Kom
Ombo ist ein Ort am Ufer des Nil in Oberägypten, etwa 40 Kilometer
nördlich von Assuan und 150 Kilometer südlich von Luxor. Die über
75.000 Einwohner zählende Ortschaft befindet sich, wie viele der
oberägyptischen Ansiedlungen, an der Ostseite des Nil. Die
Umgebung von Kom Ombo ist von der Landwirtschaft geprägt, die aber auch
durch den Zuckerrohranbau zum Aufbau großer Zuckerfabriken beitrug.
Bekannt ist Kom Ombo (kom arabisch für kleiner Berg) für
den 8 Kilometer südlich im Dorf Darau (Daraw)
stattfindenden größten Kamelmarkt Ägyptens und die Ruinen des altägyptischen
Doppeltempels direkt am Nilufer.
Kom
Ombo trug im Altertum unterschiedliche Namen. Zunächst unter der altägyptischen
Namensform Nbyt (gesprochen „Nubet“ oder „Nubyt“)
bekannt, hieß der Ort in ptolemäischer Zeit Omboi oder auch Ombos.
Daraus wurde in der römischen Epoche der Name Ombi abgeleitet.
Aber auch das lateinische Ambo ist aus dieser Zeit überliefert,
worauf sich die nachfolgende koptische Form Embo bezog. Kom
Ombo liegt im südlichen Teil Ägyptens am Nil, 55 Kilometer nördlich
des Nassersees, inmitten einer fruchtbaren Ebene beiderseits des
Flusses, die eine Nord-Süd-Ausdehnung von etwa 25 Kilometer und
eine Ost-West-Ausdehnung von bis zu 30 Kilometer aufweist. Sie wird
auf ungefähr 12.000 Hektar durch das Wasser des Nil künstlich bewässert
und landwirtschaftlich genutzt. Daran schließt sich im Osten die
Arabische Wüste, im Westen die Libysche Wüste an.
Die
Einwohner des heutigen Kom Ombo leben neben dem Tourismus vom Zuckerrohr- und
Baumwollanbau. Der Ort erweckt trotz seiner relativ hohen Einwohnerzahl mit
seinen unbefestigten Straßen eher den Eindruck eines großen Dorfes als einer
Stadt. Zwischen 1963 und 1965 wurden in der Umgebung 60.000 Nubier in 34 Dörfern
angesiedelt, die ihre Heimat am Nil südlich von Assuan wegen des steigenden
Wassers des Nassersees nach dem Bau des Assuan-Hochdamms verlassen mussten.
Insgesamt beläuft sich die Zahl der Neusiedler auf über 100.000 Menschen.
Viele neu errichtete Dörfer erhielten die Namen der heute im Nassersee
versunkenen Herkunftsdörfer, wie Kalabscha, Amada und Abu
Simbel
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Der
Ort gehört administrativ zum Gouvernement Aswan (Assuan). Die
sudanesische Grenze im Süden ist etwa 270 Kilometer, das Rote Meer
im Nordosten 200 Kilometer entfernt. Mit Assuan und Luxor ist Kom
Ombo entlang des Nils durch eine Bahnlinie verbunden, die östlich am
Hauptort vorbei führt. Das Zentrum des Ortes liegt drei Kilometer nordöstlich
einer Flussschleife des Nil, der sich hier flussabwärts auf fünf
Kilometer nach Westen wendet.
Mit
der Gouvernement-Hauptstadt Assuan ist Kom Ombo außer der Bahn durch
eine Straße verbunden, die am Ostufer des Nil nach Süden führt. Dort
befindet sich auch der nächstgelegene Flughafen Assuan International.
Wichtigste Verkehrsader für Kom Ombo ist jedoch der Nil, auf dem die für
den Tourismus wichtigen Flussreiseschiffe von Luxor nach Assuan
verkehren und der Frachtverkehr nach Unterägypten abgewickelt wird. Die
Anlegestelle der auf dem Nil verkehrenden Kreuzfahrtschiffe liegt direkt
neben dem Doppeltempel, etwa 70 Meter westlich der Tempelanlage.
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