Ab
1778 hatte sich das Augenmerk der Briten vor allem auf die südlichen Kolonien
gerichtet, da sie versuchten, hier ihren Einfluss zurückzugewinnen. Sie kamen
aber bis 1781 zur Einsicht, dass dies so lange unmöglich sei, solange von
Virginia amerikanische Operationen ausgingen. Also sandte Clinton den
amerikanischen Überläufer Benedict Arnold mit 1.600 Untergebenen zum Feldzug
den James River hoch. Bis Ende Mai gelang es den Briten, 7.200 Mann zu sammeln,
welche auch die verbliebenen Truppenteile von Cornwallis beinhalteten, die aus
Wilmington gekommen waren. Cornwallis erhielt den Oberbefehl über alle Truppen
in Virginia und führte Angriffe bis ungefähr Mitte Juni.
Zunächst konnten
sich ihm nur in Zahlen überlegene amerikanische Truppen unter dem Marquis de
Lafayette entgegenstellen, die Mitte Juni aber von stärkeren Truppen unter
Brigadegeneral Anthony Wayne und Baron von Steuben, dem Chefinspekteur und
oberstem Ausbilder der Continental Army, verstärkt wurden. Cornwallis
zog sich daraufhin zur Küste zurück, um Kontakt mit Clinton in New York halten
zu können.
In
der Zwischenzeit war Washingtons vorläufiger Aufbau einer Nordarmee angelaufen,
die kurz zuvor von 4.800 von Generalleutnant Jean B. de Rochambeau kommandierten
Franzosen für einen bevorstehenden Angriff auf New York verstärkt worden war.
Washington verwarf seine Plan jedoch, als er erfuhr, dass ihm 3.000 weitere
Franzosen des Admirals Francois de Grasse zur Verfügung gestellt wurden. Der
Admiral hatte sein Operationsgebiet Karibik verlassen und stellte Washington die
Soldaten bis Mitte Oktober in der Chesapeake-Bucht zur Verfügung. Daraufhin
entschloss sich Washington mit einem Großteil seiner Armee, welcher auch
Franzosen umfasste, nach Virginia aufzubrechen.
Er überquerte den Hudson vom
20. - 26. August, zwang Clinton mit einer Finte dazu, in New York zu bleiben und
drang über New Jersey und Pennsylvania nach Maryland vor. Unterdessen erreichte
De Grasses Flotte die Küste von Yorktown und lud die 3.000 Soldaten aus, die
Lafayette verstärkten. Der Admiral wurde beim Auslaufen am 5. September von
Thomas Graves überrascht und kämpfte daraufhin eine Seeschlacht mit nicht
eindeutigem Ausgang. Der britische Flottenkommandant zog sich nach mehreren
Tagen des Manövrierens zur See zwecks Reparaturen nach New York zurück und überließ
seinem französischem Gegner die Kontrolle über die Chesapeake-Bucht. Dies
erlaubte Washington und Rochambeau mit ihren insgesamt über 15.500 Soldaten, am
28. September die Belagerung von Yorktown einzuleiten.
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