Montag, 09. August 2010

   

Nach langer Zeit mal wieder eine Städtereise. Diesmal geht es nach Budapest, wo wir bisher noch nicht waren. Unglücklicherweise hatte Maria den "Früh-Flug" genommen, was für mich ja eine absolute Katastrophe ist. Die tschechische Airline CSA hat keine großen Flugzeuge für die Kurzstrecken, deshalb haben wir uns in eine kleine "Sardinendose" gesetzt und sind über Prag nach Budapest geflogen. Auf dem chaotischen Flughafen mussten wir uns ersteinmal Geld besorgen......leichter gesagt als getan......die Geldautomaten in jedem Terminal waren kaputt und am Wechselschalter nahm man unsere Kreditkarten nicht.......gut, dass wir dann noch in der Post Erfolg hatten und uns eine 3-Tages-Karte kaufen konnten. Danach ging es mit einem Bus aus der Steinzeit weiter vom Flughafen zur U-Bahn. Im Vorort von Budapest schien die Zeit stehen geblieben zu sein. Alles sah noch nach "Ostblock" aus, was dann auch die U-Bahn einschloss................unser Hotel lag etwas außerhalb der Innenstadt, war aber mit der Straßenbahn gut an den Nahverkehr angebunden, wobei ich sagen muss, dass die Straßenbahnen hier schon etwas älter sind......nachdem wir dann unser Hotel bezogen hatten, das teilweise noch wie aus den 70er Jahren aussah, haben wir unsere erste kleine Tour gemacht...........am Blaha Luzja-Platz tummelten sich die Obdachlosen und Alkoholiker und wühlten zusammen mit den Tauben in den übervollen Mülltonnen......das gibt es wohl in jeder Stadt........von hier aus haben wir die U-Bahn genommen, die in Budapest ca. 40 bis 50 Meter unter der Erde fährt......die Rolltreppen sind endlos lang und definitiv nichts für jemanden, der nicht schwindelfrei ist.....aber das U-Bahn-System funktioniert gut und man kommt schnell an alle wichtigen Orte.......wenn man bedenkt, dass es sich um die zweitältestes U-Bahn der Welt handelt (nach London!).......

      

.....in der Innenstadt haben wir uns zuerst zur St. Stephans-Basilika begeben und uns vom Dach aus die Stadt angeschaut.......hier an der Basilika und auch in anderen Teilen von Budapest wurde 1996 der Film "Evita" gedreht......bei dem schönen Wetter durfte das obligatorische "Sonnenbrillenfoto" natürlich nicht fehlen.......wegen eines Konzertes konnten wir leider nicht in die Kirche hinein...........von der Basilika aus sind wir weiter in Richtung Donau gegangen, wo wir dann bei der Kettenbrücke ankamen.......neben der Brücke befinden sich die Anlege-bzw. Ankerstellen für die Donauschiffe, mit denen man Kreuzfahrten machen kann..........das war schon der erste Tag.........danach haben wir noch einen kleinen Einkauf erledigt (Bier und Wein) und sind anschließend in ein arabisches Restaurant in der Nähe des Hotels gegangen, wo wir leckeres Essen bekommen haben........zur Zeit des Ramadan schon etwas merkwürdig.........danach war es Zeit für einen kleinen "Absacker" auf dem Zimmer und für etwas Schlaf.......wenn da nicht ein loser Gullideckel in der Straße vor dem Hotel gewesen wäre......mal abgesehen von den Straßenbahnen........

     

Dienstag, 10. August 2010

   

..........heute wollten wir das Burgviertel erkunden..........nur wie kommt man auf den Berg ohne sich bei Temperaturen von knapp 30° anzustrengen.....................von Maria tragen lassen............nöööö, heute nicht...........eine Hop-on/Hop-off Stadtrundfahrt im Uraltbus ohne Dach..........nöööö.............zu Fuß über die Donau und dann auf den Treppen den Berg hoch wie die anderen.......nööööö.........Busfahren!!!!.......ja.........ich empfehle jedem, der ein Gebiss oder lose Brücken im Mund hat, diese zuvor herauszunehmen, wenn man den Bus der Linie 16 nutzt.........dieser Bus würde bei uns in deutschland nur noch eine Fahrt machen........auf einem Abschlepper in die Schrottpresse........aber immerhin hat er uns schnell (wegen der eigenen Fahrstreifen) auf den von Touristen überlaufenen Burgberg gebracht............zunächst sind wir an einigen Souvenir-Ständen vorbeigekommen, die teilweise etwas überlaufen waren........danach haben wir uns den Burgpalast angeschaut, in dem sich heute diverse Museen befinden.......hier liegt auch der Matthiasbrunnen mit seinen großen Figuren..........vom Burgberg aus hat man den schönen Ausblick auf die gesamte Stadt..

