angriff auf Petersburg (09.Juni 1864 - 25.März 1865)


Konfliktparteiem

USA

CSA

Befehlshaber

Ulysses S. Grant

 

 

Robert E. Lee

 

 

Truppenstärke

bis zu 125.000

bis zu 57.000

Verluste

ca. 42.000

ca. 26.000


Vorgeschichte

Dieser Feldzug bestand eigentlich aus einer Serie von Angriffen und Gefechten im Bereich der Stadt Petersburg. Die Stadt wurde fast 10 Monate von den Unionstruppen belagert, während die Nachschublinien unterbrochen wurden. Um die Stadt wurden auf einer Länge von über 50 km Befestigungsgräben und Tunnel sowie diverse Forts gebaut. General Lee wusste, dass die Stadt und ihre Nachschublinien ein kritisches Element im Krieg gegen die Nordstaaten war. Die Stadt war ein Strategisch wichtiger Punkt und schütze auch Richmond, die Hauptstadt der Südstaaten. Der Kampf um Petersburg war bis zum 1.Weltkrieg der einzige jemals gefochtene Stellungskrieg. Zudem Kämpften erstmals sehr viele Afroamerikanische Truppen, die allerdings schwere Verluste erlitten. Bis zum 18. Juni wuchs die Stärke der Unionsarmee auf 67.000 Mann an, währen die Konföderierten zunächst 20.000 Mann aufboten, um die Stadt zu verteidigen. Ihre Anzahl stieg bis zum Juli auf über 70.000 Soldaten an. Im Bereich von Richmond befanden sich noch einmal 40.000 Soldaten der Union und 21.000 der Konföderierten. Während der gesamten Kampagne hatte General Grant über 125.000 Soldaten zur Verfügung, während die Konföderierten ihre durch die Kämpfe, Desertion oder Krankheiten aufgetretenen Verluste kaum noch ausgleichen konnten.


Erste Schlacht bei Petersburg (9.Juni 1864)

Am 9.Juni trafen 4.500 Kavallerie- und Infanteriesoldaten auf die 2.500 Konföderierten, die Petersburg verteidigten. Unter Major General Benjamin Butler wurden die äußeren Befestigungsgräben angegriffen, während die Kavallerieabteilung unter Kautz in die Stadt einfallen sollte. Der Angriff schlug fehl, weil die Stadt von 'Alten Männern und Jungen' verteidigt wurde. Butler zog sich zurück. In der Folgezeit überquerte die Potomac-Armee den James-River und bewegte sich auf Petersburg zu, um die Angriffe auf die Stadt zu unterstützen.


Zweite Schlacht bei Petersburg (15. - 16. Juni 1864)

Die Armee von General Meade überquerte den Potomac bei Windmill Point auf einer 700m langen Pontonbrücke. Die Südstaatenarmee vermutete einen Angriff und verstärkte sich. General Butlers Truppen überquerten den Appomattox-River bei Broadway-Landing und begannen am 15. Juni, die Verteidigungsanlagen zu attackieren. Die Truppen der Südstaaten unter General Beauregard wurden von ihren Linien bis nach Harrison Creek zurückgeworfen. Die 5.400 kämpfenden Konföderierten wurden durch Truppen der Nord-Virginia-Armee unter General Lee verstärkt. Damit war es nicht mehr möglich, die Stadt Petersburg einzunehmen, zumal alle Befestigungsgräben jetzt sehr gut besetzt waren. Die Truppen der Nordstaaten hatten eine große Gelegenheit verpasst.


Schlacht an der Jerusalem Plank Road (21. - 24. Juni 1864)

Am 21. Juni versuchte das 2. Corps der Union, die Weldon Road südlich von Petersburg abzuschneiden und so eine der Hauptnachschublinien der Südstaatenarmee zu unterbrechen. Wilson's Kavallerie zerstörte die Bahngleise. Am 22. Juni gelang es Truppen aus dem Corp von A.P.Hill, die Unionstruppen von ihren guten Positionen an der Jerusalem Plank Road zu verdängen. Die Truppen der Nordstaaten mussten daher ihre Angriffslinien weiter westlich formieren, was ein großer Nachteil war.


