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bad berleburg - OT Girkhausen

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ALLGEMEINES

Girkhausen (mundartlich Gaerkhaus) ist ein Ortsteil von Bad Berleburg im Kreis Siegen-Wittgenstein, Nordrhein-Westfalen. Das knapp 900 Einwohner zählende Dorf Girkhausen liegt etwa 10 km nördlich von Bad Berleburg (Kreis Siegen-Wittgenstein) im engen Tal der Odeborn, nur einige Kilometer südlich des Kahlen Astens (841,9 m ü. NN) und unweit des Rothaarsteigs.


geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes geht zurück auf das Jahr 1220. Ein Ritter Cunradus de Gerhatinkusen, Mitglied des Rittergeschlechts derer zu Gerhartinkusen, sagte damals als Zeuge in einem Prozess aus. Der Ort selbst ist jedoch vermutlich um einiges älter. Die auf die Ritter zurückgehende Namensgebung wandelte sich später über viele Zwischenformen zum heutigen Girkhausen. Zum Ort gehört der Weiler Reppringhausen. Seit dem 1. Januar 1975 gehört Girkhausen zu Bad Berleburg. (§ 18 Sauerland/Paderborn-Gesetz). Der Ort Hoheleye wurde an die Stadt Winterberg im Hochsauerlandkreis abgetreten.


wallfahrtskirche

Die Ursprünge der Wallfahrt sind nicht mehr feststellbar, sie wurde nach Einführung der Reformation im Laufe des 16. Jahrhunderts eingestellt. Die ehemalige Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Marien ist eine zweischiffige, zweijochige Hallenkirche mit zwei parallelen Chören im 5/8 Schluss. Das ursprünglich vierjochige Langhaus wurde im 13. Jahrhundert errichtet. Die romanische Ostpartie wurde um 1300 durch ein zweischiffiges querhausartiges Ostjoch mit zwei Apsiden ersetzt. Die drei Westjoche stürzten 1680 ein, sie wurden nicht wieder aufgebaut. Dadurch steht der gotische Turm jetzt frei. Im verkürzten Langhaus wurden Emporen eingebaut. Der schlichte Bruchsteinbau mit Strebepfeilern ist verputzt. Das romanische Joch ist mit Längsdächern und das gotische mit einem Querdach gedeckt. Dem gotischen Joch wurde ein Dachreiter aufgesetzt. Die Chöre sind durch zweibahnige Maßwerkfenster gegliedert. Die Westwand und der südliche Vorbau wurden von 1909 bis 1910 gebaut. Das durch Maßwerkfenster gegliederte Abschlussgeschoss des Turmes ist gotisch. Der Turmhelm wurde 1909 erneuert. Das erste Obergeschoss wurde 1920 als Kriegergedächtnishalle eingerichtet. Die Westseite wurde 1992 neu aufgemauert. Die Gewölbe im Inneren ruhen auf kräftigen Rundpfeilern und Wandvorlagen. In das Westjoch wurden Kreuzgratgewölbe, in die Chöre und das Ostjoch wurden Kreuzrippengewölbe eingezogen. Die im Gewölbe aufgemalten Sterne wurden in Anlehnung an einen Befund des 14. Jahrhunderts erneuert. An der Südwand befindet sich eine Inschrift mit der Nennung eines Stifters Wypert, einen Hinweis auf drei Glocken und die Bezeichnung 1298. Im freistehenden Glockenturm hängen vier Glocken. Die größte Glocke ist mit AVE MARIA beschriftet und stammt aus dem Mittelalter. Die kleinste Glocke wurde in den 1880er Jahren vom Bochumer Verein als Schulglocke gefertigt und besteht nicht aus Bronze wie die anderen Glocken, sondern aus Gussstahl.

 
       
 

Fotos, Texte, Grafiken: JHreisen - Wikipedia - google / Daten und Links ohne Gewähr (06.2024)