen Partnern J. van Dillen und J. van Tricht fortgeführt und konnte 1973 eingeweiht werden. In diesem Gebäude ist heute die ständige Sammlung untergebracht. 1999 wurde ein Ergänzungsbau für Sonderausstellungen eingeweiht, welcher vom japanischen Architekten Kisho Kurokawa in Form einer Ellipse entworfen wurde. Beide Gebäude sind durch einen unterirdischen Übergang miteinander verbunden. Das Museum besitzt über 200 Gemälde Vincent van Goghs aus allen Schaffensperioden und 400 seiner Zeichnungen. Zu den ausgestellten Hauptwerken gehören Die Kartoffelesser, Das Schlafzimmer in Arles und eine Version der Sonnenblumen. Außerdem bewahrt das Museum den Großteil der Briefe Vincent van Goghs auf. Die von Theo van Gogh begonnene Sammlung mit Werken anderer Künstler der 19. Jahrhunderts wurde mit Stiftungsgeldern kontinuierlich ausgebaut.


Waag

Die 1488 errichtete Waag, damals wie heute auch St. Antoniespoort genannt, ist Amsterdams ältestes noch erhaltenes Stadttor. Früher fanden dort öffentliche Hinrichtungen statt. 1617 wurde aus St. Antoniespoort die offizielle Waage. Bauern ließen hier ihre Waren wiegen und zahlten entsprechend Steuern. Verschiedene Gilden zogen in die oberen Räume. Ab 1619 hatten die Chirurgen hier ihre Kammer.


Waterlooplein

Der wohl bekannteste Markt der Stadt ist auf dem Waterlooplein zu finden. Hier kann man in Secondhand-Kleidung, CDs, DVDs, aber auch in brandneuen Kunstdrucken und Stoffen aus Indien nach Herzenslust stöbern. Der Waterlooplein-Markt war ein jüdischer Markt, aber verlor seinen Charakter mit Beginn des 2. Weltkrieges und wurde erst wieder in den 60er Jahren belebt und entwickelte sich nach und nach zum Flohmarkt.


Westerkerk

Die Westerkerk wurde von Hendrick de Keyser (1565–1621) im Renaissancestil entworfen und 1620–1631 erbaut. Nach dem Tod des Baumeisters Hendrick de Keyser, der in der Zuiderkerk begraben wurde, wurde der Bau unter der Leitung seines Sohnes Pieter de Keyser (1595–1676) fortgeführt. Am 8. Juni 1631 wurde die Kirche ihrer Bestimmung übergeben. Sie hat eine Länge von 58 m und eine Breite von 29 m. Der Turm der Westerkerk ist berühmter als die Kirche selbst. Zuallererst, weil der Westturm aus der Umgebung gut sichtbar ist und darum häufig beschrieben (beispielsweise im Tagebuch der Anne Frank, die das Glockenspiel aus ihrem Versteck hören konnte) und besungen wird. Der Turm steht nahe am Jordaan, dem bekannten Wohngebiet in der Innenstadt von Amsterdam. Er trägt die Spitznamen „Langer Jan“ oder „Der alte Wester“. Der Turm ist 85 m hoch und damit der höchste Kirchturm Amsterdams. In den Sommermonaten kann man ihn bis zur ersten Plattform besteigen. Zurzeit wird er jedoch restauriert und ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Die Spitze mit der Kaiserkrone stammt aus dem Jahr 1638 und besitzt Glocken von François Hemony. Die Kaiserkrone stammt von Maximilian I.. Zwischen ihr und der Keizersgracht gibt es keine Verbindung.


Zuider Kerk

Eines der Wahrzeichen Amsterdams ist die 1603 von Hendrick de Keysers entworfene Zuider Kerk für die Calvinisten. Diese Kirche wurde als erste in Amsterdam speziell für den protestantischen Gottesdienst gebaut. Es ist eine Pseudo-Basilika, deren Giebel im Renaissancestil dekoriert sind. Der auffällige Kirchturm (Zuidertoren), im Renaissancestil gehalten und von Hendrick de Keyser entworfen, wurde erst 1614 gebaut. Der oberste Teil besteht übrigens aus Holz und Blei. Er ist übrigens Eigentum der Gemeinde. Von ihm hat man eine gute Aussicht auf die Stadt. Früher diente er u.a. als Aussichtsturm für die Feuerwehr. Seit 1929 wird die Kirche nicht mehr als Gotteshaus genutzt. Sie wurde aber 1988 restauriert und dient heute als Ausstellungsraum.


Fotos, Texte, Grafiken: JHreisen - Wikipedia / Daten und Links ohne Gewähr (07.2020)