Gefecht an der Staunton River Bridge (25.Juni 1864)

Dieses Gefecht fand etwas Abseits westlich von Petersburg statt. Der Virginia-Heimatschutz verhinderte hier, dass die Eisenbahnbrücke über den Staunton River durch die Unionssoldaten zerstört wurde, was eine Unterbrechung der Eisenbahn-Nachschublinie für Petersburg und Richmond zur Folge gehabt hätte. Die Angriffe der Union wurden von den Kavallerie-Divisionen unter Wilson und Kautz durchgeführt. Mehr Details und viele Fotos: HIER

Info-Tafel

Staunton River


Gefecht bei der Sappony Church (28. Juni 1864)

Die Kavallerie von Rooney Lee fing die Unionskavallerie unter Wilson und Kautz ab. Diese mussten nach Osten gehen und den Nottoway-River überqueren. Nördlich der Weldon Road wurden sie aber attackiert und weiter nach Norden abgedrängt, wobei sie einige befreite Sklaven zurücklassen mussten. Die Unionssoldaten suchten Schutz bei Reams Station. Details/Fotos: HIER

Info-Tafel

Sappony Church


Erste Schlacht bei Ream's Station (29.Juni 1864)

Am Morgen des 29.Juni erreichten die Soldaten Reams Station in der Nähe der Weldon-Eisenbahnlinie. Dieser Bereich sollte zu diesem Zeitpunkt von Infanterie der Union gehalten werden. Stattdessen fand Kautz eine Infanteriedivision der Konföderierten vor. Es kam zum Kampf. Dieser verlief sehr erfolgreich für die Südstaaten. Sie konnten die Truppen der Nordstaaten auftrennen. Kautz ereichte in der Nacht die Linien der Union bei Petersburg, während Wilsons Abteilung nach Süden über den Nottoway-River zurückwich. Letztendlich erreichte auch er die Linien der Union. Durch die Angriffe von Wilson und Kautz wurde die Eisenbahnlinie nach Petersburg auf über 100 km unterbrochen, allerdings unter großen Verlusten bei den eigenen Truppen.


Erstes Gefecht bei Deep Bottom (27. - 29. Juli 1864)

In der Nacht vom 26. auf den 27. Juli führte General Hancock das 2. Corps der Unionsarmee und 2 Divisionen von Sheridan's  Kavallerie über den James River in Richtung Richmond, um diese Stadt zu bedrohen. Diese Maßnahme führte dazu, dass sich die Truppen der Südstaaten bei Petersburg aufteilen mussten. Der Versuch, die Positionen der Konföderierten bei New Market Heights und bei Fussell's Mill einzunehmen, wurde abgebrochen als diese durch weitere Truppen verstärkt wurden. In der Nach des 29. Juli gingen die Truppen der Unionsarmee wieder zurück über den James River, wobei sie ein Gefängnis zurückließen, deren Insassen den Brückenkopf bei Deep Bottom halten und verteidigen sollten.


Battle of the Crater (30.Juli 1864)

