OAHU - HONOLULU


Geschichte / Allgemeines

Honolulu ist die Hauptstadt des US-Bundesstaates Hawaii und befindet sich an der Südküste der Insel Oahu. Sie ist eine der größten Städte des Pazifiks und der einwohnerreichste Census-designated place der Vereinigten Staaten. Fast jeder ausländische Tourist landet hier auf dem größten Luftdrehkreuz des Pazifiks. Honolulus Stadtteil Waikīkī ist aufgrund seiner exponierten Lage und der enormen Hotelkapazitäten ein attraktives Touristikziel. Auf Deutsch bedeutet Honolulu „beschützter Hafen“. Es ist unbekannt, wann Honolulu zuerst besiedelt oder der Name zuerst benutzt wurde, mündlich überlieferte Geschichten deuten aber darauf hin, dass die Gegend erstmals im 12. Jahrhundert von Polynesiern besiedelt wurde. Der Hafen Honolulus wurde früher „Kulolia“ genannt, bis Fremde kamen. Der erste Europäer war Captain William Brown des englischen Schiffes „Butterworth“; er kam 1794 und nannte den Hafen von nun an „Fair Haven“. Andere Fremde nannten den Hafen „Brown's Harbor“. Der Name „Honolulu“ kam erst einige Zeit später. Honolulu wurde schnell zum größten Hafen Hawaiis. Zu jener Zeit war der Handel mit Sandelholz bedeutend. Weiterhin war Honolulu ein wichtiger Versorgungspunkt für Walfänger. 1845 machte Kamehameha III. Honolulu zur Hauptstadt des Königreichs Hawaii. Es war auch die Hauptstadt der Republik und des Territoriums Hawaiis. Und das blieb die Stadt auch, als 1959 Hawaii zum US-Bundesstaat ernannt wurde.

          

 


King Kamehameha I.

Kamehameha I., der Große (* 1758 (?); † 1819) war der erste König von Hawaii (1795–1819). Hinsichtlich des genauen Jahres seiner Geburt behaupteten Legenden, dass ein großer König eines Tages die hawaiischen Inseln vereinigen würde. Das Zeichen seiner Geburt würde ein Komet sein. Der Halleysche Komet war 1758 von Hawaii aus zu sehen, so dass angenommen wird, dass dies das Geburtsjahr Kamehamehas I. sei. Kamehameha I. war der Neffe von Kalaniopuu, jenes Häuptlings der Insel Hawaii, bei dessen versuchter Festnahme James Cook getötet wurde. Nach dem Tod von Kalaniopuu im Jahre 1782 wurde dessen Sohn Kiwalao Häuptling von Big Island. Kamehameha hatte eine hohe religiöse Stellung und wurde Wächter des Kriegsgottes Kukailimoku.In den Jahren nach dem Tod Kalaniopuus kam es mehrfach zu Auseinandersetzungen zwischen den Vettern, ohne dass es einem von beiden gelang, die Oberhand zu gewinnen. 1786 war Kahekili, der König von Maui auf dem Gipfelpunkt seiner Macht. Er beherrschte außer Maui nicht nur Oahu, Molokai und Lānai, sondern kontrollierte auch Kauai and Niihau durch eine Übereinkunft mit seinem Halbbruder Kaeokulani. 1790 gelang Kamehameha zwar ein Sieg über Kahekili, doch konnte er seine Macht noch nicht dauerhaft festigen. In weiteren Feldzügen, die bald auch Oahu einbezogen, sicherte Kamehameha sich geschickt die Unterstützung von Ausländern wie Isaac Davis, John Young und George Vancouver. Auf diese Weise gelangte er in den Besitz von Feuerwaffen, die ihm mehr und mehr die Überlegenheit sicherten. Als sich 1810 Kaumualii, der Häuptling von Kauai, schließlich unterwarf, war Kamehameha alleiniger Herrscher der Inselgruppe. Als König unternahm er einige Schritte, um sicherzugehen, dass die Inseln auch nach seinem Tod ein vereinigtes Reich blieben. Nach den Kriegen galt Kamehameha I. als gütiger und großzügiger König und wurde vom Volk verehrt. Kamehameha vereinheitlichte das Rechtssystem und exportierte Rohstoffe zur Förderung des Handels mit Europa und den USA. Dies stellte die Unabhängigkeit der Inseln sicher, während andere Inseln des Pazifiks sich den Kolonialmächten unterwerfen mussten. Tatsächlich behielt das hawaiische Königreich seine Unabhängigkeit, mit Ausnahme einer kurzen fünfmonatigen Besetzungszeit 1843, bis zur Annexion durch die USA 1898. Dies war das Verdienst Kamehamehas, des „Napoleons des Pazifik“.

