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QENA |
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Allgemeines |
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Geschichte |
Ähnlich wie im Fall der südlich gelegenen Stadt Qif gab es hier vielleicht in pharaonischer Zeit einen Startpunkt für Wüstenexpeditionen zu den Goldminen. Allerdings ist eine Siedlung an dieser Stelle in vorptolemäischer (vorgriechischer) Zeit nicht belegt. Die Funde im Bereich der Stadt wie Stelen und ein Alabasterdeckel aus der Zeit Pepis I. stammen wohl ursprünglich nicht von hier. In ptolemäischer Zeit wird hier die Stadt Kainopolis (auch Caene, griech. Καινή πόλις, „Neue Stadt“) angelegt, die in römischer Zeit, zumindest am Ende des 3. nachchristlichen Jahrhunderts, Maximianopolis genannt wird. Die Kopten nennen die Stadt Kōnē, aus der sich die die arabische Bezeichnung entwickelte. Im dritten Jahrhundert erwähnte Georg von Zypern die Diözese von Qena. Lange Zeit stand die Stadt im Schatten der Stadt Qū im Süden. Mit dem Tod des Heiligen Adb er-Rahīm 1196 entwickelte sie sich zunehmend zum Pilgerort, und es siedelten sich vermehrt Muslime an. Nun wurde die Stadt auch Ausgangspunkt für Karawanenrouten an das Rote Meer, nach el-Queir, hauptsächlich für Mekka-Pilger, und ersetzte zunehmend die alte Route von Qūṣ nach Aidhāb. Über diese Route wurden die Warenströme zwischen Europa, Arabien und Indien abgewickelt. Selbst zur Zeit des Muhammad Alī, und zwar 1831–1833, wurden die Piste ausgebaut und die Brunnen vertieft. Seit 1883 ist die Stadt Bezirkshauptstadt, ab 1890 Gouvernementshauptstadt. 1928 lebten in Qena 23.357 Einwohner, 1988 ca. 69.000, 1996 ca.155.382 und 2006 schon über 206.000. Bekannt war die Stadt für die Produktion von Keramikartikeln wie porösen Tonflaschen, in denen das Wasser angenehm kühl gehalten werden kann. In der Ostwüste gibt es eine Basis der ägyptischen Luftstreitkräfte. Ähnlich wie Sōhāg, Asyū und el-Minyā ist die Stadt nach den Anschlägen in den 1990er-Jahren touristisch bedeutungslos geworden. Es hat große Anstrengungen in den vergangenen Jahren gegeben, das Stadtbild aufzuwerten. |
Grabmoschee des Scheichs Adb er-Rahīm el-Qenāwī |
Im Norden der Stadt, nördlich des Kanals und ca. 400 Meter nordwestlich des Bahnhofs, befindet sich die moderne Grabmoschee des Scheichs Adb er-Raīm el-Qenāwī. Rechts vom Zugang befindet sich ein großes, schlankes Minarett. Das Grab des Heiligen befindet sich in einer Seitenkapelle und ist mit einem Messing-Gitter eingefasst. |
South valley university |
In Qena befindet das Hauptquartier der South Valley University. Die Anfänge der Universität gehen auf das Jahr 1970 zurück. Heute gibt es in Qena Fakultäten für Natur- und Ingenieurwissenschaften, Erziehungswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Landwirtschaft, Jura, Kunst, Medizin und Veterinärmedizin. Im Jahr 2007/2008 waren hier 42.000 Studenten eingeschrieben. Weitere Niederlassungen der Universität gibt es in Luxor (Kunst), Assuan (Natur- und Ingenieurwissenschaften, Erziehungswissenschaften und Kunst) und Hurghada (Erziehungswissenschaften). |
Fotos, Texte, Grafiken: JHreisen - Wikipedia / Daten und Links ohne Gewähr (03.2025) |