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Geschichte / Allgemeines |
Die Akropolis von Athen ist der große der Stadtgöttin Athene geweihte Burgberg im Herzen von Athen. Siedlungsspuren weisen bis in die Jungsteinzeit zurück. In mykenischer Zeit war sie der Sitz der Könige, die Schutz- und Zwingburg der Stadt. Später, im demokratischen Athen, wurde sie als Sitz der Götter (Tempelbezirk) ausgebaut und verlor ihre Verteidigungsfunktion. Nach dem Sieg über die Perser wurde Athen als Vormacht des Attischen Seebundes ab 448 v. Chr. unter Perikles zum Zentrum der hellenischen Welt. Diese Macht und den damit verbundenen Reichtum wollte man auch durch Bauwerke demonstrieren, zumal die Perser bei ihrer Einnahme der Stadt 480 v. Chr. die Haupttempel der Akropolis aus archaischer Zeit zerstört hatten (Überreste sieht man im dortigen Museum). So wurde die Akropolis unter Perikles durch die Baumeister Iktinos, Mnesikles und Kallikrates unter der Leitung des genialen Bildhauers Phidias völlig neu gestaltet. Die Propyläen des Architekten Mnesikles entstanden als großartige Eingangsanlage am Kopf einer neuen Zugangsrampe. Im Nordflügel befand sich u.a. eine Pinakothek. Im Mittelalter diente die Akropolis wieder als Festung. Unter den Byzantinern saß dort der Provinzgouverneur, während der Parthenon als Kirche der Jungfrau Maria die Athener Bischofskirche war. Diese Funktion erfüllte er auch nach der Eroberung durch die Kreuzfahrer im 13. Jahrhundert, nur unter katholischen Vorzeichen. In jener Zeit der „Frankenherrschaft“ dienten die Propyläen als Palast der Herzöge von Athen. Nach der Eroberung durch die Osmanen 1456 wurde der Parthenon zur Moschee umfunktioniert und ein Minarett angebaut. In den Propyläen residierte zeitweise der Stadtkommandant, das Erechtheion, zuvor eine Kirche, diente als Harem (wohl wegen der Frauengestalten). Bis weit ins 17. Jahrhundert waren die antiken Baudenkmäler weitgehend intakt, sieht man von Überbauungen ab (etwa dem Ausbau der Propyläen zur Bastion).Die Katastrophe für die Akropolis kam 1687 mit der Belagerung durch die Venezianer unter Morosini, der wider besseres Wissen um die Bedeutung der Bauten den Parthenon beschießen ließ. Die Explosion des dortigen Pulvermagazins beschädigte den Tempel schwer, ebenso umliegende Bauten. Bereits einige Jahre vorher war ein Pulvermagazin in den Propyläen vermutlich durch Blitzschlag explodiert. Die Zerstörung vollendete schließlich der britische Botschafter in Konstantinopel Lord Elgin, als er ab 1801 einen Großteil des Skulpturenschmucks des Parthenon sowie eine Kore vom Erechtheion, Reliefs vom Nike-Tempel und andere Teile nach London brachte. Nach der Unabhängigkeit Griechenlands wurde der Tempelberg zur archäologischen Stätte erklärt und alle Bauten, die nicht aus der Antike stammten, entfernt. Davon betroffen waren byzantinische, fränkische und osmanische Bauten, sowie die durch Gemälde des Parthenon bekannte Moschee (gebaut 1687). Heutzutage wird diese Maßnahme oft als Geschichtsbereinigung kritisiert. Allerdings wäre es anders wohl kaum möglich gewesen, viele in spätere Bauten integrierte Architektur- und Skulpturenteile zu bergen (darunter den gesamten Nike-Tempel, der zur Verstärkung der Festungsmauern benutzt wurde) oder Ausgrabungen durchzuführen (z. B. die archaischen Skulpturen aus dem „Perserschutt“, heute im Akropolis-Museum). Außerdem darf die ideologische Lage jener Zeit nicht unterschätzt werden (Antikenkult, nationales Selbstverständnis der Neugriechen etc.)Weitere Restaurierungen fanden nach dem 19. Jahrhundert vor allem in den 1930er Jahren statt, wobei man in Unkenntnis der Folgen Eisenklammern verwendete, deren Korrosion die Bauten mehr geschädigt haben dürfte als der berüchtigte Athener Smog. Auch wurden Bauteile oft an falscher Stelle eingesetzt. Zu Korrektur dieser Fehler läuft seit den 1980er Jahren ein neues, ehrgeiziges Restaurierungsprogramm. Davon fertiggestellt ist bislang nur das Erechtheion, der Nike-Tempel befindet sich nach Sicherung der Fundamente im Wiederaufbau, während sich die Arbeiten an den Propyläen und am Parthenon noch hinziehen. |
Parthenon-Tempel |
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Erechtheion-Tempel |
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Nike-Tempel |
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Museum |
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Fotos, Texte, Grafiken: JHreisen - Wikipedia - google / Daten und Links ohne Gewähr (11.2023) |