GESCHICHTE (Auszüge)

ALLGEMEINES

Basel ist eine Schweizer Großstadt sowie Hauptort des Kantons Basel-Stadt, den sie mit den Gemeinden Riehen und Bettingen bildet. Nach Zürich und Genf ist Basel mit 173'863 Einwohnern die drittgrößte Stadt der Schweiz.

Basel gilt als die Kulturhauptstadt der Schweiz. Mit nahezu vierzig Museen auf dem gesamten Kantonsgebiet und einem breiten Kulturangebot ist Basel für seine zahlreichen Kunst- und Kulturinstitutionen von Weltrang berühmt, was die Stadt im Verhältnis zu ihrer Größe und Bevölkerung ebenfalls zu einem der größten Kulturzentren Europas macht. Das städtische Kunstmuseum stellt hier die gemeinhin als wichtigste erachtete öffentliche Kunstsammlung der Schweiz aus.[8] Die Sammlung gilt mit dem im Jahr 1661 von der Stadt erworbenen «Amerbach-Kabinett» als das älteste öffentlich zugängliche Kunstmuseum der Welt.

Die 1460 gegründete Universität Basel ist die älteste der Schweiz sowie eine der ältesten von ganz Europa. An ihr lehrten und forschten über die Jahrhunderte hinweg unter anderem Erasmus von Rotterdam, Paracelsus, Daniel Bernoulli, Leonhard Euler, Friedrich Nietzsche, Karl Jaspers, der Nobelpreisträger Tadeus Reichstein und die Philosophin Jeanne Hersch. In Basel fand 1897 außerdem der erste Zionistenkongress unter Leitung von Theodor Herzl statt. Insgesamt fand der Kongress bis zur Staatsgründung Israels im Jahr 1948 zehn Mal in der Stadt am Rheinknie statt, mehr also als in jeder anderen Stadt der Welt. Das Basler Münster bildet zusammen mit seiner Pfalz das historische Zentrum der Stadt am Rheinknie

Basel ist ein weltweit führendes Zentrum der Chemie- und Pharmaindustrie, ein weltbekanntes Messezentrum sowie ein wichtiger Standort als Bankenplatz. So haben unter anderem die beiden Pharmaunternehmen Novartis und Hoffmann-La Roche sowie die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich ihren globalen Hauptsitz in Basel. Die Unternehmensberatungsfirma Mercer wertete Basel Jahr 2019 neben Zürich und Genf zu den zehn Städten mit der weltweit höchsten Lebensqualität.


NAME

Die Herkunft des Namens Basel ist nicht eindeutig geklärt. Es wird angenommen, dass der Name römischer Herkunft ist. Der frühere keltische Name des Ortes ist unbekannt. Wahrscheinlich leitet sich der Name vom gut belegten römischen Personennamen Basilius ab. Ortsnamen, die auf einen suffixlosen Personennamen zurückgehen, sind in der Westschweiz relativ häufig. Es handelt sich dabei meist um elliptische Wendungen, bei denen das ursprüngliche lateinische Gattungswort weggelassen wurde. Basel dürfte also eine elliptische Bildung aus einem ursprünglichen Ortsnamen vom Typus villa Basilis sein. Wer dieser namensgebende Basilius war, ist unbekannt.


WIRTSCHAFT

Basel kommt aufgrund seiner zentralen Lage in West- resp. Mitteleuropa eine besonders wichtige und bevorzugte handelsgeografische Bedeutung zu. Die Metropolregion Basel umfasst rund 1,3 Millionen Einwohner und 650 Tausend Erwerbstätige. Basel ist nach der Stadt Zürich der zweitgrößte Wirtschaftsstandort der Schweiz und zählt vor den Kantonen Zug und Genf das höchste BIP pro Kopf des Landes.

Basel ist eines der weltweit wichtigsten Zentren pharmazeutischer Betriebe, wie der Novartis AG, Roche Holding, Syngenta AG und der Lonza Group. Wertmäßig fallen über 94 % der baselstädtischen Warenexporte auf den Chemie- und Pharmabereich. Zusammen mit den Fabrikationsstätten im benachbarten Schweizerhalle stellt Basel 20 % des Schweizer Exports und erwirtschaftet ein Drittel des Sozialproduktes. Neben der Chemie sind die Industriezweige Maschinenbau, Metallveredelung, Textilverarbeitung sowie die Nahrungs- und Genussmittelproduktion angesiedelt. Die jahrhundertelange Tradition in der Papierherstellung und im Buchdruck hat dazu geführt, dass mehrere Verlage in Basel beheimatet sind. Seit 1917 hat sich aus der Schweizer Mustermesse, einer nationalen Leistungsschau, ein europaweit bedeutender Messestandort entwickelt. Das Messezentrum Basel trägt jedes Jahr zahlreiche weltbekannte Fachmessen und Kongresse aus, unter anderem die «Art Basel», die weltweit größte Messe für zeitgenössische Kunst, und die «Baselworld», die weltweit größte Uhren- und Schmuckmesse.

Ebenfalls traditionell begründet ist die Bedeutung Basels als Bankenplatz. Neben zahlreichen Bank- und Versicherungshäusern hat die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hier ihren Sitz. Die Schweizer Nationalbank (SNB) hat in Basel eine Vertretung. Die Handelskammer beider Basel ist ein Wirtschaftsverband für Basel-Stadt und Basel-Landschaft.


NEUZEIT

Basel ist eine humanistisch geprägte Universitätsstadt. Es bestehen einige bedeutende Angebote für die höhere Ausbildung. Einerseits ist dies die 1460 gegründete Universität Basel mit ca. 13.000 Studierenden und Doktorierenden in verschiedenen Fakultäten (Theologie, Rechtswissenschaften, Medizin, Geisteswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Naturwissenschaften, Psychologie). Internationalen Ruf genießen andererseits, neben der Universität im Allgemeinen, das Biozentrum der Universität Basel und das ETH-Zürich-Departement für Biosysteme, D-BSSE, das seit 2007 im Bereich der Systembiologie und der synthetischen Biologie forscht und mit der Universität assoziiert ist. Weiter ist die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) erwähnenswert, mit der Hochschule für Gestaltung und Kunst (HGK), der Pädagogischen Hochschule, der Hochschule für Soziale Arbeit und der Hochschule für Wirtschaft.

Hinzu kommt die Musik-Akademie der Stadt Basel mit der Musikschule, der Musikhochschule (ab 2006 Bestandteil der FHNW) und der Schola Cantorum Basiliensis, sowie die Volkshochschule beider Basel für die Erwachsenenbildung. Eine weitere Hochschule ist die evangelikale Staatsunabhängige Theologische Hochschule Basel. Basel ist neben dem Humanismus auch für seine mathematische Forschung bekannt. Neben Leonhard Euler ist besonders die Gelehrtenfamilie Bernoulli zu nennen, die in Basel über Jahrhunderte hinweg Mathematik lehrte und Forschung betrieb. 1910 wurde hier die Schweizerische Mathematische Gesellschaft gegründet. Im 20. Jahrhundert lehrte der russische Mathematiker Alexander Markowitsch Ostrowski an der Universität Basel.


Fotos, Texte, Grafiken: JHreisen - Wikipedia / Daten und Links ohne Gewähr (10.2022)