Die
Schlacht bei Gaines Mill ( Erste Schlacht von
Cold Harbor oder die Schlacht am Chickahominy River) fand am 27.
Juni 1862 in Hanover County, Virginia als dritte Schlacht der
Sieben-Tage-Schlacht statt. General Robert E.
Lee griff mit der Nord-Virginia-Armee erneut Brigadegeneral Fitz
John Porters V. Korps an, das eine starke Verteidigungslinie hinter
Boatswains Swamp nördlich des Chickahominy angelegt hatte. Porters
verstärktes V. Korps hielt bis zum Nachmittag gegen mehrere konföderierte
Angriffe und brachte den Angreifern selbst schwere Verluste bei. Am
Abend führten die konföderierten Truppen einen Sturmangriff, der
Porters Soldaten zurück an den Fluss drängte. Die Unionssoldaten
wichen in der Nacht über den Fluss aus.
Die
Potomac-Armee rückte bis auf wenige Meilen an die Hauptstadt der Konföderation
und bezog nach der Schlacht von Seven Pines Ende Mai 1862
Verteidigungsstellungen. Die Sieben-Tage-Schlacht begann mit einem Angriff
der Unionstruppen am 25. Juni in der kleineren Schlacht am Oak Grove. Die
erste große Schlacht folgte am nächsten Tag, als General Lee McClellan in
der Schlacht am Beaver Dam Creek angriff. Lee griff Porters V. Korps nördlich
des Chickahominy an, während der Hauptteil der Unionsarmee ohne große
Feindberührung am Südufer des Flusses stand.
Am
27. Juni wurden die Unionstruppen in einen Halbkreis gedrängt, bis
Porters Linien zusammenbrachen und nur ein Teil der Truppen nördlich des
Flusses verblieb. Vier Korps blieben südlich des Flusses in der ursprünglichen
Position. McClellan befahl Porter, Gaines Mill mit allen Mitteln zu
verteidigen, damit das Hauptversorgungsdepot der Union zum James verlegt
werden konnte. Am
27. Juni setzte General Lee seine Offensive fort und griff mit der bisher
größten Zahl von Soldaten weiter an: über 57.000 Mann in sechs
Divisionen. Generalmajor A.P. Hill nahm den Angriff gegen Beaver Dam Creek
am frühen Morgen wieder auf, fand aber nur schwache Verteidigungslinien
vor. Während er sich nach Osten bewegte und sich Gaines Mill näherte,
wurde die vorderste Brigade unter Brigadegeneral Maxcy Gregg durch
heftigen Widerstand des 9. Massachusetts Infanterieregiments aufgehalten.
Am frühen Nachmittag rannte er in eine Verteidigungsstellung von Porter,
marschierte entlang Boatswains Creek, aber das sumpfige Gelände war dem
Angriff hinderlich. Hill erzielte nur geringe Fortschritte. Als
Generalmajor James Longstreet eine Position südlich von A.P. Hill
erreichte, sah er die Schwierigkeiten, die sich für einen Angriff in
diesem Gelände boten, und er wartete ab, bis Generalmajor Thomas Jonathan
Jackson auf Hills linker Seite Stellung bezogen hatte.
Zum
zweiten Mal in der Sieben-Tage-Schlacht verspätete sich Jackson.
Generalmajor D.H. Hill griff den rechten Flügel der Unionstruppen an,
wurde dort von Brigadegeneral George Sykes aufgehalten; er wich aus, um
auf Jacksons Ankunft zu warten. Longstreet führte einen Ablenkungsangriff
bis zum Eintreffen Jacksons, um die Linien zu stabilisieren und von Norden
her angreifen konnte. Bei Longstreets Offensive versuchte die Brigade
Brigadegeneral George Edward Picketts einen Sturmangriff, wurde aber unter
schwerem Feuer mit hohen Verlusten abgewehrt. Jackson erreichte Hills
Position um 15 Uhr und war nach dem mehrstündigen Querfeldeinmarsch
verwirrt. In der Annahme, dass Longstreets Offensive noch lief, hielten
seine Männer die Position, um kein Friendly Fire zu riskieren. Als
er neue Order von Lee erhielt, begann Jackson um 16.30 Uhr seinen Angriff.
Porters
Linie wurde von Brigadegeneral Henry W. Slocum und seinen Truppen im
Rücken unterstützt. Kurz nach der Dämmerung griffen die konföderierten
Truppen schlecht koordiniert erneut an. Der Angriff führte dennoch
zum Zusammenbruch von Porters Stellungen. Die texanische Brigade
Brigadegeneral John Bell Hoods schlug eine Lücke in die Stellungen
der Unionstruppen. Die Brigaden der Brigadegenerale Meagher und
French kamen zu spät und konnten nur noch für einen halbwegs
geordnetes Ausweichen der Unionstruppen sorgen. Ein Bataillon des 5.
US-Kavallerieregiments unter Hauptmann Charles J. Whiting erlitt
schwere Verluste und wurde zur Aufgabe gezwungen. Um 4 Uhr am 28.
Juni wich Porter über den Chickahominy aus und zerstörte hinter
sich alle Brücken. Zwei Tage
lang konnte Magruder südlich des Flusses McClellans Truppen durch
kleine Ablenkungsangriffe binden. Während nördlich des Flusses die
schwerwiegenden Aktionen stattfanden, steckten 60.000 Männer der
Union in diesen Scharmützeln.
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