15.02.2017 / mittwoch

    

.........der Tag begann bei uns erst um kurz vor 7 Uhr........also eine Stunde zu spät, weil der Wecker - ich will hier keine Namen nennen - falsch gestellt wurde........also hatten wir vom Aufwachen bis zum Abflug nur 80 Minuten.............also sind wir ohne Frühstück mit dem Taxi zum Flughafen geeilt und haben am leeren Easyjet-Schalter eingecheckt.............als wir dann völlig abgehetzt am Gate ankamen, stiegen die anderen Passagiere gerade erst aus............Glück gehabt..............wir sind dann zu Fuss über das Rollfeld eingestiegen...........die Sitze waren etwas eng für mich, aber für eine Flugzeit von 70 Minuten geht das schon.............in Basel haben wir erstmal am Flughafen gefrühstückt und sind dann mit dem Bus und anschließend mit der Straßenbahn ins Hotel gefahren..........das Hotel liegt neben der modernen Messe............

    

.......im Eingangsbereich der Luxus-Hotels wurde für die vielen Jogger in der Stadt ein Tisch mit kostenlosen Erfrischungen aufgestellt..................weil wir noch nicht einchecken konnten, sind wir zu Fuss in die Stadt gegangen...........bei extrem gutem Wetter mit Sonnenschein und 16 ° sind wir vorbei an der Theodorkirche zum Rhein gegangen, wo wir von der drachenbewehrten Wettsteinbrücke einen schönen Ausblick genießen konnten..............danach sind wir in die Altstadt gegangen, wo es sehr alte Häuser gibt...........

    

........das Basel sehr alt ist, merkt man auch daran, dass man mitten in der Stadt Ausgrabungen alter römischer Befestigungsmauern findet...............auch das Baseler Münster ist ein imposantes Kirchenbauwerk, das an einem Ort steht, der schon im 1. Jahrhundert n.Chr. besiedelt war...........das Dach war sehr auffällig verziert.............bei der Gelegenheit wollten wir mal wieder ein neues Sonnenbrillenfoto machen.................naja, ich war wohl noch immer nicht ganz wach als ich den Auslöser gedrückt habe...........da gibt es sicherlich bessere Bilder....

     

.......der Marktplatz in Basel ist ebenfalls gut renoviert worden...........hier findet man ein altes Gymnasium aus dem 11. Jahrhundert............nach dieser ersten Sightseeingtour waren wir schon etwas hungrig.............Basel liegt auf ein paar Hügeln, was das Laufen etwas anstrengender macht..............wir sind also in einem kleinen Cafe eingekehrt, wo es den originalen Flammkuchen gab............danach sind wir zurück ins Hotel gegangen, wo wir unser gut ausgestattetes Zimmer in Empfang genommen haben...........leider waren die Matratzen steinhart.........später sind wir dann nebenan ins Kongress-Zentrum gegangen, wo Maria sich registrieren musste............sie arbeitet und ich habe das Vergnügen..............gute Mischung..............Abends wurde für die anwesenden Wissenschaftler und Firmenmitarbeiter etwas Essen und auch Getränke gereicht...........da ich aus gesundheitlichen Gründen davon nichts essen durfte, sind wir danach noch ins Hotelrestaurant gegangen, um etwas "sicheres" zu essen...........die Preise in der Schweiz sind extrem hoch...........wie auch auf Island, wo wir zuletzt waren, kann man hier für einen Hamburger mit Pommes locker 30 Euro bezahlen..............von einem 200 g Steak für 50 Euro oder mehr bzw. einem Bier für 8 Euro will ich mal gar nicht sprechen.............nach dem Essen sind wir dann aufs Zimmer gegangen..........

