Schon
1927, bevor die Region überhaupt einen Flughafen hatte, schlug Dallas
ein Gemeinschaftsprojekt mit Fort Worth vor. Die Nachbarstadt lehnte
allerdings ab, so dass beide Städte ihre eigenen Flughäfern eröffneten:
Love Field in Dallas sowie Meacham Field in Fort Worth. Die
Civil Aeronautics Administration stellte 1940 für den Bau eines
gemeinsamen regionalen Flughafen 1,9 Millionen US-Dollar bereit.
American Airlines und Braniff International Airways handelten einen
Vertrag mit der Stadt Arlington aus, den Flughafen dort zu errichten.
Die Regierungen in Dallas und Fort Worth konnten sich aber nicht auf
Einzelheiten einigen, so dass das Projekt bereits drei Jahre später
erfolglos abgebrochen wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg gemeindete Fort
Worth das bereitgestellte Gelände für den Flughafen ein und errichtet
mithilfe von American Airlines den Flugplatz Amon Carter Field. Der
kommerzielle Flugverkehr in Fort Worth wurde 1953 von Meacham Field zum
neuen Flughafen verlegt, der nunmehr nur noch knapp 30 Kilometer von
Love Field entfernt war. Fort Worth kaufte den Flugplatz 1960 komplett
auf und benannte ihn in direkter Konkurrenz zum bedeutend
erfolgreicheren Love Field in Greater Southwest International Airport (GSIA)
um. Allerdings verringerte sich die Auslastung im Vergleich zu Love
Field weiterhin. In der Mitte der 1960er betrug die gesamte Auslastung
GSIAs nur ein Prozent des texanischen Flugverkehrs, während Love Field
49 Prozent des Flugverkehrs erhielt. Entsprechend folgte die
praktisch vollständige Bedeutungslosigkeit für GSIA.
Die
Idee eines Gemeinschaftsprojekts wurde 1961 noch einmal aufgebracht, als
die Federal Aviation Administration des Bundes sich nicht weiter bereit
erklärte, in getrennte Flughäfen für Dallas und Fort Worth zu
investieren. Während Fort Worth den Greater Southwest International
Airport aufgab, stand Love Field vor massiven Kapazitätsproblemen, da
eine Erweiterung aufgrund seiner innerstädtischen Lage nicht mehr möglich
war. Auf Anweisung der Bundesregierung wurden 1964 neue Gespräche
zwischen den beiden Städten aufgenommen, in denen sie sich auf einen
neuen Ort für einen gemeinsamen Flughafen einigten. Dieser sollte nun
direkt nördlich vom vorherigen GSIA und in fast gleicher Entfernung von
beiden Städten liegen. Das nötige Land wurde von den Städten 1966
gekauft, der Bau begann 1969. Zur
Eröffnung fand die erste Landung einer Concorde in den Vereinigten
Staaten 1973 auf dem Flughafen statt. Die Concorde bediente Dallas/Fort
Worth in Kooperation mit American Airlines, British Airways und Braniff
Airways bis zur Auflösung der letzteren im Jahr 1982.
Der
Flughafen Dallas/Fort Worth wurde am 13. Januar 1974 für den
allgemeinen Flugverkehr freigegeben und war seinerzeit der größte und
teuerste Flughafen weltweit. 1979 verabschiedete der Kongress der
Vereinigten Staaten ein als Wright-Amendment bekanntes und nach seinem
Sponsor Jim Wright benanntes Gesetz, das die Reichweite aller
Passagierflüge beschränkte, die von Love Field starteten: Flüge von
oder nach Love Field mussten ihren anderen Endpunkt in einem an Texas
angrenzenden Bundesstaat haben, wenn sie Platz für mehr als 56 Fluggäste
boten. Ziel des Gesetzes war es sicherzustellen, dass Dallas/Fort Worth
als nationaler und internationale Flughafen anerkannt würde und nicht
mit anderen Flughäfen in der Region konkurrieren müsste. Das Gesetz
ist bis heute umstritten und hat mehrere Veränderungen erfahren, die
Love Field als Flughafen wieder attraktiver machen sollten.
Ebenfalls
1979 verschob American Airlines ihren Firmensitz von New York nach Fort
Worth direkt neben das DFW-Gelände. Die Fluglinie errichtete hier 1981
ihr erstes Luftfahrt-Drehkreuz und nahm 1982 Flüge nach London und 1987
nach Tokio auf. Konkurrent Delta Air Lines errichtete zeitgleich
ebenfalls ein Drehkreuz, musste es aber im Zuge ihrer Insolvenz im Jahr
2004 wieder aufgeben und die Flugkapazitäten in Dallas/Fort Worth
infolgedessen drastisch reduzieren. Bemühungen des Flughafens, die
entstandenen Lücken durch Anwerben anderer Fluggesellschaften zu schließen,
schlugen fehl. Die Billigfluglinie Southwest Airlines und drei weitere
Fluggesellschaften lehnten ein Engagement in Dallas/Fort Worth ab.
Dallas/Fort
Worth ist mit einer Fläche von 79,17 Quadratkilometern der nach Denver
zweitgrößte Flughafen der Vereinigten Staaten. Gemessen am
Passagieraufkommen liegt der Flughafen mit rund 60 Millionen Fluggästen
weltweit auf dem sechsten Rang, während nur zwei Flughäfen der Welt
eine größere Anzahl an Flugbewegungen haben. Insgesamt 174 Flugsteige
verteilen sich auf fünf Abflughallen (Terminals). Von
Dallas/Fort Worth aus sind 129 amerikanische Ziele und 36 internationale
Ziele direkt erreichbar. Er dient der weltweit größten Fluglinie
American Airlines sowie deren Tochtergesellschaft American Eagle
Airlines als Luftfahrt-Drehkreuz. Achtzig Prozent aller von Dallas/Fort
Worth ausgehenden Flüge werden von diesen beiden Gesellschaften
betrieben. Der Flugverkehr wird von der Federal Aviation Administration
aus drei Kontrolltürmen kontrolliert, was in Amerika einmalig ist.
Der
nach seinem IATA-Code meist kurz als „DFW“ bezeichnete Airport beschäftigt
direkt und indirekt rund 270.000 Menschen und wird in vielerlei Hinsicht
wie eine Gemeinde verwaltet. So hat der Flughafen ein eigenes Postamt
und eine eigene Postleitzahl.
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