     

.......weiter ging es in das Zentrum der ehemaligen Burganlage.......zum Dreifaltigkeitsplatz mit der Pestsäule in der Mitte........hier liegt auch die Matthiaskirche, in der 1867  die Krönung des Königspaares Franz Joseph I. und Elisabeth "Sisi"  stattfand........leider ist die Kirche im Moment eine Baustelle.......man kann zwar hinein, muss dafür aber kräftig bezahlen............immerhin darf man sich dann noch die hinter der Kirche liegende Fischerbastei und die Statue des Heiligen Stephan anschauen......wir haben uns natürlich alles angeschaut und sind anschließend in einer kleinen Touristenstraße "Ungarisch" essen gewesen (ist für uns etwas unüblich)........war ganz lecker, hat sich mit meinem Magen aber nicht so gut vertragen..........

       

......anschließend haben wir den Rest vom Burgberg noch zu Fuß umrundet........zum Wiener Tor, durch die Herrengasse, jüdisches Viertel und vorbei an der Deutschen Botschaft........es hätte auch die Möglichkeit einer Kutschfahrt gegeben, aber das macht ja keinen Spaß............im Anschluß sind wir noch in das Weinmuseum gegangen, das sich in den Höhlen unter dem Burgberg befindet.......hier wurde alles zum Weinanbau und zur Schnapsbrennerei vorgestellt......natürlich haben wir hier auch eingekauft......eine Flasche Palinka-Schnaps musste es schon sein.........tja, und dann sind wir mit dem alten Bus wieder zurück in die Innenstadt gefahren........die Fahrt hat so lange gedauert, dass mein Körper nach dem Aussteigen noch immer weitervibriert hat...... 

      

........Maria hatte gestern ein kleines Restaurant hinter der Basilika gesehen, das wir heute testen wollten........auf dem Weg zum diesem Restaurant habe ich endlich mal ein Einsatzfahrzeug der Polizei ablichten können.........man könnte wirklich denken, die haben gar keine Polizei oder Feuerwehr hier........das Restaurant Ezaz hat leckeres Ungarisches Essen, leckeres Bier und auch gute Cocktails auf der Karte gehabt, dazu noch günstig.........nebenbei kann man noch Sport schauen und ganz gute Musik hören........hier essen auch die Einheimischen.........es wurde also wieder etwas später, so dass wir die Basilika noch in der Nacht erleben durften.........danach ging es gezwungenermaßen mit dem Taxi zurück ins Hotel.....

     

Mittwoch, 11. August 2010

     

.......heute sind wir für das Frühstück kurz aufgestanden und haben uns dann wieder hingelegt, weil wir kaputt waren.....verkatert?...könnte auch sein..........gegen Mittag haben wir uns dann wieder aufgemacht und sind mit der alten U-Bahn zum Heldenplatz gefahren, wo sich ein großes Denkmal befindet, das alle Könige bzw. Helden des Ungarischen Volkes zeigt.........der Platz lieg am Ende der Andrassy-Straße..........hinter dem Platz befindet sich das sog. Stadtwäldchen........dies war unser nächstes Ziel..............im Stadtwäldchen, einem Erholungsgebiet, gibt es viel zu sehen........hier befindet sich eine riesige Kunsteislaufbahn aus dem vorletzten Jahrhundert, die im Moment restauriert wird........dahinher findet man ein Schloss, das wie aus einem alten Drakula-Film wirkt.........wir sind dann weiter gegangen und zu einem der vielen Thermalbäder gekommen, für die Budapst bekannt ist.........das Szechenyi-Bad hat 38° warmes Wasser aus fast 900 m Tiefe zu bieten und ist auch im Winter geöffnet.........danach haben wir uns an einem Straßenimbiss mit einem Döner gestärkt.........sah zunächst etwas komisch aus, war aber sehr lecker......

