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Allgemeines |
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Technische Daten |
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Geschichte |
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KAPITULATION 1945 |
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surrender deck |
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Nach dem Krieg |
Am 29. September verließ die Missouri Hawaii und fuhr weiter ostwärts. Durch den Panamakanal trat sie wieder in den Atlantik ein und lief am 23. Oktober in New York ein. Dort setzte der Kommandant der US-Atlantik-Flotte, Admiral Jonas H. Ingram, seine Flagge auf dem Schlachtschiff, bevor es am 27. Oktober am Navy Day 21 Salutschüsse für Präsident Truman abfeuerte. Danach begann eine Überholung in der Bauwerft, New York Naval Shipyard. Nach einer darauf folgenden Erprobungsfahrt vor die Küste Kubas nahm die Missouri am 21. März 1946 den Sarg mit den sterblichen Überresten des ehemaligen türkischen Botschafters in Washington, Mehmet Munir Ertegun auf, um diesen auf ihrer ersten Fahrt in europäische Gewässer in sein Heimatland zu überführen. Mit 19 Salutschüssen als Ehrenbezeugung verabschiedete die Missouri den Politiker während dessen Beisetzung. Danach legte das Schlachtschiff im griechischen Hafen Piräus bei Athen an. Mit dieser Fahrt demonstrierte die amerikanische Regierung ihre Solidarität mit den Regierungen dieser beiden Länder, die zunehmenden sowjetischen Drohungen ausgesetzt waren. Auf dem Rückweg standen weitere Hafenbesuche in Algerien (Algiers) und Marokko (Tanger) an. Am 9. Mai erreichte die Missouri ihren Heimathafen in Norfolk. Später in Mai nahm sie vor Puerto Rico an der ersten großen Übung der US-Streitkräfte im Atlantik nach dem Krieg teil. Auch das restliche Jahr 1946 standen diverse Übungen an der US-Westküste an. Am 30. August 1947 erreichte die Missouri Rio de Janeiro während der Inter-American Conference for the Maintenance of Hemisphere Peace and Security. Auf dieser Konferenz wurde der Inter-American Treaty of Reciprocal Assistance unterzeichnet, das interamerikanische Pendant zur NATO. Am 7. September kam US-Präsident Truman mit Familie an Bord und ließ sich von der Missouri zurück in die Vereinigten Staaten bringen. Anschließend wurde das Schiff, wiederum in New York, überholt und am 10. März 1948 wieder der Flotte zugeordnet. Den Rest des Frühlings und den Sommer verbrachte die Missouri mit Erprobungsfahrten und Übungsmissionen für Midshipmen und Reservepersonal. Im November folgte eine dreiwöchige Kaltwetterübung in der Davisstraße. Noch 1949 standen hauptsächlich Manöver und Übungsfahrten an; am 23. September 1949 begann die Missouri eine weitere Überholung, diesmal in der Norfolk Naval Shipyard. Zu diesem Zeitpunkt war die Missouri das einzige aktive Schlachtschiff der US-Flotte. Ihre Schwesterschiffe wurden 1948 und 1949 in Reserve gestellt, lediglich die Missouri blieb als Symbol des Kriegserfolges auf Anordnung von Truman und gegen den Willen der militärischen Führung um Verteidigungsminister Louis A. Johnson, der Budgeteinsparungen durchsetzen wollte, in Dienst.Die Überholung war am 17. Januar 1950 beendet. Bei der Ausfahrt aus der Werft lief die Missouri in den seichten Gewässern vor Hampton Roads hart auf Grund. Das Schiff wurde durch den Aufprall rund zwei Meter aus dem Wasser gehoben. Es saß so tief in der Sandbank, dass Munition, Vorräte und Treibstoff von Bord gebracht werden mussten, um ein Aufschwimmen bei Flut zu erleichtern. Die Befreiungsaktion benötigte mehrere Schlepper und Pontons sowie eine starke Tide, die das Schlachtschiff am 1. Februar 1950 letztlich befreien konnte. Die Grundberührung machte wegen kleinerer Schäden am Kiel und Rumpf einen Aufenthalt im Trockendock notwendig. Dafür musste der Rumpf des nie fertiggestellten Schwesterschiffes USS Kentucky (BB-66) aus seinem Baudock bei der Norfolk Naval Shipyard ausgeschwommen werden, um das Dock freizumachen. Mitte Februar war die Missouri wieder komplett hergestellt |
