Einige
Wochen nach Kriegsbeginn wurde Meade Ende August 1861 auf Fürsprache des
Gouverneurs von Pennsylvania zum Brigadegeneral des Freiwilligenheers (Brigadier
General of Volunteers) ernannt. Er erhielt das Kommando über eine Brigade der
Pennsylvania Reserves, einer Infanteriedivision, die aus überzähligen
Freiwilligen aufgestellt worden war. Dieser Großverband nahm 1862 als Teil der
Potomac-Armee unter General McClellan am Halbinsel-Feldzug gegen die konföderierte
Hauptstadt Richmond teil. In der Schlacht von Glendale wurde Meade am 30. Juni
schwer verwundet, kehrte aber Mitte August zur Truppe zurück und bewährte
sich, nunmehr als Divisionskommandeur, in der Schlacht am Antietam. Deshalb
wurde er am 29. November zum Generalmajor befördert. In der Schlacht von
Fredericksburg (Denkmal rechts) am 13. Dezember 1862 gelang der Division als einzigen Großverband
ein Einbruch in die feindlichen Linien. Aufgrund dieser Leistung wurde er zum
Kommandierenden General des V. Korps ernannt, mit dem er an der Schlacht bei
Chancellorsville teilnahm.
Nach
der Entlassung von Joseph Hooker wurde Meade am 28. Juni 1863 überraschend über
die Köpfe mehrerer ranghöherer Generale hinweg zum Oberbefehlshaber der
Potomac-Armee ernannt (Bilder siehe unten). Zu diesem Zeitpunkt befand sich die gegnerische
Nord-Virginia-Armee unter dem Kommando von Robert E. Lee auf einem Vorstoß nach
Pennsylvania und bedrohte Harrisburg, Pennsylvania und Philadelphia. Vom 1. bis
zum 3. Juli prallten beide Armeen bei Gettysburg (Denkmal links) aufeinander, wo es Meade unter
Ausnutzung des Geländes gelang, Lees Angriffe – mit hohen Verlusten auf
beiden Seiten – zurückzuschlagen und ihn zum Ausweichen nach Virginia zu
zwingen. Dafür erhielt er den förmlichen Dank des Kongresses und die Beförderung
zum Brigadegeneral der Regular Army. Allerdings warfen ihm Teile der Regierung
und der Öffentlichkeit vor, er habe Lee leichtfertig entkommen lassen, anstatt
seine Armee völlig zu vernichten. Diese Kritik steigerte sich im weiteren
Verlauf des Jahres noch, als Meade in Virginia mehrfach von Lee ausmanövriert
wurde und keine weiteren Erfolge vorweisen konnte.
Als
Präsident Abraham Lincoln im März 1864 General Grant zum Oberbefehlshaber des
Heeres ernannte, kam dieser aus dem Westen nach Virginia und schlug sein
Hauptquartier im Felde bei der Potomac-Armee auf. Meade bot Grant seine Ablösung
an, die dieser jedoch zurückwies. Die Führung der Potomac-Armee verblieb
weiterhin bei Meade, während Grant die stragetische Planung übernahm. Aufgrund
einiger Fehler von Grant und Meade erlitt die Potomac-Armee in den Schlachten in
der Wilderness, bei Spotsylvania und Cold Harbor erhebliche Verluste, konnte
aber Lee beständig zurückdrängen und seine Armee schließlich in Petersburg
und Richmond zum Stellungskampf zwingen. Hier kam es zu einer langwierigen
Belagerung, die erst im April 1865 endete. Lee musste seine Stellungen räumen
und wich nach Westen aus, wurde aber von Grant und Meade eingeholt und
kapitulierte bei Appomattox Court House.
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