      

.........anschließend sind wir in den Budapester Zoo gegangen, der fast 4000 Tiere zeigt.........uns hat besonders der Komodo-Waran interessiert, den man sonst in keinem Zoo der Welt zu sehen bekommt...........der sehr alte Zoo ist schon etwas Besonderes, da man teilweise in die Käfige zu den Tieren hinein gehen kann!!!!.........bei den Bären, Tigern und auch beim Waran natürlich nicht...........die Riesenfaultiere haben sich anfassen lassen und haben auch bei den Besuchern schon mal am Ärmel gezupft..........in der dunklen Fledermaushalle war es für viele etwas beängstigend..........anschließend haben wir uns zu Fuß aufgemacht und sind die Andrassy-Prachtstraße entlang gegangen...........hier befinden sich alte und neue Häuser, teure und moderne Villen, baufällige Gebäude, teure Geschäfte und Museen........

  

.......aber auch das sog. "Haus des Terrors" befindet sich hier, in dem alles zu den Volksaufständen in Ungarn gezeigt wird........an der Hauswand befinden sich kleine Bilder mit Namen von Personen, die im Kampf umgekommen sind......aber auch die Oper liegt an der Prachtstraße...........nach fast 4km bei immer noch sehr warmen Temperaturen sind wir völlig platt gewesen und wieder in das Restaurant Ezaz eingekehrt, wo wir in windeseile einen Liter Sprudelwasser getrunken haben........danach kam dann "das Übliche".........was erneut in einer Taxifahrt endete..........

     

Donnerstag, 12. August 2010

    

.......nach dem Frühstück sind wir mit der Bahn zur großen Markthalle gefahren......diese riesige Halle liegt neben der Freiheitsbrücke an der Donau.........hier gibt es alles, was man zum Leben braucht, aber auch viele unsinnige Touristen-Souvenirs........wir haben also ein paar Mitbringsel gekauft..........ich glaube kaum, dass jemand in den USA Spaß versteht, wenn man eine "Matrjoschka"-Holzpuppe mit dem Abbild von Osama Bin Laden, Josef Stalin oder Angela Merkel beim Zoll auspackt?????.............nachdem wir unsere Souvenirs gekauft hatten, sind wir zur nächsten U-Bahnstation gegangen und zum Parlament gefahren.................das Gebäude ist dem Englischen Parlamentsgebäude in London nachempfunden, wirkte aber etwas schmuddelig (Hamburgisch für "schmutzig")..................in der Nähe des Parlaments kann man noch einige Ministerien und auch Museen finden, vor denen noch die "alten Statuen" aus Ostblock-Zeiten stehen...................wir waren kurz im Ethnographischen Museum, wo man eine große Sonderausstellung über "die Verbindung des ungarischen Volkes zu den Finnen" gezeigt hatte...................wir fragen uns bis jetzt noch, wen das interessieren könnte...........hinterher sind wir dann zu Fuß weiter über den Freiheitsplatz zur St.Stephans Basilika gegangen...................heute konnten wir in die Basilika hinein und ein paar Fotos machen........danach sind wir nur mal über die Straße um erneut im Restaurant Ezaz etwas zu essen und noch mehr zu trinken..........gut, dass die Taxifahrer sich auskennen........ 

     

Freitag, 13. August 2010

    

.....nach einer ruhigen Nacht und einem erneut sehr guten Frühstück haben wir uns noch einmal ein paar Kleinigkeiten angeschaut......diesmal waren wir allerdings zu Fuß unterwegs, und wir waren immer noch kaputt von den Tagen zuvor......... ........wir haben uns das Cafe New York angeschaut, konnten aber nicht hinein...........danach haben wir uns die größte Synagoge Europas im Jüdischen Viertel von Budapest angeschaut.........auf dem Rückweg habe ich dann doch noch ein Fahrzeug der Feuerwehr vor meine Linse bekommen.......da wir aber von den letzten Tagen etwas geschafft waren, haben wir nur noch knapp 3 Stunden durchgehalten und mussten dann "einkehren".............nach einem kleinen MCDonalds-Imbiss sind wir ins Hotel gegangen, wo wir dann am späten Nachmittag in der Bar beinahe eingeschlafen wären.........also lieber ein Taxi kommen lassen und ab zum Flughafen.......ich hatte noch versucht, an einer Feuerwache in der Nähe ein paar Fahrzeuge abzulichten, aber durfte es aus Sicherheitsgründen leider nicht........naja, das muss man akzeptieren.........später am Flughafen erwartete uns die große Wärme und ein wenig Chaos beim Einchecken.......Städtereisen sind anstrengend!!!.......

    

Fotos, Texte, Grafiken: JHreisen / Daten und Links ohne Gewähr (09.2010)