ALLGEMEINES / GESCHICHTE

Da die Korsen seit jeher das Gebirge bevorzugten und die ganze Ostküstenebene während Jahrhunderten ohnehin von der Malaria verseucht war, findet man hier nahezu keine älteren Bauten. Ausnahme ist da das eigentliche Aleria  auf dem kleinen Plateau südlich von Cateraggio. Dort befindet sich das von Genuesen errichtete Fort Matra, in welchem sich heute das archäologische Museum befindet. Erst als die Amerikaner 1945 die Malariamücken mit DDT ausrotteten, wurde die Ostküste dauerhaft besiedelt. Die Griechen gründeten hier im 6.Jahrhundert v.Chr. eine Stadt mit Namen Alalia. Im Jahr 259 v.Chr. wurde diese Stadt vom römischen Feldherrn Scipio eingenommen und in Aleria umbenannt. Von hier aus wurde Korsika erobert, was selbst den Römern erst nach einem Jahrhundert gelang. Die Stadt war für die Römer ein Kriegs- und Handelshafen. Große Kaiser wie Diokletian, Hadrian und auch Augustus verschönerten die Stadt mit ihren Bauwerken, von denen aber leider nicht viel erhalten blieb. Danach wurde die Stadt Opfer der Beutezüge der Vandalen und Sarazenen, wiege des Christentums auf der Insel und ihr erster Bischofssitz. Aleria war auch Anfang und Ende der kurzen Regierungszeit des ersten und einzigen Königs von Korsika, Theodor I. Hier ging auch der junge in Diensten Neapels stehende Offizier Pasquale Paoli an Land, der, von seinen korsischen Landsleuten aus dem väterlichen Exil  zurückgerufen, die Führung des unabhängigen und demokratischen korsischen Staates übernahm.

       

Fort Matra / Museum

Die archäologische Ausgrabungsstätte von Aléria thront über dem Tavignano Fluss auf einem Plateau, welches die östliche Ebene Korsikas dominiert. Im Fort de Matra ist auch das Museum untergebracht. Ausgestellt werden dort bemerkenswerte antike Fundstücke und Grabbeigaben aus der Zeit, als die Römer, Phokäer und andere Völker Korsika als wichtigen Handelsplatz nutzten. In mehreren Sälen erfährt man vom alltäglichen Leben, Riten, Landnutzung und wirtschaftlichen Aspekten der römischen Bürger und Soldaten. Erst Mitte des 20. Jhd. kamen das Forum und ein Großteil der heute sichtbaren römischen Stadt bei Ausgrabungen zum Vorschein. 10 Jahre später wurden 200 Gräber aus vor-römischer Zeit freigelegt und können nun besichtigt werden. Dauer des Rundgangs ca. 1,5 Std. Das Fort Matra ist seit 1962 als historisches Denkmal (ehemals Nationaldenkmäler) eingestuft. Sein Bau stammt aus der genuesischen Zeit bis ins 14. Jahrhundert. Ein Kavallerie-Geschwader wurde eingesetzt, um die Gebiete des Bezirks, die Ostküste und die Küstenseegebiete zu überwachen. Seine militärische Bedeutung ging von seiner strategischen Lage aus, auf dem Gipfel eines Hügels mit Blick auf die umliegende Ebene. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Fort zu einem Waffenlager für die Genuesen. Aus diesem Grund wurde es 1729 teilweise von rebellierenden Korsen zerstört. Später wurde das Fort wieder aufgebaut. König Theodor neuhoff hielt sich hier auch auf. Das Gebäude ging dann an die mächtige Familie Matra. Der bekannteste Der Matra war Marius Emmanuel, der einer der wahlberechtigten Generäle Korsikas war, aber gegen Pascal Paoli kämpfte um die Vorherrschaft, die dieser gewonnen hatte. Sein Parteigeist brachte ihn dazu, sich für die Genuesen zu betätigen, um Unterstützung zu erhalten. Er wurde am 28. März 1757getötet, aber das Fort blieb im Besitz seiner Familie. Im Jahr 1963, dem jahr nach seiner Klassifizierung, war das Fort der Sitz eines Archäologischen Grabungslagers für die in der Umgebung durchgeführten Operationen, vor allem für die Untersuchungen, die auf dem Gelände der antiken Stadt Aléria durchgeführt wurden. nach dem Erwerb des Forts durch das Departement Haute-Corse im Jahr 1979 wurde dieses Material zur Grundlage der Sammlung eines Museums.

 
       
       

Ausgrabungen

Von der einstigen Stadt können das Forum, einige Tempel, das Prätorium (Sitz des Stadthalters), die Thermen sowie ein Teil eines Torbogens besichtigt werden. Das Amphitheater, das sich unweit südlich der Ausgrabung befindet, sowie die Nekropolen von Casabianda können nicht besichtigt werden. Im Jahr 1958 hatte man mit den Ausgrabungen begonnen. Aus Geldmangel wurden sie aufs einstige Zentrum der antiken stadt beschränkt und sind bis heute vorerst abgeschlossen

 
       
       
       

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