HRADSCHIN


Geschichte

Die Prager Burg (Hradschin) ist das Wahrzeichen von Prag. Die teilweise über 1000 Jahre alte Burg wurde auf einem etwa 70 Meter hohen Hügel erbaut und thront daher schon von weitem sichtbar über der Innenstadt von Prag. Einst herrschten von hier aus die Könige, heute ist die Prager Burg der Sitz des Tschechischen Staatspräsidenten. Die Burg ist eigentlich ein riesiger Komplex mehrerer verschiedener Gebäude. Sie beinhaltet drei Burghöfe, auf denen sich unter anderem der St. Veits Dom, die St. Georgs Basilika, Kapellen, Türme und andere Gebäude befinden, die durch kleine malerische Gassen miteinander verbunden sind. Umgeben ist die Prager Burg von einigen herrlichen Gartenanlagen. Die Burg spielte eine wichtige Rolle in der europäischen Geschicte: Hier kam es 1618 zum Zweiten Prager Fenstersturz. Als Sitz von Kaisern und Königen, Kardinälen und Präsidenten bildet die Prager Burg seit mehr als tausend Jahren das politische und kulturelle Zentrum der Nation. Seit ihrer Gründung durch Herzog Boøivoj aus dem Geschlecht der Pøemysliden im letzten Viertel des 9. Jahrhunderts war die Burg immer auch kirchliches Machtzentrum. Als Vladislav II. 1158 König von Böhmen wurde, machte er aus  seinem Fürstensitz den Königspalast. Unter Karl IV. (1346-1378), der Prag zum Zentrum des Reiches erhob, wurden dann die Weichen für die weitere architektonische Entwicklung der Stadt gestellt. Er ließ die Residenz großzügig ausbauen und legte den Grundstein für den St.-Veits-Dom. Seine Nachfolger zeigten weniger Interesse an der Burg. Erst der Jagellone Vladislav II. zog wieder auf die Burg und gab Erweiterung in Auftrag. Die Renaissance hielt im großen Stil unter den Habsburgern Einzug, die 1526 den böhmischen Thron bestiegen. Unter Rudolf II. (1576-1612), der Europas wissenschaftliche und künstlerische Elite an seinem Hof versammelte, stieg Prag noch einmal zum Mittelpunkt des Reiches auf. Doch dauerte die Herrlichkeit nicht lange. Nach dem dreißigjährigen Krieg verlegten die Kaiser ihren Sitz nach Wien. Maria Theresia, die sich 1743 in Prag krönen ließ, gab den Auftrag zu den Umbauten, die das Erscheinungsbild des Palastes bis heute bestimmen. Seit 1918 ist er Sitz des Staatspräsidenten.

    


St.-Veits-Dom

Seine Türme überragen nicht nur die Prager Burg, sondern auch die gesamte Stadt. Begonnen hat die Baugeschichte des Veitsdom im 10. Jahrhundert mit der Errichtung einer romanischen Rotunde (ein überkuppelter Rundbau). Nachdem Prag zum Erzbistum wurde, ließ Karl IV. ab 1344 diese prächtige Kathedrale im gotischen Stil errichten. Die Bauarbeiten dauerten schließlich bis 1929, also fast 600 Jahre! Im Veitsdom wurden viele Könige gekrönt und hier befindet sich auch die Gruft der böhmischen Herrscher.

   


Heiligkreuzkapelle

Die Heiligkreuzkapelle beherbergt den Domschatz mit Reliquien und liturgischen Gerätschaften aus der Zeit Karls IV.

  

Bild folgt

Bild folgt

Bild folgt


Obelisk

Der Obelisk auf dem Burghof erinnert an die Opfer des Zweiten Weltkrieges. Der gotische Mihulka Turm, der zur Befestigung der Burganlage erbaut wurde, diente später den Alchimisten des Königs als Laboratorium. Hier wurden auch die ältesten Teile der Burg ausgegraben.

  

Bild folgt

Bild folgt

Bild folgt


St.-Georgs-Basilika

Die St.-Georgs-Basilika, die um 920 errichtet wurde, ist der bedeutendste romanische Kirchenbau der Stadt. Zwar wurde ihre Fassade im Nachhinein im barocken Stil gestaltet, aber im Inneren kann man auch heute noch die romanischen Formen (z.B. die kleinen Rundbogenfenster) betrachten, die weitestgehend originalgetreu rekonstruiert wurden. Neben der Basilika steht das St.-Georgs-Kloster. In den Räumen des Klosters befindet sich eine Sammlung von historisch wertvollen Plastiken und Gemälden der Nationalgalerie.

  

Bild folgt

Bild folgt

Bild folgt


Goldenes Gässchen

Ganz am Ende des Burgkomplexes erreicht man schließlich das Goldene Gässchen. Auf beiden Seiten der Gasse stehen kleine bunte Häuser, die aus dem 17. Jahrhundert stammen und in denen einst Bedienstete der Burg wohnten. Später waren die Häuschen Wohnungen von Künstlern wie zum Beispiel Franz Kafka. Im Goldenen Gässchen herrscht jeden Tag ein buntes Treiben, denn mehr als tausend Touristen besuchen jeden Tag die kleine Gasse, in der man vor allem Souvenirs kaufen kann.

 


Rudolfinische Sammlung

In der Burggalerie sind noch heute Werke aus der berühmten Rudolfinischen Sammlung zu sehen. Der Spanische Saal und die Rudolf-Galerie sind der Öffentlichkeit selten zugänglich.

  

Bild folgt

Bild folgt

Bild folgt


Fotos, Texte, Grafiken: JHreisen - Wikipedia / Daten und Links ohne Gewähr (12.2023)