INFORMATIONEN


Sprache

Gesprochen wird in der Landschaft die Provenzalische Sprache (eine Variante des Okzitanischen), die von den französischen Königen und Regierungen lange Zeit unterdrückt wurde. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts wird sie wieder vermehrt gesprochen. Die Bevölkerung mit provenzalischer Muttersprache wird Provençalen genannt. Mit der Sprache lebten auch viele alte Bräuche wieder auf. So beispielsweise die provenzalische Volksmusik. Eine Besonderheit sind die bei Touristen und der lokalen Bevölkerung beliebten Santons, provenzalische Krippenfiguren.


Landwirtschaft

Die Landwirtschaft ist mediterran geprägt, wobei Gemüse- und Obstanbau eine besondere Bedeutung besitzen. Bekannte Produkte sind Kirschen, Pfirsiche, Aprikosen, Mandeln und die Melonen von Cavaillon. Die besten Olivenöle stammen aus den Orten am Südrand der Alpilles (Vallée des Baux de Provence) und aus dem Ort Nyons und sind durch eine eigene Appellation geschützt. In Höhenlagen ab 300 m befinden sich die berühmten Lavendelfelder, deren Produktion als Grundlage für die Parfüm-Herstellung dient. Deren Zentrum bildet die bei Nizza gelegene Stadt Grasse an der Côte d'Azur.


Essen

Die Küche der Provence sind eher einfache Gerichte mit guten lokalen Zutaten. Der Zusatz bei Speisen "à la provençale" bedeutet in der Regel Tomatensoße, mit Verwendung von Gewürzkräutern (Kräuter der Provence) und Olivenöl. Typische Gerichte sind die Bouillabaisse (Fischgericht) und die Soupe-de-Poisson (Fischsuppe), Daube provençale (Schmorgericht mit Rindergulasch) und Aioli. Lokale Spezialitäten sind der weiße Nougat von Montélimar, die kandierten Früchte der Stadt Apt und die Calissons d'Aix.

Beispiel: 

  • Die Bouillabaisse ist ein traditionelles Gericht, bestehend aus Fischsuppe und gegartem Fisch. Ursprünglich wurde sie von Fischern in Marseille aus kleinen Fischen und Fischresten, die vom Markt übrig blieben, mit Meerwasser gekocht. Heute gehört sie zu den französischen Nationalgerichten. Der Name Bouillabaisse bezieht sich auf den Kochvorgang und bedeutet "kochen und reduzieren" (fr. bouillie a baisse). Für den Geschmack sind der rote und braune Drachenkopf (Rascasse), der Petersfisch (St-Pierre), der Knurrhahn (Grondin), der Seeteufel (Lotte oder Baudroie), der Meeraal (Congre) sowie Rotbarben (Rouget barbet) mit festem Fleisch wichtig. Als Gemüse kommen zusammen mit Olivenöl, Knoblauch, Zwiebeln, Tomaten und Fenchel in den Sud sowie Safran und etwas Orangenschale zur Würze. Der Sud wird wegen der vielen Gräten durch ein Sieb gedrückt und mit der traditionellen Rouille, sowie Weißbrotcroutons, welche man mit Knoblauchzehen abreibt, gegessen. Der Fisch wird separat, auf einem mit Safran gewürzten Kartoffelbett, angerichtet und serviert.


Wein

Der Weinbau profitiert vom warmen Mittelmeer-Klima sowie von der trocknenden Wirkung des Mistral. Das Anbaugebiet der Côtes de Provence erstreckt sich über die Départemtents Bouches-du-Rhône, Var und Alpes-Maritimes. Eine deutlich größere Rebfläche besitzen die Côtes du Rhône, deren größter Teil in das Département Vaucluse fällt. Das Bindeglied zwischen beiden Gebieten bilden die Appellationen der Côtes du Luberon und Côtes du Ventoux. Die Rotweine sind kraftvoll und geschmeidig. Sie vertragen einige Jahre Lagerzeit, während die fruchtigen Rosé- und aromatischen Weißweine der Côtes du Provence jung getrunken werden sollten. Außerordentlich langlebig sind die Spitzenrotweine von Châteauneuf-du-Pape, Gigondas, Bandol und Palette.


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