     

16.02.2017 / donnerstag

     

.......der Morgen begann mit Rückenschmerzen aufgrund der Matratze............außerdem waren wir - trotz Klimaanlage - durch das extrem warme Bettzeug gut durchgegart worden...........damit hätten wir bei 2° in der Nacht auch draußen schlafen können.........Maria war schon früh weg, weil sie Vorträge halten musste............ich habe mir ein ausgiebiges Frühstück gegönnt und mich etwas festgequatscht............meine Tagesplanung sah vor, eine alte römische Ausgrabungsstätte außerhalb von Basel zu besuchen...........ich hatte mir ein paar Bilder im Internet angeschaut..................ein Taxi hat mich dorthin gefahren, wobei der Fahrer nach der Abfahrt sagte, dass Taxifahren in der Schweiz teuer sei............aha!!!...........und schon war ich 50 Schweizer Franken los für die 12 km Fahrt................in der Kleinstadt Kaiseraust liegt die alte römische Stadt Augusta Raurica, die früher mal von einer großen Mauer umgeben war..............das ganze Gebiet ist hügelig, sehr weitläufig und zudem liegen einige Ausgrabungsstätten 3-4 m unter dem Ort..............das Ganze war echt anstrengend, aber ein guter Test für meine Leistungsfähigkeit..................ich bin also durch 1,5 m hohe Räume gekrochen, in denen es saukalt war...............interessant war, dass jeder der Räume des römischen Badehauses mit Lautsprechern versehen war, aus denen die Stimmen von vielen Badegästen zu hören waren..........

      

........die alten Thermen grenzen direkt an den Rhein, der hier sehr ruhig und auch extrem sauber war............unter der aktuellen Kirche von Kaiseraust befinden sich weitere Ausgrabungen einer alten Basilika...........bei der Gelegenheit konnte ich mehrere Storchenpaare ablichten, die hier auf den Häusern begonnen hatten, ihre Nester zu bauen.............irgendwie etwas früh............Kommentar eines Anwohners, den ich dazu gefragt hatte "jedes Jahr das Gleiche........die fangen an, und wenn es wieder friert, fallen sie vom Dach"............

     

............die Schweiz ist - wie man es als Leser von "Asterix bei den Schweizern" kennt - extrem sauber...........der Ort Kaiseraust macht da keine Ausnahme.............der Elefant wurde von Mitarbeitern des örtlichen Recycling-Unternehmens aus Altmetall in Lebensgröße nachgebaut..............im Bahnhofs-WC hätte man eine Pizza auch ohne Probleme auf den Boden legen und dann weiteressen können.........die Figuren am Straßenrand haben auch hier die Karnevalszeit angezeigt............in der Schweiz beginnt alles erst dann, wenn in Deutschland oder Italien alles vorbei ist................vom Ortskern bin ich dann auf einen Hügel gegangen, auf dem das Museum liegt, welches zu den Ausgrabungsstätten gehört................ein Metallmodell zeigt dort die ganzen Ausmaße der alten römischen Stadt.................die Stadt selbst wurde ca. 44 v. Chr. nach dem Tod von Julius Caesar gegründet und später um ca. 250 n.Chr. durch ein Erdbeben stark zerstört........

      

.........das alte Amphitheater von ca. 200 n.Chr. wird heute noch für Veranstaltungen genutzt und hat Platz für bis zu 6000 Personen..................ich habe mir die Ausgrabungen an der Curie, dem Forum, den Badehäusern und Brunnenanlagen angeschaut, die zum Teil gerade restauriert werden............Maria hätte ihre helle Freude gehabt, wenn sie sich die vielen alten Steine hätte anschauen müssen............

       

.........am ehemaligen Forum stehen ein paar Info-Tafeln und ein Nachbau des Tempeleinganges aus Holz................Teile einer alten Wasserleitung, eine alte Bäckerei und die Reste von einigen Tempelanlagen habe ich auch noch angeschaut...........bemerkenswert ist, dass es auch hier Menschen gab, die die Bauwerke auf der Suche nach Schätzen durch Tunnel beschädigt haben...........der Schatz von Augusta Raurica wurde aber woanders gefunden..........

       

........im Museum, das mit 8 Franken Eintritt recht günstig war, befindet sich einer der größten und besterhaltenen Silberschätze aus der römischen Welt...............der Schatz wurde in den 1960er Jahren bei Baggerarbeiten in der Nähe gefunden.........die insgesamt 270 Fundstücke sind im Museum ausgestellt.............das Museum ist zur Hälfte ein Nachbau eines römischen Hauses aus Pompeji.................nach der fast 6 km langen Wanderung bei 15° und viel Sonne war ich total platt............ich bin mit der S-Bahn zurück nach Basel gefahren...........hat nur 7 Franken gekostet...............am Hauptbahnhof habe ich eine McDonalds-Zwischenmahlzeit zu mir genommen und bin dann ins Hotel gefahren..............später am Abend bin ich mit Maria, die auch etwas kaputt war, zu einem Italiener gegangen...............das Restaurant wird seit 40 Jahren traditionell von der Familie geführt.............Pizza, Grappa, Hotel, Schlaf..............

