ALLGEMEINES

Bonifacio ist eine Hafenstadt mit ca. 3200 Einwohnern an der südlichen Spitze von Korsika. Sie gab der Straße von Bonifacio genannten Meerenge zwischen Korsika und der zwölf Kilometer entfernten Insel Sardinien ihren Namen. Bonifacio ist die südlichste Gemeinde des Départements Corse-du-Sud und der Insel Korsika. Der Ort teilt sich in zwei Gebiete: die Ville haute (Oberstadt) genannte mittelalterliche Altstadt und die Marina im Hafenbereich. Die Ville haute liegt auf einer 900 Meter langen, schmalen, parallel zur Küste verlaufenden Landzunge aus Kalk- und Sandstein, der Île de Fazio, die an ihrer Seeseite aus einer durchschnittlichen Höhe von 70 Metern faktisch senkrecht zum Meer hin abfällt. An der Landseite der Landzunge ist eine fjordartige Bucht in den Kalkstein eingeschnitten, die einen gut geschützten Naturhafen bildet. Dort fällt das Kalksteinplateau weniger steil zum Wasser hin ab. Der Naturhafen dient gleichzeitig als Fischerei- und Yachthafen. Des Weiteren ist Bonifacio ein Zentrum der Handelsschifffahrt und des Fährverkehrs mit der benachbarten Insel Sardinien sowie des Fremdenverkehrs, insbesondere in den Sommermonaten.


GESCHICHTE (Auszüge)

Die offizielle Gründung Bonifacios geht auf das Jahr 828 und den toskanischen Grafen Bonifacio II. zurück. Archäologische Funde belegen allerdings, dass die Gegend bereits in frühgeschichtlichen Zeiten besiedelt war. 1187 gelang es den Genuesern mit einer List die Stadt einzunehmen. Abgesehen von einer Unterbrechung in den Jahren von 1553 bis 1559 (Sampiero Corso) blieb Bonifacio bis 1768 in der Hand Genuas. Seit 1768 ist Bonifacio unter französischer Herrschaft. 1793 bereitete Napoleon hier die gescheiterte Invasion Sardiniens vor. Im Zweiten Weltkrieg wurde Bonifacio 1942 wie ganz Korsika von deutschen und italienischen Truppen besetzt.


Sehenswürdigkeiten

Die auf einem halbinselartigen Felsplateau gelegene Altstadt von Bonifacio ist wohl eine der eindrucksvollsten im Mittelmeerraum. Das Plateau ist an seinem Fuß auf der Seeseite stark ausgewaschen, sodass die Häuser darauf fast wie auf einem Balkon stehen. Die Altstadt, deren enge, kopfsteingepflasterte Straßen von vier- bis fünfstöckigen Häusern gesäumt werden, ist über eine Zugbrücke und einen im Zickzack angelegten Tunnel zur Zitadelle zu erreichen. Das Panorama, das sich von den zahlreichen Aussichtspunkten bietet, verdeutlicht, warum Bonifacio stets als Schutzhafen vor den unberechenbaren Witterungs- und Strömungsbedingungen in der Straße von Bonifacio angesteuert wurde. Es gibt ebenfalls den Blick auf die mit Häusern bebauten weißen Kalk- und Sandstein­felsen frei, an denen das Meer seit Jahrtausenden ununterbrochen nagt, so dass sich Grotten bildeten, die ein beliebtes Ausflugsziel sind. Im Westen der Altstadt liegt der alte Meeresfriedhof (Cimetière marin de Saint-François), der beinahe den Charakter einer eigenen kleinen Stadt aus unzähligen Mausoleen und Familiengruften aufweist. Die einzigartige Lage machte die Stadt immer wieder zum Zentrum kriegerischer Auseinandersetzungen, weshalb sie im Laufe der Zeit zu einer Festung ausgebaut wurde. Die Grotten sind Ziel der vom Hafen aus organisierten Bootsfahrten, während der auch die Klippen vom Meer aus bewundert werden können. Von dort gut zu sehen ist auch die sogenannte Treppe des Königs von Aragon, deren Stufen in den Stein gehauen von der Oberstadt bis zum Meer führen. Entlang der Klippen bietet sich eine Wanderung von Bonifacio aus in Richtung Südosten bis zum südlichsten Punkt Korsikas an, dem Capo Pertusato. Von dort eröffnet sich eine schöne Aussicht auf die Stadt. Die Gastronomiebetriebe im Hafen sind auf die Zubereitung fangfrischen Fisches spezialisiert.

  
       
       

HAFEN

Das bei jedem Wetter gut geschützte Hafenbecken liegt am Ende der schmalen „Calanque“ und bietet daher Segelyachten keine Gelegenheit zum Kreuzen. Die Einfahrt selbst ist schwer auszumachen, die Häuser der Altstadt auf dem Plateau im Osten sind gut zu erkennen.

