GESCHICHTE

Allgemeines

Nevada ist ein Bundesstaat im Westen der Vereinigten Staaten von Amerika. Er umfasst den größten Teil des Großen Beckens östlich der Sierra Nevada und wird von Kalifornien, Oregon, Idaho, Utah sowie Arizona umschlossen. Nevada trat im Jahr 1864 als 36. Bundesstaat den Vereinigten Staaten bei und ist flächenmäßig deren siebtgrößter. Hauptstadt ist Carson City, größte Stadt des Bundesstaates ist Las Vegas, dessen Metropolregion mehr als 2 Millionen Einwohner zählt. Teile Nevadas sind militärisches Sperrgebiet, vor allem die Nellis Range im Süden, in der sich die Nevada Test Site befindet, auf der während des Kalten Krieges Atomwaffen getestet wurden. Nevada ist nach dem spanischen Wort für Schnee benannt (spanisch sierra nevada für „schneebedeckte Bergkette“). Der Beiname des Bundesstaates ist Silver State („Silberstaat“).


ereignisse (auszüge)

Das Gebiet des heutigen Nevadas war ein Teil des Territoriums Oberkalifornien, welches dem Vizekönigreich Neuspanien beziehungsweise nach der Unabhängigkeit Mexiko zugehörig war. Mexiko trat 1848 im Vertrag von Guadalupe Hidalgo als Folge des Mexikanisch-Amerikanischen Krieges das Gebiet an die USA ab. 1850 wurde durch den Kongress das Utah-Territorium errichtet, das damals die heutigen Staaten Utah, Colorado und Nevada umfasste. 1859 wurde die Comstock Lode, ein reichhaltiges Silber- und Goldvorkommen, entdeckt und Virginia City gegründet. Mit dieser Entdeckung strömten immer mehr Menschen in die Region: Goldsucher, Prospektoren, Händler und andere, die ihr Glück suchten. Am 2. März 1861 wurde der westliche Teil des Utah-Territoriums als Nevada-Territorium von diesem abgetrennt. Damit sollte der Einfluss der Mormonenkirche geschwächt und der Druck auf die Polygamisten erhöht werden; die Polygamie war damals bei den Mormonen Standard. Am 31. Oktober 1864 trat Nevada schließlich als 36. Staat den USA bei. 1866 vergrößerte sich der Staat Nevada um einen weitere Teile des Utah-Territoriums. Am 18. Januar 1867 wurde der Teil westlich des Colorado Rivers des Pah-Ute County des Arizona-Territoriums angegliedert, also das heutige Gebiet südlich des 37. Breitengrades, welches heute größtenteils das Clark County bildet. Während der Weltwirtschaftskrise erlaubte Nevada am 17. März 1931 das Glücksspiel, um das Wirtschaftswachstum zu fördern. Neben dem Glücksspiel ist in Nevada traditionell auch – als einzigem Bundesstaat der USA – die Prostitution in einigen Bezirken des Bundesstaates legal; jedoch ausdrücklich nicht in Clark County samt dessen Hauptstadt Las Vegas. Die Abgelegenheit Nevadas war eine Voraussetzung für den Bau großflächiger, geheimer Armee-Stützpunkte im Zweiten Weltkrieg. Las Vegas Army Air Field und Tonopah AAF wurden durch die United States Army Air Forces 1942 gebaut. Senator Pat McCarran setzte sich erfolgreich dafür ein, im Umfeld von Las Vegas militärische Einrichtungen zu bauen. Die Las Vegas Army Gunnery School, die Basic Magnesium Plant, Nellis Air Force Base und weitere Einrichtungen führten zu Wirtschaftswachstum. Atombombentests begannen auf dem Nevada Proving Ground (seit 2010 Nevada National Security Site) in der Nellis Range im Jahre 1951. Insgesamt wurden mehr als 1000 nukleare Explosionen durchgeführt. Dort wurden während des Kalten Krieges die meisten ober- und unterirdischen amerikanischen Atombomben getestet; es ist neben dem ehemaligen sowjetischen Atomwaffentestgelände Semipalatinsk nahe Kurtschatow bei Semei im Osten des heutigen Kasachstan das größte entsprechende Testgelände der Welt. Daneben gibt es im Bundesstaat auch noch Anlagen zur Erprobung geheimer militärischer Flugkörper, so etwa die legendenumwobene Area 51. Zu den wichtigsten Ureinwohnern Nevadas zählen die Paiute im Westen und Süden und die Western Shoshone im Norden und Osten des Bundesstaates. Trotz einer anfänglichen vertraglichen Respektierung territorialer indianischer Souveränität (z. B. im „Vertrag von Ruby Valley“ von 1863 zwischen den USA und den Häuptlingen der Western Shoshone) haben der parallel stattfindende politische Aufbau Nevadas, seine Eingliederung in die Vereinigten Staaten seit den 1860er Jahren und die massive Diskriminierung indianischer Rechte bis in die jüngste Zeit hinein zu Spannungen und Konflikten zwischen Bundesbehörden und indianischen Ureinwohnern geführt. Am bekanntesten wurden bei der Verteidigung indianischer Rechte die beiden Western-Shoshone-Rancherinnen und Trägerinnen des Alternativen Nobelpreises (1993) Mary und Carrie Dann aus Crescent Valley.


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