Der
erste Versuch einer Gründung der Abtei Zion in Prag unter dem Namen
Kloster Strahov wird auf das Jahr 1140 datiert. Aufgrund einer
Einladung des Bischofs von Olmütz schickte das Prämonstratenser
Kloster Steinfeld in der heutigen Diözese Aachen gelegen, eine Gruppe
von deutschen Chorherren nach Prag und das Kloster Strahov wurde 1143
endgültig gegründet. 1149 wurde eine Steinkirche errichtet. Gero, ein
Kölner Kanoniker, wurde erster Abt des Klosters, welches schnell aufblühte
und einige Prager Bischöfe hervorbrachte. Eine Tochterniederlassung des
Klosters Strahov ist das Stift Tepl. Die Anlage des Klosters Strahov
blieb größtenteils erhalten und wurde immer wieder ausgebaut. So wurde
etwa die der Himmelfahrt Maria geweihte Basilika 1601-05 unter dem
bekannten Abt Jan Lohelius umgestaltet und mit einer Doppelturmfassade
versehen. Der Renaissancebau erhielt seine barocke Gestalt 1742-58 nach
Plänen von Anselmo Lurago. Im Mittelpunkt des Klosters steht der
theologische Bibliothekssaal, errichtet 1603-1611 von Giovanni Domenico
Orsi de Orsini, mit vielen wertvollen Bänden, geschmückt mit Fresken
aus dem 18. Jahrhundert zum Thema Wissen und Wahrheit. Im
Bibliothekssaal ist das Deckenfresko von Maulpertsch aus dem Jahr 1749
beachtenswert. Es illustriert die Geschichte der Philosophie, beginnend
bei Adam und Eva bis hin zum Zeitalter der Aufklärung des 18.
Jahrhunderts. Viele der ausgestellten Exponate reichen bis in die Zeit
der Romantik zurück. Die Bibliothek der Abtei Strahov kann gegen ein
geringes Eintrittsgeld besichtigt werden, allerdings wird nur ein
Einblick in die beiden Säle gewährt, ohne dass man hindurchgehen könnte.
Derzeit zählt das Kloster Strahov an die 80 Mitglieder.
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