Das
Naturhistorische Museum ist eines der größten Museen in Österreich und
wurde im Jahr 1891 gemeinsam mit dem gegenüberliegenden, äußerlich fast
völlig gleich aussehenden Kunsthistorischen Museum eröffnet. Es wurde
errichtet, um die riesigen Sammlungen von Naturalien der Habsburger
unterzubringen. Etwa um das
Jahr 1750 kaufte Kaiser Franz I. von Lothringen (Gemahl Maria Theresias)
die zu dieser Zeit größte Sammlung an Naturalien vom Florentiner Johann
Ritter von Baillou. Das Herz der Sammlung bildeten 30.000 Objekte,
darunter seltene Schnecken, Korallen, Muscheln sowie Edelsteine und
seltene Mineralien. Schon damals wurde die Sammlung nach
wissenschaftlichen Kriterien geordnet. Im Laufe der
Zeit wurden die Sammlungen so umfangreich, dass die Räumlichkeiten der
Hofburg nicht mehr genug Platz boten.
Im Zuge der Schleifung der nicht
mehr zeitgemäßen Basteien für den Bau der Ringstraße im Jahre 1857
wurde daher auch der Neubau von zwei großen Museen geplant. Die beiden an
der Ringstraße gelegenen Museumsbauten wurden nach Entwürfen von
Gottfried Semper und Karl Freiherr von Hasenauers erbaut. Baubeginn war im
Jahr 1871, am 10. August 1889 wurde das Museum von Kaiser Franz Joseph I.
feierlich eröffnet. Das Zentrum
des Gebäudes bilden eine etwa 60 Meter hohe Kuppel, die den griechischen
Sonnengott Helios zeigt, sowie Statuen berühmter Wissenschaftler im
Stiegenhaus. Die Fassade und die Stuckdekorationen in den Innenräumen
sollen die historische Erschließung von Welt und Weltraum zeigen. Des
Weiteren befinden sich in den Ausstellungsräumen über 100 Ölgemälde
berühmter Maler mit Motiven aus der Welt der Wissenschaft.
|