Koreakrieg |
Als am 25. März 1950 mit der Invasion Nord-Koreas in den Süden des Landes der Koreakrieg begann, war die Missouri noch immer das einzige US-Schlachtschiff, das in Dienst stand. Die anderen drei wurden jedoch ab November 1950 reaktiviert. Zeitnah konnte die US-Führung also nur die Missouri entsenden. Bereits am 19. August verließ sie ihren Heimathafen Norfolk und wechselte in den Pazifik über, wo sie am 14. September westlich von Kyūshū zu einer Flotte der Vereinten Nationen stieß. Bereits am nächsten Tag begann die Missouri mit Küstenbeschießungen auf Ziele in Samcheok, um nordkoreanische Truppen von der Landung bei Incheon abzulenken. Bis in den Oktober hinein wurde das Schlachtschiff sowohl für Küstenangriffe wie auch als Eskorteinheit für Flugzeugträger eingesetzt. Um Weihnachten 1950 deckte die Missouri den Rückzug der UN-Truppen nach der Niederlage in der Schlacht um das Chosin-Reservoir, bis in den März hinein folgten dann wieder Küstenbeschießungen und Trägeroperationen. Am 28. März 1951 endete die erste Verlegung der Missouri in den Koreakrieg, sie kehrte am 27. April nach Norfolk zurück, verbrachte den Sommer mit Übungsfahrten für Rekruten in europäischen Gewässern und dockte im Oktober in die Norfolk Naval Shipyard ein, wo sie bis Ende Januar 1952 überholt wurde. Nach Erprobungs- und weiteren Übungsfahrten kehrte das Schlachtschiff bereits im August zurück in die Marinewerft Norfolk, um sich auf einen zweiten Einsatz vor Korea vorbereiten zu lassen. Dieser begann am 11. September 1952 mit dem Verlassen der Werft, am 17. Oktober erreichte die Missouri den Kriegshafen im japanischen Yokosuka. Den Rest des Jahres verbrachte das Schiff mit Küstenbeschießungen, die bis zum 25. März 1953 fortgeführt wurden. In beiden Einsätzen zusammengenommen verschoss die Missouri aus ihren 40,6-cm-Geschützen über 7000 Geschosse. Am 6. April wurde die Missouri von ihrem Schwesterschiff USS New Jersey (BB-62) abgelöst und erreichte am 4. Mai Norfolk. Nach weiteren Ausbildungsfahrten für Midshipmen folgte von November 1953 bis April 1954 eine weitere Überholung in der Norfolk NSY. Auf der im Juni folgenden Übungsfahrt ins Mittelmeer fuhr die Missouri das einzige Mal überhaupt zusammen mit all ihren drei Schwesterschiffen. Nach der Rückkehr wurde die Missouri in den Pazifik verlegt, um an der US-amerikanischen Westküste außer Dienst und in Reserve gestellt zu werden. Offizielles Datum der Außerdienststellung in der Puget Sound Naval Shipyard nahe Seattle im Bundesstaat Washington war der 26. Februar 1955. |
Reserveflotte / Wiederindienststellung |