        
 

Aloha Tower

Der Aloha Tower begrüßt im Hafen Honolulus seit 1926 die ankommenden Schiffe. In den 20er und 30er Jahren wurden die Passagiere am so genannten „Boat Day“ von den Einheimischen mit Lei-Kränzen, Musik und dem Hulatanz willkommen geheißen. Damals war der viereckige Turm, der seinen Namen dem „A L O H A“ Schriftzug über den Turmuhren verdankt, das höchste Gebäude auf ganz Hawaii und hinterließ bei den ankommenden Reisenden einen bleibenden Eindruck. Das Wahrzeichen Honolulus birgt im obersten Stockwerk eine Besucherplattform, von der man einen großartigen Ausblick über den Hafen hat. Heute haben sich angrenzend an den Turm viele Läden, Stände, Restaurants und Cafés angesammelt. 

 

old harbor

Der Hafen war ursprünglich ein kleines, von Riffen umgebenes Becken, das von den Flüssen des Nuʻuanu-Tals gespeist wurde. Das Süßwasser verhinderte das Wachstum von Korallen und schuf damit einen langen Kanal bis zum Meer. Während die Fremden mit ihren tiefgehenden Schiffen den natürlichen Kanal bevorzugten, benutzten die Hawaiianer für die Seefahrt mit ihren flachen Booten eher die Küste von Waikiki. Sie nannten den Hafen Ke ʻAwa O Kou, bis ihn 1796 ein britischer Kapitän „Fair Haven“ taufte, das später ins hawaiische Honolulu („geschützte Bucht“) umbenannt wurde. Die erste Anlegestelle wurde 1825 errichtet, als immer mehr Walfangschiffe den Hafen anliefen. Sie bestand aus dem Rumpf eines versunkenen Schiffes, den man nahe dem Ufer treiben ließ. Acht Jahre später wurde ein Kai sowie eine Werft gebaut und der Hafen vertieft. Die weitere Entwicklung und wirtschaftliche Bedeutung des Hafens veranlasste König Kamehameha III. am 31. August 1850, Honolulu zur Hauptstadt des Königreichs Hawaii zu erklären. Als während des amerikanischen Bürgerkriegs die Zuckerlieferungen aus den Südstaaten eingestellt wurden, nahm die Nachfrage nach Zucker aus Hawaii stark zu. Das führte zu einem Entwicklungsschub der Zuckerindustrie auf Hawaii und zum weiteren Ausbau des Hafens. Auch immer mehr Einwanderer aus Asien und Portugal für die Arbeit auf den Zuckerrohr- und Ananasplantagen kamen im Hafen an. Er wurde weiter ausgebaggert und mit dem Sand eine neue Insel, Sand Island, geschaffen. Nach der US-amerikanischen Annexion von Hawaii am 12. August 1898 wurden die Hafenanlagen weiter ausgebaut. Nachdem Dampfschiffe die langsameren Segelschiffe abgelöst hatten, entwickelte sich Hawaii in den 1920er Jahren zu einem beliebten Reiseziel und es legten nun auch viele Passagierschiffe an. Der Aloha Tower wurde 1926 fertig gestellt und zum Wahrzeichen der Stadt. Während des Zweiten Weltkriegs und in den Folgejahren, besonders nachdem Hawaii am 21. August 1959 zum 50. Bundesstaat der Vereinigten Staaten geworden war, wurde der Hafen von Honolulu noch weiter ausgebaut und vertieft.

