Das Gebiet des heutigen Nevadas war ein Teil des Territoriums Oberkalifornien,
welches dem Vizekönigreich Neuspanien beziehungsweise nach der Unabhängigkeit
Mexiko zugehörig war. Mexiko trat 1848 im Vertrag von Guadalupe Hidalgo als
Folge des Mexikanisch-Amerikanischen Krieges das Gebiet an die USA ab. 1850
wurde durch den Kongress das Utah-Territorium errichtet, das damals die heutigen
Staaten Utah, Colorado und Nevada umfasste. 1859 wurde die Comstock Lode, ein
reichhaltiges Silber- und Goldvorkommen, entdeckt und Virginia City gegründet.
Mit dieser Entdeckung strömten immer mehr Menschen in die Region: Goldsucher,
Prospektoren, Händler und andere, die ihr Glück suchten. Am 2. März 1861 wurde
der westliche Teil des Utah-Territoriums als Nevada-Territorium von diesem
abgetrennt. Damit sollte der Einfluss der Mormonenkirche geschwächt und der
Druck auf die Polygamisten erhöht werden; die Polygamie war damals bei den
Mormonen Standard. Am 31. Oktober 1864 trat Nevada schließlich als 36. Staat den
USA bei. 1866 vergrößerte sich der Staat Nevada um einen weitere Teile des
Utah-Territoriums. Am 18. Januar 1867 wurde der Teil westlich des Colorado
Rivers des Pah-Ute County des Arizona-Territoriums angegliedert, also das
heutige Gebiet südlich des 37. Breitengrades, welches heute größtenteils das
Clark County bildet. Während der Weltwirtschaftskrise erlaubte Nevada am 17. März 1931 das
Glücksspiel, um das Wirtschaftswachstum zu fördern. Neben dem Glücksspiel ist in
Nevada traditionell auch – als einzigem Bundesstaat der USA – die Prostitution
in einigen Bezirken des Bundesstaates legal; jedoch ausdrücklich nicht in Clark
County samt dessen Hauptstadt Las Vegas. Die Abgelegenheit Nevadas war eine Voraussetzung für den Bau großflächiger,
geheimer Armee-Stützpunkte im Zweiten Weltkrieg. Las Vegas Army Air Field und
Tonopah AAF wurden durch die United States Army Air Forces 1942 gebaut. Senator
Pat McCarran setzte sich erfolgreich dafür ein, im Umfeld von Las Vegas
militärische Einrichtungen zu bauen. Die Las Vegas Army Gunnery School, die
Basic Magnesium Plant, Nellis Air Force Base und weitere Einrichtungen führten
zu Wirtschaftswachstum. Atombombentests begannen auf dem Nevada Proving Ground (seit 2010 Nevada
National Security Site) in der Nellis Range im Jahre 1951. Insgesamt wurden mehr
als 1000 nukleare Explosionen durchgeführt. Dort wurden während des Kalten
Krieges die meisten ober- und unterirdischen amerikanischen Atombomben getestet;
es ist neben dem ehemaligen sowjetischen Atomwaffentestgelände Semipalatinsk
nahe Kurtschatow bei Semei im Osten des heutigen Kasachstan das größte
entsprechende Testgelände der Welt. Daneben gibt es im Bundesstaat auch noch
Anlagen zur Erprobung geheimer militärischer Flugkörper, so etwa die
legendenumwobene Area 51. Zu den wichtigsten Ureinwohnern Nevadas zählen die Paiute im Westen und Süden
und die Western Shoshone im Norden und Osten des Bundesstaates. Trotz einer
anfänglichen vertraglichen Respektierung territorialer indianischer Souveränität
(z. B. im „Vertrag von Ruby Valley“ von 1863 zwischen den USA und den
Häuptlingen der Western Shoshone) haben der parallel stattfindende politische
Aufbau Nevadas, seine Eingliederung in die Vereinigten Staaten seit den 1860er
Jahren und die massive Diskriminierung indianischer Rechte bis in die jüngste
Zeit hinein zu Spannungen und Konflikten zwischen Bundesbehörden und
indianischen Ureinwohnern geführt. Am bekanntesten wurden bei der Verteidigung
indianischer Rechte die beiden Western-Shoshone-Rancherinnen und Trägerinnen des
Alternativen Nobelpreises (1993) Mary und Carrie Dann aus Crescent Valley.
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