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ALBERTINA

Die Albertina ist ein Kunstmuseum im 1. Wiener Gemeindebezirk, der Inneren Stadt. Sie beherbergt unter anderem eine der bedeutendsten grafischen Sammlungen der Welt. Das Museum ist im Palais Erzherzog Albrecht untergebracht, einer historischen Residenz der Habsburger. 1744 ließ Maria Theresia für ihren engen Freund und Berater Don Emanuel Teles da Silva Conde Tarouca das Palais errichten. Architekt war Mauro Ignazio Valmaggini. 1792 mussten Albert und Marie Christine aufgrund von Krieg und Revolution aus Schloss Laeken in den Österreichischen Niederlanden, wo sie als Statthalter fungierten, flüchten. Zurück in Wien, benötigte das Paar eine standesgemäße Unterkunft, woraufhin Kaiser Franz II. ihnen 1794 das Palais auf der Augustinerbastei – die heutige Albertina – schenkte. Albert ließ das Gebäude zunächst für seine Grafiksammlung und die Bibliothek adaptieren und in der Folge durch einen Repräsentationsflügel (zwischen 1802 und 1804) erweitern. Die 150 Meter lange Fassade demonstrierte dem nebenan in der Hofburg residierenden Kaiser eindrucksvoll die finanzielle Potenz und das Selbstwertgefühl des Herzogs. Die mitgenommenen Ausstattungsstücke aus Schloss Laeken wie Möbel, Fensterläden und Wandvertäfelungen wurden in die neuen Prunkräume integriert. Der Name Albertina bezieht sich auf Albert Casimir Herzog von Sachsen-Teschen, Schwiegersohn von Kaiserin Maria Theresia, der die Sammlung 1776 in Pressburg gründete, wo er als Vertreter von Maria Theresia für das Königreich Ungarn residierte. 1792 konnte er einen Großteil der Sammlung aus den Österreichischen Niederlanden, wo er später als Vertreter des österreichischen Monarchen amtiert hatte, nach Wien bringen. Die enzyklopädisch und universalistisch angelegte Sammlung umfasst rund eine Million Zeichnungen und druckgrafische Blätter von der Renaissance bis zur Gegenwart.

         


BÖHMISCHE HOFKANZLEI

Als Böhmische Hofkanzlei wird zum einen die historische Behörde bezeichnet, der die Verwaltung der böhmischen Länder oblag, zum anderen ihr Amtssitz am Judenplatz in der Inneren Stadt in Wien, der heute den österreichischen Verwaltungsgerichtshof beherbergt. Das Palais der Böhmischen Hofkanzlei wurde 1709–1714 nach Plänen von Johann Bernhard Fischer von Erlach auf der Wipplingerstrasse errichtet. Es war der erste Bauauftrag für Fischer in Wien nach einer fast zehnjährigen Pause.

               

 


DENKMAL GEGEn KRIEG UND FASCHISMUS

Das Mahnmal gegen Krieg und Faschismus ist ein Werk des österreichischen Bildhauers Alfred Hrdlicka. Es steht seit 1988 auf dem Wiener Albertinaplatz – 2009 nach Helmut Zilk benannt –, gegenüber dem Palais Erzherzog Albrecht und der Rückseite der Wiener Staatsoper. Als begehbares Denkmal soll es der Erinnerung an die dunkelste Epoche der österreichischen Geschichte dienen. Es ist allen Opfern von Krieg und Faschismus gewidmet. An der Stelle stand zuvor der Philipphof, ein repräsentativer Großwohnbau der Gründerzeit, der am 12. März 1945 durch einen Bombenangriff zerstört wurde. Hunderte Menschen, die in den Kellern Schutz gesucht hatten, fanden den Tod. Die Verschütteten konnten zum Teil nicht ausgegraben werden; nur 180 Leichen wurden geborgen. Die genaue Zahl der Opfer ließ sich nicht ermitteln. Die Ruine wurde 1947 eingeebnet, das Grundstück im Eigentum des Staates nicht mehr bebaut. Hier wurde im österreichischen Gedenkjahr 1988 von der Stadt Wien auf Initiative von Bürgermeister Helmut Zilk das „Mahnmal gegen Krieg und Faschismus“ errichtet. Entwurf und Ausführung lagen in den Händen des österreichischen Bildhauers Alfred Hrdlicka. Es wurde am 24. November 1988 enthüllt. Es handelte sich um das erste monumentale Denkmal im öffentlichen Raum, das sich mit der österreichischen Vergangenheit in der NS-Zeit auseinandersetzte und markierte nach der Waldheim-Affäre (begonnen 1986) einen Wendepunkt in der Debatte um die "Opferrolle" Österreichs.