Nachdem General Grant mehrere vergebliche Versuche unternommen hatte, die Verteidigungslinie vor Petersburg durch Sturmangriffe zu überrennen, war er seit dem 19. Juni zu einer Belagerung der Stadt gezwungen. Es machte keinen Sinn mehr, irgendwelche offensive Manöver durchzuführen.  Grants Soldaten hatten zu viele Wochen ohne Ruhepause gekämpft. Jetzt waren sie kampfesmüde und die Moral stand auf dem Tiefpunkt. Dennoch führten die Yankees bereits 6 Tage später ein Manöver durch, dass zu den spektakulärsten Aktionen des gesamten Krieges gehörte. In der Mitte der Unionsfront waren einige Truppen des 9. Korps stationiert. Kommandeur des Korps war General Burnside. In einer Entfernung von knapp 150 Meter hatte sich der Feind auf einem erhöhten Frontvorsprung verschanzt. Aus dieser günstigen Position heraus, war es ihm leicht möglich, dem Gegner massiv zuzusetzen. Zu den Unions-Truppen gehörte auch das 48. Pennsylvania-Regiment, einer Einheit mit vielen Soldaten, die ursprünglich aus dem Bergbau kamen. Eines Tages vernahm ein gewisser Colonel Henry Pleasant die Flüche eines Soldaten: "Man könne das ganze verdammte Fort in die Luft sprengen, wenn man einen Schacht drunter graben würde". Normalerweise hätte man einen solchen Ausspruch wahrscheinlich nicht erst genommen. Pleasant jedoch war vor dem Krieg Bergbauingenieur und so fand er diese Idee gar nicht so abwegig. Also entwickelte er einen Plan, den er zunächst seinem Divisionskommandeur unterbreitete und schließlich von Burnside genehmigt wurde.

Am 25. Juli begannen die Soldaten des 48. Pennsylvania-Regiments mit den Bauarbeiten. Der Schacht musste eine Länge von mindestes 500 Fuß haben. Wegen der Frischluftzufuhr hatte man bisher nur Schächte bis 400 Fuß graben können, daher hielt sich die Begeisterung über dieses Vorhaben bei den Generälen Grant und Meade in Grenzen. Pleasant konnte jedoch seine Kenntnisse aus dem Bergbau nutzen. Er besorgte sich Holz, um die Decke abzustützen und ein spezielles Messgerät, mit dem Entfernung und Richtung ermittelt werden konnte. Außerdem wurde ein Wetterschacht angelegt, durch dem Frischluft angesaugt wurde. Somit war es möglich, den Schacht bis auf 511 Fuß auszugraben. Am Ende wurden mehrere seitliche Schächte angelegt, die jeweils eine Länge von 40 Fuß hatten und die bis unter die feindlichen Stellungen reichten. Die Schächte wurden nun mit insgesamt vier Tonnen Schießpulver befüllt. Obwohl Grant und Meade von dieser Sache immer noch nicht überzeugt waren, gaben sie Burnside die Genehmigung, die Mine zu sprengen, um anschließend mit seinen Truppen durch die entstandene Lücke anzugreifen. Burnsides Korps bestand aus vier Divisionen, von denen aber nur eine frisch und somit voll einsatzfähig war. Diese Division setzte sich aus schwarzen Soldaten zusammen, die nach Meinung der meisten Offiziere für eine solche Mission untauglich waren. Burnside jedoch glaubte an diese Truppe und war sofort bereit sie einzusetzen.

Aber am 30. Juli, einige Stunden kurz vor der Sprengung, musste er sich Meades Befehl beugen, doch eine weiße Mannschaft vorzuschicken. Wahrscheinlich hatte auch Meade kein Zutrauen zu den schwarzen Soldaten. Offiziell hieß es jedoch, man hätte weiße Soldaten in den Kampf geschickt, um sich im Falle eines Scheitern nicht den Vorwurf gefallen lassen zu müssen, schwarze Soldaten für dieses riskante Manöver verheizt zu haben, weil sie einem egal seien. In den folgenden Stunden sollte sich jedoch zeigen, dass diese Entscheidung ein Fehler war. Burnside hatte sich auf den Einsatz der schwarzen Division eingestellt und ihnen zuvor taktische Unterweisungen erteilt. Mit Meades Befehl wurde alles über den Haufen geworfen. Jetzt sollte irgendeine weiße Division den Angriff starten, die zuvor ausgelost wurde. Das Los traf eine Einheit, die von einem gewissen James H. Ledlie befehligt wurde. Ledlie war Alkoholiker und zog es während des Einsatzes vor, sich zu betrinken. Als das Dynamit gezündet wurde, wurde ein 170 Fuß langes, 60 Fuß breites und 30 Fuß tiefes Loch in den Boden gerissen. Ein ganzes konföderiertes Regiment und eine Artilleriebatterie wurden darin begraben. Da nun aber kein Kommandeur in der Nähe war, der die nachfolgende Yankee-Truppe anführte, versäumte sie es, an den Krater vorbeizurennen und die gegnerische Front komplett aufzurollen. Stattdessen blieben die Soldaten stehen und ergötzten sich nicht nur an dem schrecklichen Schauspiel, viele stiegen auch noch den Krater hinab. Man schien zu glauben, mit diesem spektakulärem Manöver sei der gesamte Gegner vernichtet worden.

