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Akademie der Wissenschaften

Die Ungarische Akademie der Wissenschaften  - kurz MTA - ist die höchste wissenschaftliche Einrichtung in Ungarn. Sie wurde 1825 unter dem Mentor Graf Széchenyi in Pressburg gegründet, dem damaligen Sitz des Ungarischen Parlaments. Heute hat sie ihren Sitz in Budapest und über 100 Forschungsgruppen bzw. Institute in mehreren Bezirkshauptstädten, darunter in Debrecen, Sopron (GGRI) und in Miskolc. Seit 2003 organisiert die Ungarische Akademie der Wissenschaften in Zusammenarbeit mit der UNESCO, der Europäischen Kommission und dem Internationalen Wissenschaftsrat (ICSU) das World Science Forum , die weltgrößte internationale Konferenzreihe zur globalen Wissenschaftspolitik.


Andrássy út - Andrássy-Strasse

Die Andrássy út (vormals 1876-1885: Sugárút (Radialstraße), 1950-1956: Sztálin út (Stalin-Straße), 1956-1957: Magyar ifjúság útja (Straße der Ungarischen Jugend), 1957-1990: Népköztársaság útja (Straße der Volksrepublik)) ist die berühmteste, rund 2,5 Kilometer lange Boulevardstraße, welche die Innenstadt mit dem Stadtwäldchen bzw. dem Heldenplatz verbindet. Der Straßenzug wurde zusammen mit der unter der Straße verlaufenden Földalatti (älteste U-Bahnstrecke am europäischen Kontinent) 2002 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt.

          

Corvinus-Universität

Wirtschaftswissenschaftliche Lehreinrichtungen in Budapest reichen bis zum Jahr 1763 zurück – die Corvinus-Universität Budapest bezieht sich in ihrer Geschichte auf die 1920 gegründete wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der damaligen Königlich Ungarischen Universität. 1953 wurde diese in Karl-Marx-Universität für Wirtschaftswissenschaften umbenannt, 1991 in Universität für Wirtschaftswissenschaften (ungarisch: Közgazdasági Egyetem, umgangssprachlich abgekürzt: Közgáz, ein Name, unter dem heute noch die meisten Ungarn die Universität kennen), dann Universität für Wirtschaftswissenschaften und Staatsverwaltung und seit 2003 ist sie nach Matthias Corvinus benannt. Die Corvinus-Universität Budapest ist eine staatliche Universität mit Lehr- und Forschungsschwerpunkten in den Bereichen Wirtschaftswissenschaften und angrenzenden Studienfächern. Das Hauptgebäude liegt im sogenannten kleinen Innenstadt-Ring direkt am Ufer der Donau.

          
   

Ethnografisches Museum

Das Ethnografische Museum gehört zu den größten Völkerkunde-Museen Europas und zeigt eine ethnographische Spezialsammlung mit nahezu 200.000 Exponaten, davon rund 140.000 ungarische und 60.000 internationale Objekte. Sein erster Direktor wurde 1872 János Xántus. Es widmet sich der Kultur des ungarischen Volkes sowie anderer europäischer und nicht-europäischer Völker von der Urgesellschaft bis zur Zivilisation. Das Museum ist seit 1973 in einem Gründerzeitbau untergebracht, der sich im 5. Bezirk Budapests an der Kossuth Lajos tér 12 gegenüber dem Parlament befindet und Elemente der Renaissance, des Barock und der Neoklassik kombiniert. Das Gebäude wurde von dem Architekten Alajos Hauszmann (1847–1926) ursprünglich für das Justizministerium errichtet und 1896 fertig gestellt. Der Bau verfügt zusätzlich über eine Festhalle und diverse Konferenzräume und dient als Tagungsort für Empfänge und Veranstaltungen.

           

