Das Maria-Theresien-Denkmal ist das
wichtigste Herrscherdenkmal der Habsburgermonarchie in Wien. Es
erinnert an Maria Theresia, Erzherzogin von Österreich, Gattin und
seit 1765 Kaiserinwitwe von Kaiser Franz I. Stephan von Lothringen.
Sie regierte die Habsburgermonarchie 1740 bis 1780. Das Denkmal
steht seit 1888 auf dem Maria-Theresien-Platz an der Wiener
Ringstraße (Burgring) zwischen den damaligen Hofmuseen, dem 1891
eröffneten Kunsthistorischen Museum und dem 1889 eröffneten
Naturhistorischen Museum, vor dem Hintergrund der damaligen
Hofstallungen, des heutigen Museumsquartiers. Das von Tritonen- und
Najadenbrunnen begleitete Ensembledenkmal zählt zum Weltkulturerbe
Historisches Zentrum von Wien.
Für die Ausführung der Skulpturen reichten
1874 die drei Bildhauer Johannes Benk, Carl Kundmann und Caspar
Zumbusch Entwürfe ein. Kaiser Franz Joseph I. entschied sich für
Zumbusch, der mit seinem Schüler Anton Brenek rund 13 Jahre an den
Bronzeplastiken arbeitete, die ein Gesamtgewicht von 44 Tonnen
aufweisen. Carl von Hasenauer gestaltete die Architektur des
Monuments.
Mit dem Sockel bedeckt das Denkmal eine Fläche von 632 m² und ist
19,36 m hoch, obenauf die Sitzfigur der Kaiserin mit 6 m Höhe. Basis
und Kettenständer bestehen aus Mauthausener Granit aus Enghagen in
Oberösterreich, Postament und Sockel aus braunem Hornblende-Granit
aus Petersburg-Jeschitz bei Pilsen in Böhmen, die Säulen aus
Serpentinit aus Wiesen bei Sterzing in Südtirol.
Das inhaltliche Programm für das Denkmal
stammte von Alfred von Arneth, Direktor des kaiserlichen Haus-, Hof-
und Staatsarchivs. Die Monarchin selbst sitzt auf ihrem Thron an der
Spitze, in der Linken ein Zepter und die Pragmatische Sanktion, den
Staats- und Verfassungsvertrag, der ihr als Frau die Herrschaft in
den habsburgischen Erblanden und in Ungarn ermöglichte, mit der
Rechten das Volk grüßend. Rund um den Thron sitzen auf dem
Kranzgesims als allegorische Verkörperungen der Kardinaltugenden
Gerechtigkeit, Kraft, Milde und Weisheit vier Frauenfiguren.
An den vier Seiten des Sockels befindet
sich jeweils ein Bogenfeld mit einem Relief und davor ein
freistehendes Standbild in thematischem Zusammenhang:
Die Berater der Kaiserin werden
repräsentiert von Wenzel Anton Kaunitz als Statue und Johann
Christoph von Bartenstein, Gundaker Thomas Graf Starhemberg und
Florimond Claude von Mercy-Argenteau im Relief, dessen Hintergrund
die Gloriette im Garten von Schloss Schönbrunn zeigt.
Für die Verwaltung stehen Friedrich Wilhelm von Haugwitz (Statue)
sowie (v. l. n. r.) Antal Grassalkovich I. (steht für das Königreich
Ungarn), Samuel von Brukenthal (für Siebenbürgen), Paul Joseph von
Riegger (Wissenschaftler, Staatsrechtler), Joseph von Sonnenfels
(Verwaltungsreformer) und Karl Anton von Martini
(Universitätsprofessor für das Staatsrecht) in einem Beratungszimmer
in der Hofburg.
Für das Militär stehen Josef Wenzel I. von
Liechtenstein (Statue) mit Franz Moritz von Lacy, Andreas Hadik von
Futak und Franz Leopold von Nádasdy vor der Burg in Wiener Neustadt,
in der 1752 die Theresianische Militärakademie eingerichtet worden
war. Wissenschaft und Kunst werden repräsentiert durch den Arzt
Gerard van Swieten (Statue), den Numismatiker Joseph Hilarius
Eckhel, den Historiker György Pray und die Komponisten Christoph
Willibald Gluck, Joseph Haydn und den als Kind dargestellten
Wolfgang Amadeus Mozart vor der Alten Universität.
Auf den diagonalen Achsen umgeben
Reiterstandbilder von vier Feldherren aus der Ära Maria Theresias
das Denkmal: Leopold Joseph von Daun (1705–1766), Ludwig Andreas von
Khevenhüller (1683–1744), Gideon Ernst von Laudon (1717–1790) und
Otto Ferdinand von Abensperg und Traun (1677–1748).
Das Denkmal wurde ab Oktober 2008
generalsaniert. In einem ersten Schritt wurden der Sockel, dessen
Granitverkleidung und das Fundament restauriert. Unter dem Denkmal
wurde im Zuge der Arbeiten ein etwa 600 m² großes Ziegelgewölbe als
tragende Konstruktion entdeckt, das bereits bekannten Bauelementen
unter den Reiterstandbildern auf dem Heldenplatz ähnelt. Im zweiten
Schritt wurde bis Ende 2013 die Sanierung der Stein- und
Metalloberflächen abgeschlossen
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