Die feindliche Front war aber groß, und so dauerte es nicht lange, bis die sich im Krater befindlichen Yankee-Soldaten von feindlicher Artillerie unter Beschuss genommen wurden. Gegen Nachmittag kam auch noch ein massiver Gegenangriff einer südstaatlichen Division hinzu, worauf sich die Yankees geschlagen zurückziehen mussten. Die schwarze Division, die zum Schluss ebenfalls ins Feld geschickt wurde, traf es am härtesten, da im Gegensatz zu weißen Soldaten, Schwarze nicht gefangen genommen, sondern gleich ermordet wurden. Durch das Versagen einzelner Divisionskommandeure hatte die Union am Ende 4000 Opfer zu beklagen, doppelt so viele wie der Gegner.

  

 

 

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Zweites Gefecht bei Deep Bottom (13. - 20. August 1864)

In der Nacht vom 13 auf den 14. August überquerten erneut Truppen unter General Hancock den James River bei Deep Bottom, um Richmond zu bedrohen. Dieser Angriff wurde mit den Angriffen auf die Weldon-Eisenbahnlinie bei Petersburg koordiniert. Am 16.August erfolgten Angriffe der Union bei Fussell's Mill, die zunächst erfolgreich verliefen. Die Gegenangriffe der Konföderierten vertrieben die Unionssoldaten jedoch aus den zuvor eroberten Befestigungsgräben. Die Unionssoldaten gingen daraufhin wieder nach Süden auf die andere Seite des James River, wobei sie aber ihren Brückenkopf bei Deep Bottom behielten.


Gefecht bei Globe Tavern (18. - 21.August 1864)

Am 18. August wurden die Truppen der Konföderierten bis zur Eisenbahnlinie bei Globe Tavern zurückgetrieben. Der Gegenangriff durch die Konföderierten erfolgte unter dem Kommando von Major General Henry Heth. In der Nacht gruben sich beide Seiten ein. Am 19. August erfolgten einige Infanteriegefechte, wobei keine Seite einen richtigen Vorteil erlangen konnte. Bei weiteren Gefechten am 21. August stellte die Führung der Südstatentruppen fest, dass sie die Unionslinien nicht durchbrechen konnten. Durch die Gefechte bei Globe Tavern konnte General Grant seine Linien weit nach Westen ausdehnen und Petersburg von der Eisenbahnverbindung nach Wilmington abschneiden. Die Konföderierten waren nun gezwungen, ihre Züge bei Stony Creek zu entladen und bei der Boydton Plank Road (50 km entfernt) wieder zu beladen, damit sie Petersburg erreichen konnten.


Zweites Gefecht bei Ream's Station (25.August 1864)

Am 24. August bewegten sich die Unionstruppen entlang der Weldon-Eisenbahnlinie. Am 25.August attackierte General Heth die schwachen Positionen der Unionstruppen bei Ream's Station, wobei viele Geschütze verloren gingen. General Hancock zog sich zu der Hauptlinie seiner Truppen an der Jerusalem Plank Road zurück.


