OT eiserfld


Allgemeines

Eiserfeld ist ein Stadtteil der Großen Kreisstadt Siegen im Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen. Er liegt im äußersten Süden des Stadtgebietes und hat nach Siegen-Mitte die zweitgrößte Gemarkungsfläche der Stadt sowie die viertgrößte Einwohnerzahl nach der Kernstadt, Weidenau und Geisweid. Von 1966 bis 1974 war Eiserfeld Sitz der gleichnamigen selbständigen Stadt Eiserfeld, die zum 1. Juli 1966 im Rahmen der kommunalen Gebietsreformen geschaffen wurde. 1967 wohnten in der Stadt 22.573 Einwohner. Sie wurde zum 1. Januar 1975 in die Stadt Siegen eingemeindet.


Geschichte

Fundstücke, die in den 1930er und 1980er Jahren ausgegraben wurden, weisen auf die Zeit um 600 bzw. 300 vor Christi Geburt hin. Der Raum Eiserfeld-Niederschelden-Hengsbach wurde wahrscheinlich aber erst in der Fränkischen Landnahme zwischen 720 und 800 endgültig besiedelt.[3] Der Name Eiserfeld leitet sich von Ysernvelde ab und wurde am 1. Oktober 1292 erstmals urkundlich erwähnt. In dieser Urkunde tritt ein Ekehardus von Helfenberg seine in Eiserfeld gelegenen Güter und Zehnten an einen „Vrayz“ genannten Mann aus Siegen sowie dessen Sohn Helwig (Helwicus) und seinen anderen Erben ab. Der spätere Ortsteil Hengsbach wurde erstmals am 23. August 1288 in einer Urkunde erwähnt.

Die Geschichte Eiserfelds ist durch Bergbau und Hüttenwesen geprägt, von dem auch heute noch einige Spuren zu finden sind, wie zum Beispiel die Sandhalde in der Hubach, eine Halde mit Hüttensand der bereits 1463 erstmals erwähnten Eiserfelder Hütte. Die zweite Hütte, die Marienhütte, lag zwischen Eiserfeld und Siegen und war zwischen 1876 und 1925 in Betrieb. Sie war eine der ersten nach dem Bau der Bahnverbindung zwischen Ruhrgebiet und Siegerland entstandenen Hütten und musste im Zuge der Wirtschaftskrise wieder geschlossen werden. Zudem gab es noch eine Kupferhütte in Eiserfeld, die allerdings bereits 1818/20 geschlossen wurde. Hinweise auf die Verhüttung gehen bis in die La-Tène-Zeit zurück, wie Spuren alter Schmelzöfen nahe den Bachläufen beweisen. Der Bergbau lässt sich schriftlich ab etwa 1400 nachweisen. Gruben waren die 1465 genannte Eisenzeche, die bereits um 1400 genannte Grube Brüderbund, die ehemals bedeutende Gruben Gilberg, Flußberg und Talsbach am Gilberg und viele weitere. Nach dem Anlegen der Eisenbahnverbindung ins Ruhrgebiet 1861 entwickelte sich der Bergbau bei Eiserfeld zusehends, bis 1894 mehrere Grubenbetriebe sich zur Gewerkschaft Eisenzecher Zug zusammenschlossen. 1960 ging mit der Schließung der Grube die Bergbauzeit in Eiserfeld zu Ende. In den Erzgruben in der Gemarkung wurden 20,6 Mio. Tonnen Eisenerz gefördert.

