Allgemeines / Geschichte

Saint-Florent (korsisch San Fiurenzu) ist eine französische Gemeinde und die Hauptstadt der Region Nebbio mit ca. 1600 Einwohnern. Saint-Florent wird seines mediterranen Flairs wegen auch das korsische Saint-Tropez genannt. Der Ort liegt hoch im Nordwesten der Insel Korsika am Golf gleichen Namens zwischen dem fast unbesiedelten Désert des Agriates und dem Cap Corse. Zur Zeit der Römischen Besiedlung gab es die Stadt Nebbio, die etwas weiter landeinwärts lag. Diese Stadt war ein Handelsplatz und kann als Vorgänger von Saint angesehen werden. Im Mittelalter wurde die Stadt zum Bischofssitz, wovon heute noch die Kathedrale Santa Maria Assunta zeugt. Die ursprüngliche Stadt Nebbio wurde im 13. Jahrhundert bei Überfällen der Sarazenen zerstört. Das heutige Saint-Florent geht auf eine kleine Siedlung zurück, die einst im Schutzbereich der genuesischen Rundfestung entstand. Die Zitadelle wurde 1440 von den Genuesen erbaut und diente bis zum 18. Jahrhundert als Sitz des Bischofs von Nebbio und Gouverneurspalast. Die kleine pianesische Kirche aus dem 12. Jahrhundert, Santa Maria Assunta, wurde als Kathedrale für das damalige Bistum Nebbio errichtet. Obwohl die Malaria verheerend wütete, wurde der Ort im 16. Jahrhundert von den Franzosen, Genuesen und den Korsen heftig umkämpft. Von der 1439 errichteten Festung ist allerdings außer dem runden Donjon nur noch wenig zu sehen. Die Festung selbst wurde im 17. Jahrhundert geschleift, als Genuas Herrschaft gesichert schien und Saint-Florent keine strategische Bedeutung mehr besaß. Einen neuen Wachstumsschub bekam die Stadt, nachdem Napoléon III. die Trockenlegung der Sümpfe befahl und damit die Ursache der Malaria ausrottete. Im 2.Weltkrieg wurde der Ort stark beschädigt.

       
       

FESTUNG

DENKMAL WELTKRIEGE

Hafenanlagen
 

Desert des Agriates

So nennt sich der ca. 160 qkm große Wüstenähnlich Teil in der Nähe von St.Florent. Hier drehte schon John Wayne ("Der längste Tag" - 1962), hier kann man in Schafställen übernachten, hier befindet sich ein sehr schönes Segelrevier, hier war bis ins 19.Jahrhundert auch die Kornkammer der Insel und es gibt hier mehr Schafe als Einwohner.


Fotos, Texte, Grafiken: JHreisen - Wikipedia / Daten und Links ohne Gewähr (11.2023)