Gefecht bei Chaffin's Farm/New Market Heights (29. - 30.September 1864)

In der Nacht vom 28. zum 29. September überquerte die Arme von General Butler den James River, um die Verteidigungsanlagen nördlich der Flusses bei Richmond anzugreifen. Auf de anfänglichen Erfolge bei Market Heights und Fort Harrison folgte am 30. September der Gegenangriff der Konföderierten unter General Lee. Beide Seiten errichteten neue Verteidigungsanlagen.  


Gefecht bei Peeble's Farm (30.September - 2.Oktober 1864)

In Koordination mit Butler's Offensive im Norden konnte General Grant seine linke Flanke ausdehnen und so die Konföderierten in Petersburg von ihren Kommunikationslinien südwestlich abschneiden. Bei dieser Aktion waren 4 Infanteriedivisionen und eine Kavalleriedivision beteiligt. Die erste Attacke am 30.September führte zum Fall von Fort Archer, welches sich an der Flanke der Konföderierten befand. Später am Tag verlangsamte sich der Vormarsch, weil die Truppen der Südstaaten verstärkt wurden. Am 2.Oktober führten die Unionssoldaten einen weiteren Angriff aus, wobei sie Fort MacRae einnehmen und ihre linke Flanke bis Peeble's Farm ausdehnen konnten. Dieser kleine Erfolg genügte General Meade fürs erste. Er ließ neue Verteidigungsgräben bauen, die von der Weldon Eisenbahnlinie bis zu Pegram's Farm reichten. 


Gefecht bei Darbytown/New Market Roads (7.Oktober 1864)

Um auf den Verlust von Fort Harrison zu reagieren und dem wachsenden Druck der Union auf Richmond zu begegnen, ordnete General Robert E. Lee eine Offensive gegen die hintere rechte Flanke der Unionstruppen an. Dieser fand am 7. Oktober statt. Die Divisionen von Hoke und Field griffen die Unionslinie entlang der New Market Road an, wurden aber zurückgeschlagen. Lee zog sich in die Defensive bei Richmond zurück.


Gefecht an der Darbytown Road (13.Oktober 1864)

Am 13. Oktober versuchten die Unionstruppen, die neuen Verteidigungslinien der Konföderierten bei Richmond zu erkunden. Dabei griff eine Brigade die Befestigungen bei der Darbytown Road an und wurde unter großen Verlusten zurückgeworfen. Die Unionstruppen zogen sich in ihre Gräben entlang der New Market Road zurück.


Gefecht bei Fair Oaks (27. - 28. Oktober 1864)

In Kombination mit mehreren Bewegungen gegen die Befestigungen an der Boydten Plank Road attackierte Benjamin Butler mit dem X Corps die Verteidigungsanlagen bei Richmond entlang der Darbytown Road. Währenddessen griff das XVIII Corps im Morden bei Fair Oaks an, wurde aber von Filed's Division zurückgeworfen. Beim Gegenangriff der Konföderierten wurden 600 Gefangene gemacht. Die Verteidigungsanlagen bei Richmond blieben intakt.


Gefecht an der Boydton Plank Road (27. - 28. Oktober 1864)

General Hancock befahl mehreren Divisionen des II., V. und I. Corps zusammen mit Gregg's Kavallerie Division, insgesamt fast 30.000 Mann, sich von den Linien bei Petersburg zurückzuziehen und nach Westen in Richtung Boydton Park Road und South Side Railroad zu marschieren. Am 27. Oktober konnte die Boydton Park Road genommen werden, die ein Hauptziel der Kampagne war. Eine Gegenattacke am Nachmittag führte allerdings dazu, dass die Unionstruppen gespalten wurden. Das II Corps wurde isoliert. Die Unionstruppen mussten sich zurückziehen. Für den Rest des Winters bleib die Boydton Park Road unter der Kontrolle der Konföderierten. Dieses Gefecht war das letzte für General Hancock, der sich wegen seiner in Gettyburg erlittenen Verletzung aus der Arme zurückzog.


