Geschichte (Auszüge)

Ajaccio ist die größte Stadt Korsikas und auch ihr politisches Zentrum. Es gibt hier eine schöne genuesische Altstadt, kleine Gassen, einen modernen teil mit Hotels und Alleen, schöne Plätze zum Verweilen und einen großen Fährhafen. Die Anfänge der Stadt  gehen auf eine Römersiedlung mit dem Namen 'Adiacum' zurück. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Ajaccio im 6. Jahrhundert durch Papst Gregor I., und im Nordosten der Stadt zeugen Reste einer Basilika von frühchristlichen Aktivitäten. Das heutige Ajaccio geht auf eine Zitadelle aus dem Jahre 1492 züruck. In den Anfängen lebten hier ausschließlich ligurische und genuesische Adlige. Erst die Franzosen öffneten 1553 die Stadt für die Korsen und bauten sie zur Festung aus. Im Jahr 1553 wurde die Stadt von Sampiero Corso für Frankreich erobert, aber im Jahr 1559 wieder an Genua zurückgegeben. Diese Einstellung bestimmte in den folgenden Jahrhunderten die Politik der Stadt und so wurde Ajaccio ebenso wie Calvi in den korsischen Befreiungskriegen unter Pasqaule Paoli nicht eingenommen. Im Einflussbereich Genuas erblühte Ajaccio, besonders im Bereich der Landwirtschaft und der Korallenfischerei. Ab 1592 durften auch Einheimische hier siedeln. Die heutige Hauptstadt Korsikas wurde bereits im Jahr 1723 zur Hauptstadt von Westkorsika. Sie ist heute ein Anziehungspunkt für viele Einheimische und auch Touristen. In der Rue Kardinal Fesch, die als Fußgängerzone umgestaltet wurde, findet man Künstler, Butiken, Restaurants, Musikläden und auch zahlreiche Cafes. Am internationalen Flughafen Campo dell` Oro kann man aus fast ganz Europa mitten in der Stadt landen.    

      

 

Zitadelle

Die Zitadelle von Ajaccio wurde im Jahr 1554 im Auftrage des Marshalls de Thermes erbaut und im Jahr 1559 von den Genuesern vollendet. Hier ist heute noch Militär stationiert. Man kann die Zitadelle nur von außen anschauen.

 

 

 


Notre-Dames de-la Misericorde

Diese Kathedrale wurde in den Jahren 1582 bis 1593 von Giacomo della Porta erbaut. Sie sieht von außen eher schlicht aus und wurde im venezianischen Stil gebaut. Im Innern ist sie jedoch prächtig ausgestattet. Im Juli 1771 wurde Napoleon hier getauft. Das Taufbecken ist hier heute noch zu sehen.

 

 

 


St. Erasme

Diese Kirche wurde im Jahr 1617 durch den Jesuitenorden als kleine Kapelle gegründet. Sie war während der französischen Revolution geschlossen und wurde erst im Jahr 1815 dem Schutzpatron der Seefahrer gewidmet. In ihr befinden sich einige Schiffsmodelle, mehrere Prozessionskreuze und eine Statue mit drei Engeln. 

    

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Place Foch

Dieser Platz liegt inmitten von Ajaccio. Rund um den Platz findet man unzählige kleine Cafes und viel Schatten. Die Piazza Porta war früher der einzige Zugang zur Zitadelle. Am Rand des Platzes findet man das Rathaus und auch einen Brunnen, auf dem eine Statue steht, die Napoleon als Ersten Konsul zeigt. Links davon befindet sich eine kleine Figur der "Schwarzen Madonna" in einem Schrein in einer Hauswand oberhalb eines Souvenirgeschäftes.

 

 

 


Maison Napoleon

Das Geburtshaus Napoleons war schon ab 1682 im Besitz der Familie. Die im Haus aufgestellte Büste zeigt den "kleinen" Kaiser. Im Jahr 1793 flohen Napoleon und seine Familie aus dem Haus vor den Anhängern Paolis. Danach wurde das Haus von den Briten beschlagnahmt und als Arsenal genutzt. Im Jahr 1797 kehrte Napoleons Mutter ins Haus zurück und renovierte es.  Link: www.musee-maisonbonaparte.fr (französisch)

     

 

 


Rathaus

Das Rathaus liegt am Place Foch. Hierin befindet sich ein Museum, welches Napoleon gewidmet ist. Es liegt im ersten Stock und zeigt Dokumente und Gemälde aus der Zeit Napoleons. Außerdem befinden sich hier eine Sammlung von Münzen und Medallien, sowie der Taufschein Napoleons und eine Kopie der bronzenen Totenmaske des Kaisers.

 

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Cour Napoleon

Es handelt sich um die Hauptstraße, die mitten durch Ajaccio läuft und die chronisch verstopft ist. Vor hier führen viele Seitenstraßen und auch die Fußgängerzone ab. Hier liegen Bars, Kinos, Geschäfte, Supermärkte, Banken, die Gendarmerie und auch die Präfektur. Das bekannteste Cafe ist das "Cafe Napoleon" in der Nähe der Präfektur. Die Straße endet am Place de Gaulle.