       

17.02.2017 / freitag

       

.......der Tag nach der nächsten "Backofen-Nacht" begann mit Hamburger Wetter...............das stört mich nicht besonders, zumal ich ein Schlachtfeld aus dem Züricherkrieg besuchen wollte, das südlich der Stadt liegt...............ja auch hier finde ich so etwas........mit der Straßenbahn bin ich zuerst zum Denkmal gefahren, das an die Schlacht bei St. Jacob an der Birs erinnert, die hier im Jahr 1444 stattgefunden hat............die Schlacht wird auch das "Schweizer Alamo" genannt..............es war schon auffällig, dass es trotz unzähliger Straßenbahnen, anderer Verkehrsregeln, fast keinen Ampeln und irgendwie auch fast keinen genauen Straßenverkehrsregeln keine Unfälle zu sehen gab............im Stadtteil St. Jacob befindet sich auch dr St. Jacob-Park........

      

..........es handelt sich um das Fußballstadion des FC Basel............ich konnte durch ein Tor einen kurzen Blick hinein werfen.............danach war ich an den alten Gebäuden und der St.Jacob-Kirche, wo die zuvor von mir erwähnte Schlacht stattgefunden hatte........die Gebäude und der Hofbereich sind in Privatbesitz, weshalb ich natürlich nicht hineingegangen bin.........der Fluss Birs fließt in der Nähe und ist genauso wie der Rhein extrem sauber.............ich bin dann mit der Straßenbahn zum Reihn gefahren, wo "Helvetia" am Ufer sitzt...........

      

.........und hier habe ich endlich mal ein Einsatzfahrzeug bzw. ein Feuerwehrboot gesehen...............es ist schon bemerkenswert, dass man in Basel keine Sirenen hört oder viele Einsatzfahrzeuge sieht............der Fußmarsch zum Boot am anderen Rheinufer entlang war ca. 1 km lang...............ich hätte auch mit einer der kleinen Fähren zum anderen Ufer fahren können...........diese Fähren kosten 1,50 Franken und werden an einem Kabel über den Rhein gezogen............an der Mittleren Rheinbrücke befinden sich ein paar Skulpturen bekannter schweizer Künstler........

      

.........die Häuser entlang des Rheinufers sind teilweise renoviert...........es fiel mir auch hier auf, dass es an fast allen Gebäuden keine sog. Witterungsschäden zu sehen gab.............nachdem ich mich dann im Hotel mit Maria getroffen habe, habe ich mich schick angezogen..........jawohl............ich!!!!...........maßgeschneidertes Hemd und Sakko und.......Jeans.......besser geht's nicht............wir sind dann zu einem Abendessen in der Elisabethkirche gefahren, welches für die Kongressteilnehmer angeboten wurde.........alles, was in Maria's Forschungsbereichen Rang und Namen hat, war natürlich da.............Maria hatte am Mittwoch verdientermaßen einen Preis gewonnen und konnte sich jetzt vor Gratulanten nicht retten............während des Essens sollten einige Kongressteilnehmer ihre Arbeit auf eine witzige Art darstellen..........und haben das fast alle irgendwie nicht verstanden............immerhin hat der witzigste Vortrag mit dem besten Wettbewerber auch gewonnen.................einen rot gefärbten Hirschkopf................zum Essen sage ich hier nur, dass alles sehr "Englisch" bzw. offensichtlich gerade vor der Kirchentür überfahren worden war.............ich habe dann mal wieder nicht viel gegessen und mich an ein paar Biere gehalten..............spät in der Nacht waren wir wieder im Hotel und haben in der Hotelbar einen "Absacker" zu uns genommen.........

      

18.02.2017 / sonnabend

     

..........nach dem Frühstück sind wir zusammen in die Stadt gefahren..........die Straßenbahnen waren, man muss es nochmal erwähnen, ebenfalls extrem sauber..............keine zerkratzten Fenster, keine Aufkleber oder Grafitti...............wir sind zum Stadtteil St. Alban gefahren, wo wir das alte Stadttor und diverse Bauwerke aus dem Mittelalter gesehen haben............wir mussten dafür allerdings wieder zum Rheinufer absteigen...........