Kampf bei Hatcher's Run (5. - 7. Februar 1865)

Die Schlacht von Hatcher's Run war das Resultat von Grant's Offensive und deren Ziel, Petersburg zu umkreisen. Grant hatte 35.000 Mann in dieser Operation eingesetzt, die auf die Boydton Plank Road gerichtet war, eine Landstrasse, die Grant für eine Versorgungslinie der Konföderierten hielt. Am Morgen des 5. Februar galoppierte General Davies' Kavalleriedivision dem vorrückenden 2. und 5. Infanteriekorps voraus. Trotz schlechtem Wetters machten die Kavalleristen gute Fortschritte und besetzten das Dinwiddie Court House an der Boydton Plank Road: Nachdem die Kavalleristen einige Gefangene genommen hatten, erhielten sie den Befehl, zur Unterstützung der Infanterie zurückzukehren. In der Zwischenzeit erreichte die Unionsinfanterie Hatcher's Run und begann, sich aufzustellen. General Humphreys' 2. Korps stellte sich in einer Linie, einen Kilometer von dem Schanzwerk der Konföderierten entfernt, auf, mit Warren's 5. Korps südlich davon. Um 17.00 Uhr griffen die Konföderierten Humphreys Linie an, aber sie wurden abgewehrt. Am Morgen des 6. hatte sich Davies' Kavallerie der Unionsinfanterie wieder angeschlossen. Um 13.00 Uhr gingen Warren's Truppen auf Aufklärung. Um Warren's Vorrücken zu kontern, schickten die Konföderierten eine Division gegen ihn. Die zahlenmäßige Überlegenheit der Union brachte ihnen wiederum den Sieg, als sie den Ansturm zurückwarfen. Während des Kampfes fiel Brigadegeneral der Konföderierten, John Pegram. Als die Föderalisten am 7. entdeckten, dass die Boydton Plank Road keine Versorgungsroute für Lee war, zogen sie sich von der Strasse zurück und gaben sich mit der Besetzung und Befestigung der vor kurzem nach Hatcher's Run verlängerten Linien zufrieden.


Schlacht bei Fort Stedman (25.März 1865)

Mitte März des Jahres 1865 hatte sich die Situation der Konföderierten sehr verschlechtert. Im Süden wurde Johnston durch Sherman zum Rückzug gezwungen, General Early wurde im Shennandoahtal durch Sheridan besiegt, und die Truppen in der Nähe von Richmond und Petersburg waren ermüdet und zahlenmäßig unterlegen. Aus diesen Gründen plante Lee, Grant anzugreifen. Ein erfolgreicher Angriff könnte Grant zwingen, seine Linie um Petersburg zu verkürzen. Dies würde es für Lee ermöglichen, sich nach Nordcarolina zurückzuziehen, wo er sich Johnston anschließen könnte für einen letzten Widerstand. Fort Stedman wurde für diesen letzten Angriff gewählt. Der Plan war, die Unionsvorposten gefangen zu nehmen und die Baumbarrieren vor dem Fort so schnell und leise wie möglich zu beseitigen. Die Eroberung des Forts und seiner unterstützenden Batterien, sowie die Unterbrechung der Kommunikation mit Grant's Nachschublager in City Point, sollte nachfolgen. Beinahe die Hälfte von Lee's Truppen, Einheiten des 1., 2. und 3. Korps, waren für die Teilnahme am Angriff bestimmt. Um 4.00 Uhr am Morgen des 25. März eilten drei 100 Mann Kolonnen leise heraus, nahmen die Vorposten gefangen und räumten einen Weg auf das Fort. Die Konföderierten stürzten sich dann in das Fort und überraschten die Föderalisten, die sich ohne Kampf ergaben. Weitere Konföderierte strömten durch diese Lücke in der Unionslinie. Sie nahmen mehrere Batterie ein und besetzten rund 1000 Yard Schützengräben. Ein Teil ging nach City Point, während sich andere nach Norden oder Süden wendeten und auf ihrem Weg weitere Verteidigungsanlagen der Föderalisten eroberten. Um 6.00 Uhr konnten die Föderalisten den Vormarsch der Südstaatler endlich aufhalten, aber erst nachdem die Konföderierten schon beinahe anderthalb Kilometer der Unionslinie beherrschten. Ein Gegenangriff der Föderalisten drängte die Konföderierten nach Fort Stedman zurück, wo sie zwei Stunden lang einem tödlichem Hagel von Musketen- und Artilleriefeuer ausgesetzt wurden. Ein Rückzug wurde befohlen, aber die Rückzugslinie führte durch ein ungemein brutales Kreuzfeuer, was viele Südstaatler überzeugte, Kapitulation einem Rückzug vorzuziehen. Ein weiterer Föderalistenangriff eroberte Fort Stedman zurück und kurz danach war die Unionslinie wieder hergestellt.

