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wilnsdorf - ot niederdielfen

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ALLGEMEINES

Niederdielfen liegt etwa sechs Kilometer ostsüdöstlich von Siegen bzw. rund zwei Kilometer südöstlich von dessen Stadtteil Kaan-Marienborn (je Luftlinie) und hat eine Fläche von 5,84 km². Der Ort befindet sich an der Einmündung der drei Kilometer langen Dielfe in die Weiß. Die Dielfe, die Namensgeber für Nieder- und Oberdielfen ist, entspringt am Fuß des Höhwäldchens, einem Ausläufer des Hoheroth (451 m ü. NN). Niederdielfen liegt zwischen 290 m (Ortsausgang Niederdielfen, Kläranlage) und 350 m ü. NN im Mittel.

 
 

geschichte

Von einer Besiedlung des Gebietes um die Dielfe kann ab der La-Tène-Zeit um 500 v. Chr. gesprochen werden. Die ersten Ansiedler waren vom Rhein her in das Siegerland vorgedrungen, um Erz und Eisen zu finden. Der Eisenstein konnte an der Erdoberfläche abgebaut werden; der dichte Urwald lieferte die Holzkohle für die Verhüttung. An vielen Stellen sind heute noch die Schlackenhalden der ersten Eisengewinnungsstätten zu finden. Die erste urkundliche Erwähnung von Niederdielfen war 1330 als „Dyspe“. Die Ersterwähnung «Dielfen» erfolgt mit der Unterschrift „Syfridus de Dylfft“, der eine Urkunde am 21. Dezember 1333 als Zeuge unterschreibt. 1344 erhalten die Herren von Bicken den großen und kleinen Zehnt. Am 28. März 1389 verkaufen die Adlige von Achenbach ihre Zehnte an die Herren von Wildenburg. Damals ein Ort, haben sich Ober- und Niederdielfen gesplittet und sind seit 1408, der ersten urkundlichen Erwähnung von Oberdielfen zwei getrennte Orte. 1461 schließlich wird „Nydern Dilphe“ erstmals erwähnt und ist somit knapp 550 Jahre alt. 1599 wurden bei einer Steuerschätzung 31 Häuser im Ort gezählt. Vermutlich 1659 wurde die erste Schule im Ort gebaut. „1609, wo noch kein Katholk im Dorfe war,“ heißt es in einer Acte aus dem Jahre 1760, im großen Schulstreit. Von 1794 bis 1910 war die Grube Grimberg in Betrieb. Neben ihr gab es die Grube Morgenglück bis 1902. Diese hatte einen Schacht mit den Maßen 2,50 m × 3,25 m, er wurde verfüllt. Der ursprüngliche Förderturm der Grube Grimberg in Niederdielfen wurde im Jahre 1911, als der Betrieb eingestellt wurde, abgerissen. 1825 zerstörte ein Großbrand sechs Häuser. Am 23. März 1884 wurde der Kunstmaler Adolf Saenger geboren. Nach ihm ist die Mehrzweckhalle in der Nähe der Realschule benannt. 1903 wurde die katholische Kirche Herz-Jesu eingeweiht. 1914 wurden die ersten elektrischen Leitungen genutzt. 1815 wurde Niederdielfen dem Amt Wilnsdorf in der Provinz Westfalen, Freistaat Preußen zugeordnet, was wiederum von 1815 bis 1866 dem Deutschen Bund und von 1867 bis 1870 Bundesstaat des Norddeutschen Bundes zugeordnet war sowie von 1871 bis 1945 zum Deutschen Reich gehörte. Mit dem 23. August 1946 bis zum 21. September 1949 war Niederdielfen Teil der Britischen Besatzungszone. Mit Einführung der föderalen Gliederung der Bundesrepublik Deutschland gehörte der Ort zur Gemeinde Wilnsdorf im Kreis Siegen und Regierungsbezirk Arnsberg im Bundesland Nordrhein-Westfalen. 1961 feierte Niederdielfen 500-jähriges Bestehen. Am 1. Januar 1969 wurden das Amt Wilnsdorf aufgelöst und die bis dahin eigenständige Gemeinde Niederdielfen im Zuge der kommunalen Neugliederung in die neue Großgemeinde Wilnsdorf eingegliedert. Im September 2012 wurde das zwölf Grundstücke umfassende und ca. 6000 m² große Baugebiet „Am Grimberg“ für die Bebauung freigegeben.


grube grimberg

Auf dem Gebiet der Gemeinde Wilnsdorf waren bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts insgesamt acht Gruben in Betrieb, unter anderem in Niederdielfen die Bergwerke „Friedenseiche I. und II.“, „Ewald“, „Ameise“ und „Junge Ameise“. Die Grube „Grimberg“ in Niederdielfen wurde 1865 für den Tiefbau erschlossen. Bei 14 Sohlen betrug die Teufe 782 m. Ab 1891 wurde der Abbau für die 170 Belegschaftsmitglieder auf Druckluft umgestellt. 1910 wurde die Grube stillgelegt. Der ursprüngliche Förderturm wurde im Jahre 1911 abgerissen. 1995 wurde auf dem Grubengelände der Förderturm des Julianschachtes aus Bensberg wiederaufgebaut und erinnert somit an die fast 2500-jährige Geschichte des Bergbaus und der Eisenverhüttung in der Region. Der 16 Meter hohe Turm mit seinem Schachtgebäude ist dabei, obwohl er nicht aus der Region kommt, als typisch für die Förderanlagen im Siegerland anzusehen.

 

 
 
 
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Fotos, Texte, Grafiken: JHreisen - Wikipedia - google / Daten und Links ohne Gewähr (04.2024)