Grosse Synagoge

Die Synagoge der Dohánystraße oder die Große Synagoge ist Europas größte Synagoge. Sie steht im ehemaligen jüdischen Viertel, in dem heute noch sehr viele Juden wohnen, die ihre Traditionen pflegen. Sie wurde von Ludwig Förster 1859 im "maurischen" Stil geplant. Diese Form orientalisierender Architektur sollte im Sinne des Historismus und seiner symbolischen Verwendung der Stile auf die nahöstlichen Wurzeln des Judentums verweisen. Das innere „Sanktuarium“ wurde von Friedrich Feszl geplant. Der innere Raum misst 1200 Quadratmeter und die Türme haben eine Höhe von 44 Metern. Die Einweihung erfolgte am 6. September 1859. Die Synagoge verfügt über eine Orgel, auf der Franz Liszt und Camille Saint-Saëns gespielt haben. Zu ihr gehört auch das Jüdische Museum Budapests, errichtet an der Stelle von Theodor Herzl's Elternhaus, dem Begründer des Zionismus. Das neue Gebäude wurde zu diesem Zweck 1930-1931 errichtet und birgt Stücke der Pester Hevrah Kaddishah und erinnert nun auch an den Holocaust. An der Seitenwand der Synagoge steht ein Denkmal für Raoul Wallenberg, einen schwedischen Diplomaten, der im Zweiten Weltkrieg viele ungarische Juden gerettet hat. Ganz in der Nähe der Großen Synagoge steht in der Vasvári Pál-Straße eine weitere kleinere Synagoge.

          
          

Grosse Markthalle

Die Grosse Markthalle wurde von 1894 bis 1896 nach Plänen von Samuel Petz errichtet. Das Gebäude basiert auf einer Stahlkonstruktion, die an der Fassade mit bunten, glasierten Ziegeln der Porzellanmanufaktur Zsolnay eingekleidet ist. Das Gebäude befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Freiheitsbrücke und der Corvinus-Universität (Wirtschaftsuniversität) Budapest an der kleinen inneren Ringstraße am Fővám tér. An den Ecken stehen breite, schwere Türme. Der Eingang an der kleinen Ringstraße ist mit Säulen und Figuren geschmückt. Früher führte ein Kanal von der Donau in die Markthalle, um die Anlieferung von Waren zu vereinfachen. Bis 1932 war die Markthalle der größte und wichtigste Marktplatz in Budapest. Noch heute ist die Halle von ihrer Architektur her einer der schönsten zentralen Einkaufsplätze der Stadt und wird entsprechend von Einheimischen und Touristen besucht. Die Räume werden auch für Veranstaltungen vermietet. Auf drei Geschossen befinden sich über 180 Geschäfte beziehungsweise Stände und ein Bistro im Obergeschoss. Im Kellergeschoss befindet sich zusätzlich ein normaler Supermarkt. Besonders sehenswert sind die Fischstände im Kellergeschoss mit den großen Aquarien.

              

Haus des Terrors

Das im Jahre 1880 nach den Plänen von Adolf Feszty im Neorenaissancestil erbaute Gebäude diente von 1937 bis 1944 als Sitz und Gefängnis der ungarischen Pfeilkreuzlerpartei von Ferenc Szálasi. 1945 wurde es zum Hauptquartier und Gefängnis des kommunistischen Staatssicherheitsdienstes ÁVH. Hier wurden während der kommunistischen Diktatur in Ungarn viele Menschen verfolgt, gequält und getötet. Nach dem Volksaufstand 1956 wurden alle Spuren der Vergangenheit verwischt. Das Gebäude erfüllte weiterhin verschiedene Funktionen, unter anderem wurde es zum Zentrum des Kommunistischen Jugendverbandes KISZ umfunktioniert. Während der Amtszeit der Regierung Viktor Orbán (1998-2002) wurde der Wunsch immer lauter, an dieser Stelle eine Gedenkstätte an die Opfer beider Diktaturen zu errichten. Deshalb kaufte die Stiftung für die Forschung Ost- und Mitteleuropäischer Geschichte und Gesellschaft das Gebäude und baute es um. Es bekam ein schwarzes Passepartout aus symbolischen Messerklingen. Seit Februar 2002 befindet sich hier ein Museum. Es gibt zwei Museumsteile: einen zur Erinnerung an die Gewalttaten der Pfeilkreuzler, und einen zweiten zur Darstellung des Staatssicherheitsdienstes während der kommunistischen Diktatur. Neben den originalgetreu wiederhergestellten Räumlichkeiten sind Wechselausstellungen zu sehen, z. B. zu den Themen George Orwell und Arthur Koestler.

           
 

Eötvös - Denkmal

Baron József Eötvös von Vásárosnamény (* 13. September 1813 in Buda; † 2. Februar 1871 in Pest) war ein ungarischer Schriftsteller und Staatsmann. Am 3. Mai 1879 wurde ihm zu Ehren ein Standbild auf dem Eötvös-Platz in Pest errichtet.


Fotos, Texte, Grafiken: JHreisen - Wikipedia / Daten und Links ohne Gewähr (12.2023)