PRATER


Prater

Der Wiener Prater ist eine sehr weitläufige öffentliche Parkanlage im Bezirk Leopoldstadt, die noch heute zu großen Teilen aus Auenlandschaften besteht. Wenn man in Österreich vom „Prater“ spricht, wird häufig nur der bekanntere Vergnügungspark im Prater, der „Wurstelprater“, gemeint. Dieser befindet sich an der Westspitze des Areals und macht flächenmäßig nur einen verschwindend kleinen Teil der gesamten Praterlandschaft aus. Der Name „Prater“ leitet sich wahrscheinlich von „pratum“ oder „prado“ her (lateinisch/spanisch "Wiese"; es gibt auch andere, eher unwahrscheinlichere Erklärungen für den Namen. Er wurde erstmals im Jahr 1162 urkundlich erwähnt, als Kaiser Friedrich I. das Gebiet einem gewissen Konrad schenkte. Das Wort Pratter wurde seit 1403 verwendet. Ursprünglich bezeichnete man nur eine kleine Insel in der Donau nördlich der Freudenau so, doch wurde der Begriff im Lauf der Zeit auch für angrenzende Auen verwendet. Das Gebiet wechselte oft seinen Besitzer, aber im Jahr 1560 befahl Kaiser Maximilian II. den Ankauf aller dieser Gründe, um ein Jagdrevier zu schaffen. Die Jagden fanden im Prater bis ins Jahr 1920 statt. Da sich immer wieder Wilderer im Prater herumtrieben, wurde das Betreten von Rudolf II. unter Strafe gestellt. Dieses Verbot wurde immer wieder erneut ausgesprochen, da es kaum befolgt wurde. Im April 1766 gab Joseph II. den Prater zur allgemeinen Benutzung frei. Er genehmigte auch die Ansiedlung von Kaffeesiedern und Wirten, was der Grundstein zur Entstehung des Wurstelpraters, dem Vergnügungspark, war. Der Prater wurde aber nicht nur zu einem Zentrum der Unterhaltung, sondern auch der Prostitution. Im Jahr 1873 wurde hier eine Weltausstellung abgehalten. Dazu wurde ein großes Gelände mit Ausstellungshallen angelegt, in dessen Zentrum die Rotunde stand, die 1937 abgebrannt ist, stand. Heute befindet sich hier das Messegelände. Der Areal des Praters wurde im Lauf der Zeit an vielen anderen Stellen verkleinert. So entstanden dort Sportanlagen, darunter das Praterstadion (heute "Ernst-Happel-Stadion"), die Wiener-Südosttangente, und Industrieanlagen. Nach 1945 wurde der nördliche Teil komplett abgetrennt. Trotzdem ist der Prater auch heute noch ein beliebtes Ausflugs- und Erholungsgebiet. Im Prater befinden sich auch eine Liliput-Eisenbahn, die den Volksprater umfährt, und ein Planetarium. 

  
   

Prater-Riesenrad

Das Riesenrad wurde im Jahr 1896 von den englischen Ingenieuren Basset und Hitchins geplant und mit 30 Gondeln auf einem von Gabor Steiner, dem eigentlichen "Vater des Riesenrades", gepachteten Grundstück auf dem Gelände errichtet. Eröffnet wurde es 1897, ein Jahr vor der Feier des 50. Thronjubiläums Kaiser Franz Joseph I.. Während des Ersten Weltkrieges, im Jahre 1916, wurde der britische Eigentümer des Riesenrades, Walter Basset, enteignet und die Attraktion zur Versteigerung ausgeschrieben. Erst drei Jahre später, 1919 erwarb es ein gewisser Eduard Steiner (nicht mit Gabor Steiner verwandt), der es ursprünglich abreißen lassen wollte, es aber schließlich verpachtete. Im Jahr 1938 wurde das Wiener Riesenrad wie das gesamte Eigentum von Eduard und Gabor Steiner von den Nationalsozialisten übernommen. Im 2. Weltkrieg wurde das Riesenrad durch Feuer und Bomben fast gänzlich vernichtet und brannte 1944 sogar aus. Im Zuge des Wiederaufbaus der Stadt Wien wurde auch das Riesenrad ab 1945 wieder aufgebaut und konnte im Jahre 1947 – allerdings nur noch mit der Hälfte der Gondeln – wieder eröffnet werden. Auch heute noch sieht man, dass jeder zweite Ausleger am Riesenrad leer ist und es nun insgesamt 15 Gondeln trägt. Das Riesenrad hat einen Durchmesser von 60,96 Meter und der höchste Punkt befindet sich 64,75 Meter über dem Boden. Die Geschwindigkeit beträgt maximal 2,7 Kilometer pro Stunde.

          
 

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