Am
14. März 1741 überließ Kaiserin Maria Theresia dem Theaterunternehmer
Selliers ein neben der Hofburg leerstehendes Ballhaus zur Verpachtung an
Schauspielertruppen. Ihr Sohn Joseph II. stellte es 1776 per Dekret als
"Teutsches Nationaltheater" unter die Administration des Hofes.
Damit begann die Glanzzeit der deutschsprachigen Schauspielkunst in Wien.
Seit 1794 trägt das Theater den Namen "K.K. Hoftheater nächst der
Burg". Nach
130 Jahren Spielbetrieb wurde am 14.10.1888 - nach vierzehnjähriger
Bauzeit - das neue Theaterhaus von Gottfried Semper und Karl Hasenauer am
Ring eröffnet. Als erster elektrisch beleuchteter Monumentalbau erregte
das Gebäude beachtliches Aufsehen - wenngleich bühnentechnische und
akustische Mängel auftraten, die erst 1897 beseitigt wurden. Das
ehemalige Hoftheater wurde der Verwaltung des Staates übergeben. Obwohl
das Haus seit 1919 einfach "Burgtheater" heißt, hat sich an
seiner Stirnseite ebenso wie an der Rückseite die alte Aufschrift "K.K.
Hofburgtheater" unversehrt erhalten. 1938
machten die politischen Veränderungen auch vor dem Theater nicht halt.
Die Direktion wurde ausgetauscht, immer mehr Künstler mussten emigrieren.
Während der letzten Kriegstage wurde das Haus am Ring durch Bombeneinschläge
und einen ungeklärten Brand stark beschädigt. 1955
kehrte man in das in alter äußerer Form wiederaufgebaute, aber technisch
erneuerte Haus am Ring zurück. Von
1986 bis 1999 leitete Claus Peymann als Regisseur und Direktor das
Burgtheater. Mit zahlreichen Uraufführungen von Thomas Bernhard, Elfriede
Jelinek, Peter Handke, Peter Turrini und George Tabori konnte er den Ruf
des Theaters als eine der großen Sprechbühnen Europas festigen. Seit September 1999 hat Klaus Bachler die
Leitung des Burgtheaters inne und führt das Theater nun als eigenständige
GmbH.
|