 

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Musee Fesch

Kardinal Joseph Fesch war der Onkel Napoleons. Er lebte von 1763 bis 1839 und war der Erzdiakon von Ajaccio und Erzbischof von Lyon. Später zog er nach Rom. Dort sammelte es ca. 16000 Kunstwerke, die heute teilweise im Museum ausgestellt sind.  Nach seinen Tod wurde die Sammlung der Stadt gestiftet. Sie ist eine der bedeutendsten Sammlungen nach der im Louvre. Im linken Flügel ist die berühmte Bibliothek untergebracht, die von Napoleons Bruder Lucien gegründet wurde. Die hier gezeigten Bücher und Handschriften werden bis heute noch restauriert und aufgearbeitet. Die Sammlung ist im Lauf der Jahre durch Spenden auch ca. 40000 Dokumente angewachsen.

 

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Bibliothek

Sie wurde 1801 durch den französischen Innenminister Lucien Bonaparte gegründet, der 12.310 Bände nach Korsika sandte, die aus Bibliotheken Pariser Ordensgemeinschaften und der königlichen Residenzen Meudon und Marly stammten. Inhaltlich umfassten diese Bände vor allem geschichtliche Abhandlungen aber auch theologische Texte und Erzählungen. Zunächst war die Bibliothek im Jesuitenkloster Ajaccio untergebracht. Später kamen 8130 Bände zu geschichtlichen, wissenschaftlichen, künstlerischen und theologischen Themen aus der Sammlung des Kardinals Joseph Fesch sowie diverse weitere Spenden hinzu. So spendete Roland Bonaparte 5000 Bände im Jahr 1888, der korsische Finanzbeamte Louis Campi vermachte der Bibliothek 557 Bände aus dem 17. bis 19. Jahrhundert zur korsischen Geschichte. Die Bibliothek wurde dann an ihren heutigen Standort verlegt. Die Umbauarbeiten im Palais erfolgten zwischen 1858 und 1862 unter Leitung der Architekten Jean Caseneuve und Jêrome Maglioli. Es war ursprünglich beabsichtigt die Bibliothek als Teil des Museums Fesch zu betreiben. Im heutigen 30 Meter langen, 10 Meter hohen und 9 Meter breiten Bibliothekssaal war die Unterbringung großformatiger bis zu zehn Meter hoher Gemälde geplant, weswegen große Fenster im oberen Bereich des Flügels angeordnet worden waren. Diese Ausstattung erwies sich jedoch als für den Lesesaal optimal. Es wurden von Caseneuve entworfene Regale aus Walnussholz eingebaut. Auch der etwa 5,5 Meter lange Tisch und weiteres Mobiliar sind aus Walnussholz gefertigt. Am 22. Mai 1865 wurde die Bibliothek eröffnet. Andere Angaben nennen das Jahr 1868. Zunächst erfolgte der Zugang über den Haupteingang des Palais, heute besteht jedoch ein direkter Zugang von der westlich gelegenen Rue Cardinal Fesch. Zwei steinerne Löwen im Eingangsbereich wurden von Antonio Canova geschaffen und sind Kopien von Löwen am Grabmal von Papst Clemens XIII. im Petersdom. Die 16 Fenster der Bibliothek sind mit speziellem Anti-UV-Schutz ausgestattet. Während der Installation eines Stromzählers wurden im Fußboden der Bibliothek menschliche Knochen gefunden. Heute umfasst die öffentlich zugängliche Bibliothek 40.000 Bände aus der Zeit vom 15. bis zum 19. Jahrhundert. Etwa 4000 Bände befassen sich speziell mit korsischen Themen.

 

 

Chapelle Imperiale

Im Jahr 1857 renovierten die Architekten Casanova, Corona und Paccard den Palais des Kardinal Fesch. Napoleon III. befahl ihnen, den rechten Flügel des Gebäudes zu einer Kapelle umzubauen, in der die Familie Bonaparte beerdigt werden sollte. Hier fanden die Eltern von Napoleon und auch Kardinal Fesch selbst ihre letzte Ruhe. Auf den Fenstern kann man noch die Insignien des Kardinals erkennen.

 

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Place Austerlitz

Dieser Platz liegt etwas oberhalb der Stadt. Hier, am Ende des Straße Cour Grandval, befindet sich das große Napoleon-Denkmal "U Casone". Dieses wird von zwei großen steinernen Adlern bewacht. Hier gedenkt man den Taten und Siegen des Kaisers, der hier mit seinen typischen Zweispitz dargestellt ist. Hinter dem Denkmal befindet sich eine Höhle, in der Napoleon als Kind gespielt haben soll. Jedes Jahr findet am 15. August ein großer Festzug zu Ehren des Geburtstages Napoleons statt. Der Umzug in zeitgenössischen Kostümen endet hier.

 


Marktplatz

Der Markt findet hinter dem Rathaus statt. Er ist nicht sehr groß, aber vielfältig. Man kann hier typische korsische Produkte kaufen und gelegentlich auch vorher probieren. Die Preise sind recht happig, aber es lohnt sich trotzdem, ein wenig zu kaufen. Besonders empfehlenswert sind die Schinkensorten "Lonzu" und "Coppa". Aber auch die Honigsorten, Marmeladen, Gewürze, Käsesorten und Liköre sind sehr gut. Auch Gemüse, Obst, Gewürze und Wein werden in vielen Variationen angeboten.

 

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Fotos, Texte, Grafiken: JHreisen - Wikipedia / Daten und Links ohne Gewähr (12.2023)