Seitdem wurde die Missouri in der Pacific Reserve Fleet in der Puget Sound Naval Shipyard nur noch auf minimalem Niveau in Stand gehalten. Bis 1958 wurden auch ihre drei Schwesterschiffe in Reserve gestellt, so dass die US-Flotte erstmals im 20. Jahrhundert kein aktives Schlachtschiff mehr unterhielt. Eine Rumpfbesatzung auf dem Schiff sorgte dafür, dass die Bilge permanent gelenzt wurde und sonstige unabdingbare Arbeiten durchgeführt wurden. Außerdem konnte das Schiff für die Ausbildung von Reservepersonal genutzt werden. Da die Missouri das langseitigste Pier zugewiesen bekam, war sie auch für Touristen ein häufig angesteuertes Ziel. Laut Dictionary of American Naval Fighting Ships kamen bis zu 180.000 Besucher pro Jahr auf das Surrender Deck. Die New Jersey wurde nach ihrem Einsatz im Vietnamkrieg 1969 ebenfalls in den Puget Sound verlegt, so dass nun zwei der vier Iowas dort in Reserve lagen. Nachdem Marineminister John F. Lehman unter Präsident Ronald Reagan im Zuge der Aufrüstung der US-Streitkräfte das Programm „Marine der 600 Schiffe“ aufgelegt hatte, wurden der Reihe nach alle vier Iowa-Schlachtschiffe wieder in den aktiven Dienst übernommen. Die New Jersey verließ Missouris Seite bereits 1981; erst 1985, nach 30 Jahren in der Reserveflotte, folgte BB-63. Das Schlachtschiff wurde zur Long Beach Naval Shipyard südlich von Los Angeles geschleppt und dort von Grund auf überholt und modernisiert. Vor allem umfassten die Arbeiten dort die Nachrüstung mit Lenkwaffen. Anfang 1986 war die Modernisierung vollendet, erste Erprobungs- und Übungsfahrten begannen und wurden im Mai abgeschlossen. Am 10. Mai 1986 erfolgte die offizielle Wiederindienststellung der Missouri, bis August folgten weitere Übungen. Am 10. September begann die modernisierte Missouri als Jungfernfahrt mit einer Weltumrundung, um im Rahmen von Antrittsbesuchen in mehreren Häfen rund um den Erdball eine Demonstration der Kapazitäten der wiederindienstgestellten Schlachtschiffe durchzuführen. Die Reise führte die Missouri zu Beginn über Hawaii nach Sydney, Australien. Von dort befuhr sie den Indischen Ozean mit Zwischenstopp auf Diego Garcia und über das Rote Meer und durch den Suezkanal ins Mittelmeer. Dort legte sie in Istanbul und nach der Durchfahrt der Meerenge von Gibraltar im Hafen von Lissabon an. Nach der Transatlantikfahrt kehrte die Missouri durch den Panamakanal nach drei Monaten wieder nach Long Beach zurück. Dies war die erste Weltumrundung eines Schlachtschiffs seit der Fahrt der berühmten Großen Weißen Flotte 1907 bis 1909. |
1. Golfkrieg |
Im Mai 1987 wurde die Missouri wieder mit kleinkalibrigen Maschinenkanonen ausgerüstet, deren Weltkriegsvorgänger gerade erst anlässlich ihres Werftaufenthalts entfernt worden waren. Diese Sekundärbewaffnung wurde für die erste Fahrt des Schlachtschiffes in den Persischen Golf benötigt, um auch kleine Ziele wie Schnellboote bekämpfen zu können. Im Rahmen der Operation Earnest Will hatte die Missouri mit ihrer Battlegroup Echo den Auftrag erhalten, auf das Sternenbanner der Vereinigten Staaten umgeflaggte kuwaitische Tanker während deren Passage durch die Straße von Hormus vor Angriffen der Iraner zu schützen, was die Ergänzung ihrer Bewaffnung notwendig machte. Während dieser Zeit war die Missouri über 100 Tage ununterbrochen auf See. Nach Besuchen in Australien und Hawaii kehrte die Missouri am 19. Januar 1988 nach Long Beach zurück. Nach lokalen Übungen und Manövern nahm sie um den Jahreswechsel 1988/1989 an der multinationalen Übung RIMPAC teil. Zwischen Februar und Juni 1989 fand schließlich eine Instandhaltung in der Long Beach Naval Shipyard statt. Während dieser Zeit wurde Chers Musikvideo zu dem Song If I Could Turn Back Time auf dem Deck der Missouri aufgenommen, zahlreiche Besatzungsmitglieder spielten als Statisten mit. Nach Ende der Überholung folgte eine kurze Übungsperiode, dann die Teilnahme an der Übung PACEX mit japanischen und amerikanischen Einheiten. 