 

 

 

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Gefecht an der White Oaks Road (31.März 1965)

Hier griffen die Unionstruppen unter Maj. General G.Warren die Linien der Südstaaten an, um deren Kommunikationswege zu General Picketts Truppen bei Five Forks zu unterbrechen. Hier beobachtete General Lee den Gegenangriff, der nur von kurzem Erfolg gekrönt war. Die Truppen der Konföderierten mussten sich in die Verschanzungen zurückziehen und diese wichtige Straße den Unionstruppen überlassen.

 

 

 

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Five Forks (1.April 1865)

Die Schlacht bei Five Forks am 1. April 1865 war die letzte wichtige Schlacht. Die Schlacht fand im Dinwiddie County im US-Bundesstaat Virginia statt. Die Union (Nordstaaten) unter Major General Sheridan trafen bei der Straßenkreuzung von Five Forks auf die Konföderation unter Major General George Pickett. Entscheidend war ein Angriff der Unionskavallerie unter Major General Warren auf die linke Flanke der Konföderierten, wo schließlich der Durchbruch gelang. Durch den Verlust von Five Forks konnten die Unionsstreitkräfte nun auch General Lees letzte Versorgungslinie die South Side Eisenbahn bedrohen. Am Morgen nach der Schlacht informierte General Robert E. Lee den konföderierten Präsidenten Jefferson Davis, dass Richmond (Hauptstadt der Südstaaten) evakuiert werden musste. Trotz des Sieges bei Five Forks war Major General Sheridan mit der Leistung von Major General Warren unzufrieden und enthob ihn seines Kommandos über das V. Korps.

 

 

 

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Die Folgen der Kampagne

Nach seinem Sieg bei Five Forks ordnete General Grant einen Großangriff auf die gesamte Verteidigungslinie der Konföderierten an. Wright's VI Corps brach bei der Boydton Plank Road durch, Gibbon's XXIV Corps überrannte Fort Gregg, welches von den Konföderierten mit letztem Einsatz verteidigt wurde. Parke's IX Corps eroberte die östlichen Abwehrgräben. In den folgenden Tagen zog General Lee seine Streitkräfte aus dem Bereich Petersburg und Richmond zurück und bewegte sich westwärts, um sich mit den Truppen von General Joseph E. Johnston in North Carolina zu treffen. Die folgende Appomattox-Kampagne führte zu Lee's Aufgabe beim Appomattox Court House am 9. April 1865. Der Richmond-Petersburg Feldzug kostete auf beiden Seiten viele Leben. Einschließlich des abschließenden Gefechtes bei Five Forks verloren 42.000 Soldaten auf Seiten der Union und 28.000 Soldaten auf Seiten der Konföderierten ihr Leben.


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