      

.........in dem Stadtteil befindet sich das Papiermuseum, welches noch heute Papier nach alter Tradition herstellt..........das Wasserrad neben dem Museum treibt immer noch Maschinen im Gebäude an............glücklicherweise habe ich hier auch einen Briefkasten gefunden, wo ich meine Postkarten loswerden konnte, die ich gestern geschrieben hatte.................das moderne Gebäude, was man am anderen Ufer sehen konnte, gehört zur Pharma- und Technologiefirma Roche AG..........wir sind dann wieder bergauf gegangen und am neuen Kunstmuseum in die Straßenbahn gestiegen..........unsere Füße waren nach fast 3 km wieder etwas platt..............wir sind dann an dem alten Barfüßerkloster in der Altstadt ausgestiegen..............und weiter zum Roten Rathaus von Basel gegangen, das es in der heutigen Form seit 1890 gibt.......

      

............in der Stadt war sehr viel los...........eines der Geschäfte zog die Touristen, aber auch die Einheimischen stark an..............Schokolade in 40 mal 60 cm großen Platten............alle möglichen und unmöglichen Geschmacksrichtungen...........am Marktplatz vor dem Rathaus wurde Maria durch den stark stinkenden Schweizer Käse angezogen, der hier geschmolzen auf einem Brot serviert wurde..............der Betreiber des Marktstandes kam aus Bochum und war hier in Basel vor 20 Jahren hängengeblieben........er hat uns ein paar interessante Dinge über die Schweiz und auch die Käsezubereitung erzählen können............nach dem Gourmet-Brot sind wir zum Hotel Drei Könige gegangen, dem besten Luxushotel in Basel.............mit der Bahn ging es dann Richtung Hotel...........nicht ohne einen Chicken-Mc-Nuggets-Stop.................ich muss ja auch etwas essen..............hier konnte man übrigens nur aufs WC, wenn man den Kassenbon nicht ausversehen weggeworfen hat...........an der Clarakirche sind wir ausgestiegen.........

      

..........die Kirche aus der Mitte des 19. Jahrhunderts war nichts Besonderes...............im Hotel haben wir uns ein wenig hingelegt und dann die Sportschau gesehen.............nach Einbruch der Dunkelheit haben wir uns in den Irischen Pub um die Ecke begeben und einen Burger nach Art des Hauses gegessen............ein paar IPA-Biere und etwas Cider für Maria..........leider wurde irgendwie keine irische Musik gespielt, sondern fast nur Hard-Rock und Heavy-Metal..............nichts für meine Ohren..........später haben wir noch in der Hotel-Lobby gesessen und etwas getrunken.............so haben wir das "Folterbett" nicht mehr so ganz gemerkt........

       

19.02.2017 / Sonntag

      

..........nachdem wir unsere Knochen nach dem Aufstehen wieder gerade gebogen hatten, sind wir ausgiebig Frühstücken gegangen............nach dem späten Auschecken sind wir wieder mit der Straßenbahn zum Hauptbahnhof gefahren............die Straßen waren fast leergefegt und kein Vergleich zum Vortag...............am Bahnhof konnte ich noch das Straßburger Denkmal ablichten, welches an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 erinnern soll...............am Flughafen mussten wir nicht sehr lang warten und auch die Security war schnell passiert...........leider war die Aussichtsterrasse gesperrt, weshalb es außer merkwürdigen Kunstwerken nicht viel zu sehen gab..........

      

......unsere Easyjet-Maschine war pünktlich.........es war ein neueres Modell mit anderen Sitzen, die eigentlich ganz bequem waren...............nach dem Start konnten wir den Flughafen Basel-Mülhausen noch kurz von oben sehen...............leider war das Wetter zu schlecht für ein paar gute Luftbilder...............in Hamburg war das Wetter allerdings noch schlechter.............nach einem kurzen Fußweg ins Terminal haben wir die Koffer geholt und sind mit dem Taxi nach Haus gefahren........

     


Fotos, Texte, Grafiken: JHreisen / Daten und Links ohne Gewähr (03.2017)