          

       
 

DENKMAL DER REPUBLIK ÖSTERREICH

Das Denkmal der Republik, auch Republikdenkmal bezeichnet, in Wien erinnert an die Ausrufung der Republik Deutschösterreich am 12. November 1918. Es befindet sich am Dr.-Karl-Renner-Ring zwischen Parlamentsgebäude und Palais Epstein vor dem Grete-Rehor-Park. Es wurde unter dem sozialistischen Bürgermeister Karl Seitz errichtet und am 12. November 1928, dem zehnten Jahrestag der Ausrufung der Republik Deutschösterreich, enthüllt. Das Denkmal besteht aus Büsten der drei Sozialdemokraten Jakob Reumann, Victor Adler und Ferdinand Hanusch, die jeweils auf einem Sockel ruhen. Dahinter befinden sich drei senkrecht stehende rechteckige Granitquader, auf denen wiederum ein vierter Quader waagerecht liegt. In diesen ist die Inschrift „Der Erinnerung an die Errichtung der Republik am 12. November 1918“ eingraviert, wobei die Worte „Errichtung der Republik“ größer geschrieben sind als der Rest. Das Denkmal steht auf einer leicht erhöhten Plattform und ist über drei Stufen erreichbar. Links und rechts der Stufen befinden sich zwei niedrigere Quader, auf die am 12. November jeden Jahres Blumengestecke gestellt werden. Die Büsten wurden von den Bildhauern Franz Seifert (Reumann), Anton Hanak (Adler) und Mario Petrucci (Hanusch; nach einem Entwurf von Carl Wollek) geschaffen.

            


DONAU / DONAUINSEL

Die Donauinsel – kurz auch die „Insel“ genannt – ist eine zwischen 1972 und 1988 errichtete, 21,1 km lange und bis zu 250 m breite künstliche Insel zwischen der Donau und der einige Meter tiefer liegenden Neuen Donau im Stadtgebiet von Wien und Klosterneuburg. Die rechte Seite der Insel bildet das linke Ufer der Donau, die nahe dem Ende der Insel am Kraftwerk Freudenau (1999, Fallhöhe 8,6 m) um einige Meter aufgestaut wurde. Die Insel ist Teil des Wiener Hochwasserschutzes und dient zudem gemeinsam mit der Alten und Neuen Donau als Naherholungsgebiet im Wiener Donaubereich. Jährlich findet auf ihr das Donauinselfest statt. Während Nord- und Südteil der Insel naturnah angelegt sind, wurde das mittlere Drittel der Insel parkartig gestaltet.

          

 


