|
Vor dem Ausbau hatte die Insel nur einen Bruchteil der heutigen Fläche und wurde
unterschiedlich genutzt. Auch war sie oft von Namensänderungen betroffen. Die
indianischen Ureinwohner Amerikas nannten die Insel Kioshk (gull island,
„Möweninsel“). Niederländische Einwanderer nannten die Insel aufgrund ihrer
Muschelbänke um 1630 oyster island („Austerninsel“), später wurde sie gibbet
island („Galgeninsel“) genannt, da zu der Zeit viele Piraten am Galgen gehängt
wurden. Samuel Ellis erwarb das Land 1770 während der amerikanischen Revolution,
fortan wurde der Ort als öffentlicher Picknickplatz genutzt. 1785 versuchte er
erfolglos, das Land zu verkaufen.
In den frühen 1800er Jahren erkannte
die junge amerikanische Regierung, dass Ellis Island mit seiner freien
Sicht auf die Einfahrt in den New Yorker Hafen einen strategischen Wert
als Verteidigungsposten hatte. Da die Briten während der Amerikanischen
Revolution problemlos und ohne großen Widerstand in New York einmarschiert
waren, wurde der Schutz New Yorks zu einer obersten Priorität für die neue
Regierung. Vor dem Krieg von 1812 errichtete das Kriegsministerium der
Vereinigten Staaten Fort Gibson (benannt nach Colonel James Gibson, der
bei der britischen Belagerung von Fort Erie tödlich verwundet wurde) auf
Ellis Island.
Fort Gibson bestand aus einer Kaserne für eine kleine
Garnison, einem Pulvermagazin und einer Batterie von Geschützen, die sich
am östlichen Rand der Insel befanden. Nach Ellis’ Tod 1807 übernahm der Bundesstaat
New York die Insel und verkaufte sie ein Jahr später für 10.000 Dollar an die
Bundesregierung der Vereinigten Staaten. Fortan wurde die Insel zunächst unter
der Bezeichnung Fort Gibson als Gefängnis und später als Munitionslager der
Armee benutzt. Ab 1861 lautete der offizielle Name der Insel Ellis Island.
|