Allgemeines

Calvi liegt 95 km von Bastia und 24 km von L'Île-Rousse entfernt am Golf von Calvi und Hauptort der Landschaft Balagne. Die Stadt besteht aus der Unterstadt, in der das Rathaus, der Marktplatz und der bedeutende Yacht- und Fährhafen liegen, und der Oberstadt, die vom Gouverneurspalast und der Festung dominiert wird. Auf Korsika gibt es sieben Häfen, welche von Transportschiffen oder Fähren von der französischen (Marseille, Toulon, Nizza) oder italienischen (Savona, Genua, La Spezia, Livorno, Piombino) Küste, sowie aus Sardinien (Santa Teresa di Gallura, Porto Torres, Palau) angefahren werden. Calvi ist einer dieser Häfen. Die Uferpromenade am Hafen ist bekannt für gute Restaurant und Cafes. Von hier aus starten auch Boote zu den Tauchgründen wie etwa dem Punta della Ravellatta. Hier liegt z.B. ein Wrack eines B-17 Bombers aus dem 2.Weltkrieg in 28 Metern Tiefe. Bekannt ist Calvi aber auch wegen seines langen Sandstrandes und den darum angepflanzten Pinienwäldern.


Geschichte

Über eine frühgeschichtliche Besiedlung ist kaum etwas bekannt, aber bereits Phönizier, Griechen und Etrusker hatten Siedlungen im Gebiet des heutigen Calvi. Die Römer errichteten im Bereich der Unterstadt eine Siedlung namens Sinus Caesiae (möglicherweise auch Sinus Casalus), von der sich der heutige Name Calvi ableiten soll. Nach Sarazenenüberfällen besetzte Pisa, dem Korsika durch den Papst zugesprochen wurde, im 11. Jhd. die Stadt. Nach Streitigkeiten zwischen Pisa und Genua über den Besitz der Insel folgte eine turbulente Zeit mit wechselnder Herrschaft zwischen korsischen Adeligen, Genua und der Krone Aragon. 1278 baten die Einwohner von Calvi Genua um Unterstützung gegen die lokalen Adeligen. So fiel Calvi in den Einflussbereich von Genua, welches die Festung von Calvi (und auch die von Algajola) ausbaute, Calvi einen autonomen Status und den Calvesern eine Reihe von Privilegien gewährte. Die Einwohner dankten es Genua mit Treue, auch während der Unabhängigkeitskämpfe. Noch heute sieht man am Zugang zur Oberstadt den lateinischen Leitspruch „Civitas Calvi semper fidelis“ („Die Stadt Calvi ist immer treu“). Im 16. Jhd. widerstand Calvi Eroberungsversuchen des korsischen Freiheitskämpfers Sampiero Corso und seiner Verbündeten, den Türken und Franzosen. Im 18. Jhd. gab es eine kurze Zeit der korsischen Unabhängigkeit unter Pascal Paoli, die mit der Machtübernahme Frankreichs endete. Beim Versuch Paolis mit Unterstützung durch das Königreich Großbritannien Korsika wieder unter seinen Einfluss zu bringen, wurde Calvi 1793 durch die britische Flotte weitgehend zerstört. Nach Verlust der französischen Gebiete in Nordafrika wurden Teile der Fremdenlegion 1962 in Calvi stationiert.


Fremdenlegion

Seit 1967 gibt es in Calvi eine Abteilung der Fremdenlegion (Militärpolizei). Die Fremdenlegion wurde nach der Unabhängigkeit Algeriens hierher verlegt. Die Gründung der Legion geht auf die Zeit unter König Louis Philippe zurück. Dies geschah 1831 im Zuge der Eroberung Algeriens. Die Legion setzt sich aus vielen Nationalitäten zusammen, daher spricht man auch von der "100-Nationen-Armee". Die Soldaten wurden weltweit eingesetzt und kämpften im Krimkrieg, in Indochina, in Nordafrika und sogar in der Schlacht von Marengo unter Napoleon gegen die Österreicher. Wenn man Soldat wurde, so ließ man alle privaten Brücken und Verbindungen hinter sich. Die Treue zur Legion ist der absolute Wert. Auf Wunsch konnte man nach einer gewissen Dienstzeit sogar seinen Namen ändern, was dazu führte, dass auch Verbrecher und Söldner in der Legion dienten. Fremdenlegionäre gibt es immer noch, und sie gehören zu den Besten der Französischen Armee. Trainingslager in der Wüste oder im Dschungel Südamerikas sind keine Seltenheit.

Für alle gilt immer noch folgender Ehrenkodex:

Jeder Legionär dient Frankreich als Freiwilliger treu und ehrenhaft

Jeder Legionär ist ein Waffenbruder

Disziplin und Kameradschaft sind die Stärke des Legionärs, mut und Treue seine Tugend

Jeder Legionär ist ein Elitesoldat. Er trainiert hart, behandelt seine Waffen als sein wichtigstes Gut und ist immer in körperlicher Höchstform

Jede Mission ist heilig und wird sofort und um jeden Preis ausgeführt

Im Kampf agiert ein Legionär überlegt, mit Respekt gegenüber dem besiegten Feind. Er verlässt nie seine Toten und Verletzten oder seine Waffen.


Sehenswürdigkeiten

Zitadelle

   

Kolumbus-Denkmal

Der Legende nach wurde Christopher Columbus hier geboren und nicht in Genua. Daher wurde ihm zu Ehren ein Denkmal errichtet.

Halbinsel La Scandola

Hierhin kann man mit dem Schiff fahren (ca. 7 Stunden)

Wald von Bonifato

Carrozzu-Hütte

Spasimata-Hängebrücke

Bocca di l'Erbaghiolu

Bocca die Bonassa

Capu di a Veta

Hausberges von Calvi

Revellata

Halbinsel


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