             

Queen of Hawaii

Liliʻuokalani (* 2. September 1838 in Honolulu, Königreich Hawaiʻi; † 11. November 1917 in Honolulu, Hawaii-Territorium) war von 1891 bis 1893 die letzte Königin des Königreichs Hawaiʻi. Bei ihrer Geburt erhielt Liliʻuokalani die Namen Liliʻu Loloku Walania Kamakaʻeha, übersetzt etwa brennende, schmerzende Augen, da ihre Tante, die damalige Regentin Elizabeth Kīnaʻu, zur Zeit ihrer Geburt an einer Augenentzündung litt. Als Kind wurde sie zunächst Liliʻu Kamakaʻeha genannt. Ihre Eltern Analea Keohokālole und Caesar Kapaʻakea gehörten zur engen Verwandtschaft der Könige von Hawaii. In der Taufe am 23. Dezember 1838 erhielt sie den Namen Lydia Pākī. Sie wuchs entsprechend der hawaiischen Tradition bei Adoptiveltern, engen Verwandten ihrer Eltern, auf. Ab 1842 wurde sie mit mehreren ihrer Geschwister und Cousins, die alle als mögliche Thronaspiranten galten, an der von amerikanischen Missionaren geführten königlichen Schule erzogen. Sie lernte Englisch und konvertierte zur kongregationalistischen Kirche. Sie lebte bei König Kamehameha IV. und dessen Frau Emma. Erst sollte sie deren Sohn, Prinz Lunalilo heiraten, entschied sich jedoch 1862 für den kroatischstämmigen Amerikaner John Owen Dominis (1832–1891), den Sohn eines Kapitäns aus Boston, den sie aus der Schulzeit kannte. Sie hatten keine leiblichen Kinder. Liliʻuokalanis leiblicher Bruder David Kalākaua folgte Lunalilo auf den Thron, blieb aber kinderlos. Liliʻuokalani wurde am 10. April 1877 zur Thronfolgerin bestimmt, nachdem ihr zunächst als Thronfolger vorgesehener Bruder Leleiohoku verstorben war. Bei diesem Anlass erhielt sie auch den offiziellen Namen Liliʻuokalani von ihrem Bruder. Sie gründete mehrere Schulen mit dem Ziel, insbesondere jungen Frauen hawaiischer Abstammung eine ordentliche Erziehung zu verschaffen. 1887 reiste sie erst nach Europa, wo sie die britische Königin Victoria traf, und besuchte dann Präsident Cleveland in den USA. Nach dem Tod von Liliʻuokalanis Bruder wurde sie am 29. Januar 1891 zur Königin proklamiert. Ihre Versuche, der hawaiischen Krone zu mehr Macht zu verhelfen, scheiterten an der Interessenpolitik der USA. Die Aufhebung des Zollvorteils bei der Einfuhr von hawaiischem Zucker in die USA im Jahr 1890 stürzte das Land in eine schwere Wirtschaftskrise. 1893 versuchte Liliʻuokalani eine neue Verfassung durchzusetzen, scheiterte jedoch wiederum. Amerikanische Staatsbürger, die als wohlhabende Besitzer von Zuckerrohrplantagen in Hawaiʻi lebten, gründeten im Gegenzug ein „Komitee für öffentliche Sicherheit“ und setzten sich für die Abschaffung der Monarchie ein. Federführend hier war der „Bananen-Baron“ Sanford Dole. Auf sein Mitwirken hin landeten 1893 US-Marines auf Hawaiʻi und stellten die Königin unter Hausarrest. 1894 riefen die US-Usurpatoren die Republik Hawaiʻi aus und Sanford Dole wurde ihr erster und einziger Präsident. Anfang 1895 versuchte eine Gruppe von Royalisten mit einem Coup d’État die Unabhängigkeit Hawaiʻis zu retten und der Königin wieder zur Macht zu verhelfen. Nach dem Scheitern dieser Rebellion wurde Liliʻuokalani festgenommen, wegen Hochverrats verurteilt und im ʻIolani-Palast inhaftiert. Als Preis für die Freilassung ihrer Unterstützer aus den Gefängnissen dankte Königin Liliʻuokalani 1895 formell ab und begab sich erneut nach Washington, D.C., konnte jedoch für die Sache der hawaiischen Freiheit keinen Erfolg erzielen. 1898 wurde Hawaiʻi wegen seiner strategischen Lage im Spanisch-Amerikanischen Krieg von den USA annektiert. Liliʻuokalani erhielt eine Rente und musste den Rest ihres Lebens im Haus ihres Schwiegervaters in Honolulu verbringen. Sie starb 1917 an einem Schlaganfall. Liliʻuokalani war musikalisch und komponierte weit über 100 Lieder, darunter das weltbekannte Aloha ʻOe. Die Geschichte von Liliʻuokalani war die Vorlage für die Operette Die Blume von Hawaii von Paul Abraham.

           


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