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Harpers Ferry - John Brown |
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Geschichte |
John Brown wurde am 9. Mai 1800 in Torrington, Connecticut geboren. Er war US-amerikanischer Abolitionist, der sich gegen die Sklaverei in den USA auflehnte. John Brown wurde in einer alten neuenglischen Familie geboren und schloss sich mit 16 Jahren einer kongregationalistischen Gemeinde an. Seit 1834 kämpfte er unerbittlich gegen die Sklaverei. Im Jahre 1855 schloss er sich mit sechs seiner Söhne und seinem Schwiegersohn zusammen und avancierte bald zu einem der Anführer der Anti-Sklaverei-Guerilla. Die amerikanischen Geschichtsbücher verzeichnen seinen ersten Auftritt als Kommandeur von Einheiten in der Schlacht von Black Jack (in Douglas County, Kansas) und in der Schlacht von Osawatomie (in Miami County, Kansas). Beide Schlachten standen im Zusammenhang mit bürgerkriegsähnlichen Verhältnissen in Kansas, die unter dem Stichwort Bleeding Kansas in die amerikanische Geschichte eingegangen sind. Als eine Reaktion auf einen Überfall von Sklavereibefürwortern auf Lawrence, Kansas, bei der ein Sklavereigegner ermordet wurde, und auf den Angriff auf den Abgeordneten Charles Sumner verübte Brown das sogenannte Pottawatomie-Massaker in der Nacht vom 24. auf den 25. Mai 1856. Er überfiel mit acht Männern fünf Sklavereibefürworter und ermordete diese. Seine bekannteste Aktion fand drei Jahre später, am 17. Oktober 1859, statt, als er mit 21 Männern (16 Weiße, fünf Schwarze) die in Virginia (heute West Virginia), knapp unterhalb der Mason-Dixon-Linie gelegene Stadt Harpers Ferry überfiel. Sein Plan war es, durch die Eroberung des dort befindlichen Waffenarsenals der US-Armee einen Aufstand von Sklaven zu entfachen und sie zu bewaffnen, um mit einer immer größer werdenden Revolutionsarmee letztlich den gesamten Süden zu befreien. Der militärische Plan scheiterte, auch aufgrund mangelnder Vorbereitung: Nicht ein einziger Sklave schloss sich ihnen an, insgesamt starben 17 Männer, darunter zehn von Browns Anhängern und zwei seiner Söhne. Truppen der US-Armee unter Führung von Robert E. Lee konnten seine kleine Truppe schnell besiegen. Brown selbst wurde allerdings nur verwundet, festgenommen und zwei Monate später, am 2. Dezember, wegen Mordes, Anzettelung eines Sklavenaufstandes und Hochverrats gehängt. Trotz des Scheiterns seiner militärischen Aktion brachte seine Revolte das Sklavereiproblem in den USA zum Bewusstsein, vertiefte den Konflikt zwischen Nord und Süd und war damit eines der Ereignisse, die zum Ausbruch des blutigen Bürgerkriegs in den USA führten. John Brown wurde schon während seines Prozesses zum großen Helden der Abolitionisten in den Nordstaaten, während die meisten Südstaatler ihn als Verbrecher und Mörder ansahen. Victor Hugo versuchte von seinem Exil in Guernsey aus, eine Begnadigung Browns zu erreichen. Er verfasste einen offenen Brief am 2. Dezember 1859, in welchem er auch vor einem drohenden Bürgerkrieg warnte. Brown lehnte während seines Prozesses Fluchtangebote ab, er sah sich als Märtyrer im Kampf gegen die Sklaverei, der durch sein Beispiel den nahenden Kampf um die Befreiung der Sklaven am besten fördern könne. Am 2. Dezember 1859 wurde er in Charles Town, Virginia gehängt. Hinsichtlich der nahenden Befreiung der Sklaven sollte er Recht behalten: An seiner Person und seinen Taten schieden sich die Geister, es kam zunächst zum Sezessionskrieg, letztlich aber dann zur Abschaffung der Sklaverei in den USA. Während des Bürgerkrieges avancierte der bald nach seiner Hinrichtung komponierte Marsch John Brown’s Body schnell zum beliebtesten Kampflied der Unionstruppen. Die Melodie findet sich bis heute in der amerikanischen „Battle Hymn of the Republic“, deren Verse Julia Ward Howe als Ersatz für das als respektlos empfundene ursprüngliche Lied schrieb. |
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