ESTERHAZY-PARK

Die im 18. Jahrhundert angelegte Grünanlage mit eindrucksvoller Kastanienallee wurde nach der ungarischen Adelsfamilie der Esterházys benannt. Im Park befindet sich der 1944 errichtete Feuerleitturm des Flakturmpaares Stiftskaserne / Esterhazypark, der das Bild des Parkes nachhaltig prägt. Der Turm beherbergt heute das Haus des Meeres sowie eine Kletterwand an der Außenseite, die vom Alpenverein Austria betreut wird. Außerdem gibt es den unter dem Park liegenden Zivilschutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg für 300 Personen, was zusammen mit dem Apollo Kino und der günstigen Lage dem Park eine besondere Bedeutung verleiht. Auf der Einfriedungsmauer entlang der Gumpendorfer Straße sind beim Eingang vier denkmalgeschützte barocke Steinfiguren aufgestellt, die 1886 vom ehemaligen Lazansky-Haus am Stock im Eisen hierher übertragen wurden. Umgeben ist der Park (im Uhrzeigersinn) von der Schadekgasse, Kaunitzgasse, Gumpendorfer Straße, Blümelgasse, Amerlingstraße sowie der Chwallagasse. Die große Fläche mit dem Bunker und dem Flakturm trägt die Adresse Fritz-Grünbaum-Platz 1, benannt nach dem Wiener Künstler Fritz Grünbaum. Die Verkehrsfläche des Platzes schließt zwischen Schadekgasse, Windmühlgasse und Gumpendorfer Straße östlich direkt an den Park an.


FILMUSEUM

Das Österreichische Filmmuseum ist eine 1964 von Peter Konlechner und Peter Kubelka gegründete Kinemathek in Wien. Es befindet sich im Gebäudekomplex der Albertina unweit der Wiener Hofburg. Das Museum beherbergt einen großen Kinosaal, eine Fachbibliothek und mehrere Sammlungen und es ist im Bildungs-, Forschungs- und Ausstellungsbereich tätig. Das Filmmuseum hat die Rechtsform eines Vereins. Seine Tätigkeit wird zu je einem Drittel des Gesamtjahresbudgets von der Republik Österreich, der Stadt Wien und durch Eigeneinnahmen finanziert.

       

 


GASOMETER

Die Gasometer in Wien-Simmering sind vier in der Fassade erhaltene, ehemalige Gasbehälter aus dem Jahr 1896. Sie wurden in einem umfangreichen Umbau von 1999 bis 2001 revitalisiert und weisen nun ein Entertainmentcenter, etliche Wohnungen, ein Studentenheim und eine Veranstaltungshalle auf. Die Gasometer waren ein Teil des Gaswerk Simmering, um Versorgungsschwankungen im Wiener Gasnetz auszugleichen. Sie waren technisch als Niederdruckspeicher für das aus Kohle gewonnene Stadtgas ausgeführt. Das Gaswerk Simmering war neben dem Gaswerk Leopoldau eines von zwei städtischen Gaswerken um die Jahrhundertwende. Ursprünglich waren es 6 Gasbehälter. Einer davon war ein sogenannter Schrauben-Gasbehälter. Die Gebäude gelten schon seit jeher als Wahrzeichen des 11. Wiener Gemeindebezirks Simmering, da sie aufgrund ihrer Größe bereits von Weitem zu sehen sind. Das Gaswerk Simmering mit den Gasometern war von 1899 bis 1975 in Betrieb. Seit der Revitalisierung zählen auch Touristen aus allen Teilen der Welt und Architekturexperten zu den Besuchern der Gasometer.

            


HANDELSAKADEMIE

Zwischen 1860–1862 erbaute Ferdinand Fellner der Ältere die Handelsakademie I für die Wiener Kaufmannschaft in Formen eines späten romantischen Historismus; die Straße wurde nach dieser Akademie benannt. Sie war das erste fertiggestellte öffentliche Gebäude in der neugeschaffenen Ringstraßenzone. 1909 stockte sie Eduard Frauenfeld um das vierte Obergeschoß auf, 1993–1995 wurde das Gebäude renoviert. Die Handelsakademie Wien wurde 1857 als erste deutschsprachige Handelsakademie in Österreich gegründet, im darauffolgenden Jahr begann der Unterricht mit fünf Lehrern und 59 Schülern. Alle Wiener Handelsakademien wurden nach 1952 in den neu gegründeten Fonds der Wiener Kaufmannschaft eingebracht und erhielten dabei neue Namen: Die Handelsakademie wurde in HAK I, die Neue Handelsakademie in HAK II umbenannt, die Wiener Handelsakademie für Mädchen in HAK III. Weitere Handelsakademien und Handelsschulen folgten. Seit 1997 firmieren die Handelsakademien unter dem Namen Vienna Business School.

               

 


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