Chattanooga - Schlacht an der Missionary Ridge  (24. - 25. November 1863)


Konfliktparteien

US

CSA

Befehlshaber

 
Ulysses S.Grant George Henry thomas  

 
braxton bragg

Truppenstärke

56.359 Soldaten

44.010 Soldaten

Verluste

- gefallen: 753
- verwundet: 4.722
- vermisst/gefangen: 349

- gefallen: 361
- verwundet: 2.160
- vermisst/gefangen: 4.146 


Allgemeines

Die Schlacht von Missionary Ridge wurde am 25. November 1863 im Rahmen der Chattanooga-Kampagne des amerikanischen Bürgerkriegs ausgetragen. Nach dem Sieg der Union in der Schlacht von Lookout Mountain am 24. November griffen Unionstruppen in der Militärdivision des Mississippi unter Generalmajor Ulysses S. Grant Missionary Ridge an und besiegten die konföderierte Armee von Tennessee unter dem Kommando von General Braxton Bragg. zum Rückzug nach Georgien gezwungen.


Schlacht

Am Morgen des 25. November griffen Shermans Divisionen den Missionary Ridge im Norden an. Sie hatten von Grant großzügige Verstärkung zugewiesen bekommen und sollten den Hauptschlag führen. Ihr Ziel war der sogenannte Tunnel, der den Missionary Ridge im Norden durchschnitt. Shermans Angriff hatte am Vortag die falsche Richtung eingeschlagen und an Stelle der Hügel um den Tunnel den nordwestlich davon gelegenen „Billy the Goat Hill“ besetzt. Als er nun gegen 10 Uhr seinen Angriff wieder aufnahm, wurde er durch Cleburne zurückgeworfen, der seine Artillerie auf den Erhebungen nördlich des Tunnels geschickt platziert hatte. Durch einen Gegenangriff gelang es Cleburne sogar, mehrere hundert Gefangene zu machen. Um 14.30 Uhr war Shermans Angriff endgültig abgeschlagen. Im Gegensatz dazu verlief Hookers Angriff im Süden außerordentlich erfolgreich. Zwar hatte auch er sich zunächst verzögert, da Bragg eine Brücke über den Chattanooga Creek zerstört hatte, doch gegen Mittag hatte Hooker den Fluss hinter sich. Schwacher Widerstand vermochte nicht zu verhindern, dass er rasch den Rossville Pass im Süden der konföderierten Front passierte. Gegen 15 Uhr begann er seinen Angriff nordwärts in die ungeschützte linke Flanke des Gegners. Dass die weiter nach Osten ausholende Division unter Osterhaus dabei in den Rücken der gesamten konföderierten Front gelangte und – ohne auf nennenswerten Widerstand zu stoßen – auf Braggs Hauptquartier zumarschierte, sorgte bei den Verteidigern für zunehmende Panik. Am Nachmittag kam Grant zu dem Schluss, dass sein ursprünglicher Plan – im Norden die Entscheidung herbeizuführen – nicht funktionierte. Er gab Thomas den Befehl, die erste Linie der konföderierten Schützengräben anzugreifen. Damit sollte verhindert werden, dass Cleburnes Truppen verstärkt wurden. Thomas’ Armee, die am Chickamauga gedemütigt worden war, sollte mit 23.000 Mann, vier Divisionen, frontal angreifen. Die Truppen, die sich über drei Kilometer verteilten, mussten über freies Feld marschieren, um zu den Schützengräben der Konföderierten zu gelangen. Der Vergleich mit „Picketts Angriff“ in Gettysburg drängte sich förmlich auf. Thomas verstand es jedoch, den Angriff herauszuzögern, bis Hookers Vordringen zu einer zunehmenden Erschütterung der Verteidiger geführt hatte. Unter diesen Umständen gelang es den Unionstruppen gegen 16 Uhr, die erste Linie der Schützengräben zu überrennen. In Panik flohen die Konföderierten den Missionary Ridge hinauf zur zweiten und dritten Reihe der Schützengräben. Thomas’ Truppen warteten weitere Befehle nicht ab, sondern verfolgten die Fliehenden. Waren es zuerst nur einzelne Kompanien, folgten bald ganze Regimenter, die den steilen Berg hinaufkletterten. Um Fassung ringend, fragte Grant Thomas, wer den Befehl dazu gegeben habe, worauf Thomas ihm antwortete, er sei es nicht gewesen. Die Unionstruppen eroberten schließlich den Bergkamm und die Konföderierten zogen ab. Die als Nachhut eingesetzte Division Cleburnes verhinderte erfolgreich die Verfolgung der konföderierten Truppen.

      
                

Folgen

In der Nacht befahl Bragg seiner Armee, sich in Richtung Chickamauga Station auf der Western and Atlantic Railroad zurückzuziehen, und am folgenden Tag begann der Rückzug von dort nach Dalton, Georgia, in zwei Kolonnen über zwei Routen. Die von Grant befohlene Verfolgung wurde durch Cleburnes Nachhutverteidigung in der Schlacht von Ringgold Gap effektiv vereitelt. Die Verluste der Unionsarmee während der Schlachten um Chattanooga (Orchard Knob, Lookout Mountain und Missionary Ridge) beliefen sich auf 5.824 (753 getötet, 4.722 verwundet und 349 vermisst) von etwa 56.000 engagierten; Konföderierte Opfer waren 6.667 (361 Tote, 2.160 Verwundete und 4.146 Vermisste, meist Gefangene) von etwa 44.000. Südliche Verluste könnten höher gewesen sein; Grant forderte 6.142 Gefangene. Darüber hinaus beschlagnahmte die Unionsarmee 40 Kanonen und 69 Limber und Caissons. Der Enthusiasmus der Konföderierten, der nach Chickamauga so stark gestiegen war, war in Chattanooga zunichte gemacht worden. Eine der beiden großen Armeen der Konföderation wurde in die Flucht geschlagen. Die Union hatte nun die unbestrittene Kontrolle über den Bundesstaat Tennessee, einschließlich Chattanooga, dem "Tor zum unteren Süden". Die Stadt wurde zum Versorgungs- und Logistikstützpunkt für Shermans Atlanta-Kampagne von 1864 sowie für die Army of the Cumberland, und Grant hatte seine letzte Schlacht im Westen gewonnen, bevor er im März 1864 das Kommando über alle Unionsarmeen erhielt.


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