1990 stand das zweite RIMPAC-Manöver auf dem Dienstplan. Im Mai kehrte das Schiff nach Long Beach zurück und nahm im Folgenden an weiteren Manövern teil. Im September sollte die Missouri auf eine viermonatige Fahrt in den Westpazifik gehen, diese wurde jedoch auf Grund der Invasion des Irak in Kuwait abgesagt. Stattdessen wurde die Missouri am 13. November in die Krisenregion entsandt. Auf der Fahrt wurden diverse Zwischenstopps eingelegt, unter anderem in Pearl Harbor und der Naval Base Subic Bay auf den Philippinen. Erst am 3. Januar 1991 lief das Schiff durch die Straße von Hormus in den Persischen Golf ein, um in den Zweiten Golfkrieg einzugreifen. Erste Angriffe auf irakische Ziele startete die Missouri am ersten Kriegstag am 17. Januar. In den folgenden fünf Tagen schoss das Schlachtschiff 28 Marschflugkörper vom Typ Tomahawk auf Ziele im irakischen Kriegsgebiet ab und auch ihre Hauptgeschütze wurden zu Küstenbeschießungen eingesetzt. Da sie dazu in die stark verminten Küstengewässer vor dem Irak und Kuwait eindringen musste, war die Missouri während solcher Missionen immer auf Begleitschiffe angewiesen, die das Gebiet nach Minen absuchten. Die Schutzsysteme gegen Unterwasserdetonationen konnten auch ein Schiff der Iowa-Klasse zwar vor dem Untergang, aber nicht vor Beschädigungen bewahren, da die gepanzerten Torpedoschotten nur vor der Wirkung seitlicher Detonationen schützten. Minentreffer im Bereich des ungepanzerten Schiffsbodens hätte dagegen unter Umständen zum Abbruch der Operation gezwungen. Während des Golfkrieges feuerte die Missouri rund 750 Geschosse aus ihren 40,6-cm-Geschützen, doch dieser Beschuss blieb von irakischer Seite nicht unbeantwortet. Am 25. Februar feuerten Küstenverteidigungskräfte zwei Silkworm-Seezielflugkörper, chinesische Kopien der sowjetischen SS-N-2 Styx, auf die Kampfgruppe um die Missouri. Während die erste die Schiffe verfehlte, kam die zweite Rakete der Missouri gefährlich nahe. Der US-amerikanischen Fregatte USS Jarrett (FFG-33) gelang es nicht, den Flugkörper mit ihren Phalanx CIWS abzufangen, erst der britische Zerstörer HMS Gloucester (D96) zerstörte die Silkworm rund 600 Meter vor der Missouri mit ihrem Sea Dart-System. Während dieses Angriffs erlitt die Missouri vereinzelte Treffer durch eigene Kräfte: Ein Phalanx-Feuerstoß der Jarrett war zwar auf die Silkworm gezielt, das Feuerleitsystem wurde allerdings von einem von der Missouri ausgestoßenen Düppel abgelenkt. Vier bis fünf der Geschosse trafen die Missouri, richteten aber keinen großen Schaden an. Nachdem die Kampfhandlungen Ende Februar weiter von der Küste entfernt geführt wurden, konnte die Artillerie der Missouri nicht mehr eingreifen. Sie patrouillierte noch bis zum 21. März im Golf und wurde dann abgezogen. Über Australien erreichte sie am 13. Mai 1991 wieder Long Beach. Von dort aus besuchte sie noch im selben Jahr die „Fleet Week“ in San Francisco und empfing im Dezember US-Präsident George H. W. Bush zu den 50-Jahr-Gedenkfeiern des Angriffs auf Pearl Harbor an Bord. Ihre letzte große Fahrt begann die Missouri von Hawaii aus am 9. Dezember 1991. Während dieser wurden einige Filmsequenzen für den Kinostreifen „Alarmstufe: Rot“ gedreht. Im Januar 1992 begannen schließlich die Vorbereitungen zur Deaktivierung und am 31. März wurde die USS Missouri endgültig außer Dienst gestellt. Von der Deaktivierungswerft in Long Beach schleppte die USNS Narragansett (T-ATF-167) das Schlachtschiff im April wieder in den Puget Sound. Bis 1995 blieb die Missouri dort Teil der Reserveflotte, bis sie am 12. Januar aus dem Schiffsregister der US Navy gestrichen wude. |
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