   

            


ARAGONISCHE TREPPE

Die Treppe befindet sich im äußersten Süden der Insel an der Meerenge von Bonifacio, die Korsika von Sardinien trennt, am Mittel- bzw. Tyrrhenischen Meer. Von einem Boot oder Schiff vom Meer aus gesehen wirkt sie von fern wie eine dunkle schräge Linie über die ganze Höhe des Kliffs, als ob ein Rohr in den Felsen eingelassen sei. Von Menschen direkt in den Kalksteinfelsen der Kliffküste von Bonifacio geschnitten, besteht die Treppe aus 187 Stufen und hat eine Neigung von ungefähr 45°. Eine Legende besagt, sie sei in einer einzigen Nacht von Truppen des Königs von Aragon Alfons V. nach der Belagerung von Bonifacio 1420 in den Felsen gehauen worden. Wahrscheinlicher ist, dass der Bau länger dauerte und durch Franziskaner erfolgte, die Zugang zu einer Trinkwasserquelle am Fuß der Treppe schaffen wollten. Achtung: Das Benutzen der "Königstreppe" kostet 2-3 Euro und ist besonders beim Aufstieg sehr anstrengend. Die ganze Treppe ist zudem durch ungleichmäßige Stufen und alte lose Seitenführungen sehr gefährlich. Ich empfehle die Treppe nur für Erwachsene. Bitte diese Warnung unbedingt ernst nehmen !!

    

    


ANFAHRT

Von Ajaccio aus fährt man mit dem Pkw in Richtung Sartene, dann weiter über Figari nach Bonifacio. Die Fahrt dauert bei normalem Tempo (Achtung: viele gefährliche Kurven!!) ca. 2,5 bis 3 Stunden. Von Bastia aus fährt man einfach die Küstenstraße entlang über Aleria, Solenzara und Porto Vecchio. Hier dauert die Fahrt ca. 1,5 bis 2,5 Stunden (Achtung: bei Porto Vecchio ist immer mit Staus zu rechnen, besonders wenn Fähren ankommen!!!). Von Corte aus folgt man der Straße nach Aleria und dann weiter in Richtung Süden.


PARKEN

Parkplätze sind ausgeschildert, jedoch in zu geringer Anzahl vorhanden. Viele Parklätze stehen in Verbindung mit den Bootsausflügen, d.h. man bekommt nur einen teuren Parkplatz, wenn man zusätzlich am Eingang des Parkplatzes einen Bootsausflug bucht. Wer es sich zutraut, der fährt mit seinem Fahrzeug (Achtung: nur PKW!!!) in die Oberstadt. Dieser Weg ist nur für sehr geübte Fahrer zu empfehlen. Der Parkplatz befindet sich am Ende der Stadt beim alten Friedhof. Die Nachteile sind hier: der lange Weg zurück und die pralle Sonne. Grundsätzlich gilt: Wer früh in der Stadt ist, der bekommt auch noch einen guten Parkplatz. Die Kosten betragen ca. 2 Euro/Stunde.


BOOTSAUSFAHRTEN

Es gibt mehrere (angeblich) konkurrierende Ausflugsboote. Die Boote liegen direkt am Hafen. Die Preise sind ähnlich (ca. 15 Euro/Pers). Aber Achtung: Die Boote fahren auch bei schlechtem Wetter und hohem Wellengang hinaus. Also unbedingt vorher erkundigen, ob man das machen möchte. Die Fahrten dauern ca. 40 - 60 Minuten und führen um Bonifacio herum. Zusätzlich fährt man mit dem Boot in eine Grotte hinein, wenn es das Wetter erlaubt. Alle Bootsfahrten zeigen das Gleiche. Folgendes sieht man auf den Bootsfahrten: Hafen, Festungsanlagen, Leuchtturm an der Hafeneinfahrt , Napoleongrotte, Korsikagrotte, Königstreppe, Grain de Sable.

 

        

                   

WC'S

Direkt am Hafen am großen Parkplatz ist ein WC-Wagen aufgebaut, neben dem Supermarkt am Hafen sind welche zu finden und zusätzlich  in der Oberstadt in einem der alten Gebäude der Garnison fast am Ende der Halbinsel bei den Parkplätzen. Überall kostet das "Geschäft" 50 Cent.


TOURISTEN-INFORMATION

Wenn man auf den Hafen schaut, dann befindet sich eine Information rechts in dem Gebäude der Capitanerie. Eine weitere Information befindet sich in der Oberstadt in der Nähe der Rue Napoleon. Neben kleinen Läden in der Ober- und Unterstadt gibt es auch kleine, gut sortierte Supermärkte. Einer liegt direkt am Hafen ggü. der Ausflugsboote. Ein größerer Supermarkt liegt hinter dem Krankenhaus (Straße Richtung Porto Vecchio. Essen in jeder Preisklasse ist in Bonifacio gut möglich. Die teuersten Restaurants befinden sich direkt am Hafen. Wer aber nur eine Pizza essen möchte kann dies hier auch tun. Die Gesamtpreise sind natürlich in ganz Bonifacio etwas höher als auf dem Rest der Insel.


Fotos, Texte, Grafiken: JHreisen - Wikipedia / Daten und Links ohne Gewähr (11.2023)