seit 1874 bildet Eiserfeld ein selbständiges Kirchspiel, seit dem 1. Januar 1876 gab es das Standesamt Eiserfeld, das am 4. Juli 1939 in Standesamt Niederschelden umbenannt wurde. 1878 wurde Eiserfeld Teil des neuen Amtes Eiserfeld, dessen Sitz in Niederschelden lag. 1859 wurde die alte Kapelle im Ort durch eine neue Kirche ersetzt. 1925 waren von den 5922 Einwohnern 4233 evangelisch, 978 katholisch, 16 jüdisch und 695 sonstiger oder keiner Konfession. Am 20. Juli 1881 richtete ein Unwetter nach wochenlang anhaltender Hitze schwere Schäden im Ort an. 1883 wurde die Eisern-Siegener Eisenbahn eröffnet, um die Orte Eisern und Eiserfeld sowie die dort ansässigen Grubenbetriebe an die Staatsbahn, die durch Siegen führte anzubinden. 1890 folgte dem Gütertransport der Personenverkehr. Im Ersten Weltkrieg kehrten 166 Eiserfelder nicht nach Hause zurück. Am 17. August 1924 wurde das Ehrenmal, ein polierter Findling aus dem Ort und eine Kirchenglocke, am Gilberg-Friedhof eingeweiht.

Zwischen dem 1. April 1943 und dem 30. September 1944 ertönte 137 Mal der Luftschutzalarm im Ort. Die Gemeinde blieb jedoch bis zum Sommer 1944 verschont von Angriffen. Die ersten über Eiserfeld fallenden Bomben richteten keine großen Schäden an, erst im März 1945 fielen öfter und vermehrt Bomben auch über den Ort. Die meisten fielen jedoch in Außenbezirke wie der Eisenzeche, dem Bahnhof oder in der Kohlenbach, die Ortsmitte blieb weitestgehend verschont. Dort wurden vier Häuser total zerstört und 15 beschädigt. Am 30. und 31. März wurden zehn Brücken, darunter fünf Eisenbahn- und fünf Straßenbrücken, gesprengt. Am 1. April 1945 zogen die amerikanischen Truppen in den Ort ein. Insgesamt 18 Einwohner starben bei den Geschehnissen. Das Denkmal des Zweiten Weltkrieges steht ebenfalls dort und bildet eine angedeutete Ruhmeshalle. Im Krieg sterben insgesamt 504 Eiserfelder.

Die Stadt Eiserfeld wurde am 1. Juli 1966 durch das Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Siegen aus den Ortsteilen Eiserfeld, Gosenbach und Niederschelden aus dem aufgelösten Amt Eiserfeld, Eisern aus dem Amt Wilnsdorf und Oberschelden aus dem Amt Freudenberg gebildet. Am 1. Januar 1975 wurde sie im Zuge des Sauerland/Paderborn-Gesetzes mit den Städten Siegen und Hüttental zur Stadt Siegen zusammengeschlossen. Dort bilden die genannten Orte heute den Stadtbezirk VI (Süd).


reinhold-forster-erbstollen

Der Reinhold-Forster-Erbstollen, ehemaliger Erbstollen der Grube Eisenzecher Zug, wurde 1805 angehauen und 1902 fertiggestellt. Bis 1983 wurde er zum Besucherbergwerk ausgebaut und ist nun auf einer Länge von 470 m begehbar.

   
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pfannenbergturm

Auf dem 499,2 m hohen Pfannenberg steht der 1934 errichtete Pfannenbergturm, der aus der Konstruktion eines ehemaligen Förderturms der Grube Pfannenberger Einigkeit bei Salchendorf errichtet wurde und heutzutage als Aussichtsplattform genutzt wird. Ein zweiter Aussichtsturm steht bereits seit 1888 auf dem Gilberg zwischen der Eiserfelder Ortsmitte und der Hengsbach. Von ihm kann man den Siegener Süden und Siegen selbst überblicken.

   
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glockenmuseum / heimatmuseum

Zudem gibt es das Glockenmuseum Eiserfeld sowie das Heimathaus des Eiserfelder Heimatvereins in der Ortsmitte, in dem Geschichte und Leben in Eiserfeld ausgestellt sind. Auf zwei Etagen sind in dem mehr als 300 Jahre alten Gebäude Fotos und Ausstellungsstücke zur Geschichte von Landwirtschaft, Eisenindustrie und Bergbau ausgestellt. Im Keller befindet sich eine umfangreiche Sammlung von Mineralien.

   
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Links

/www.eiserfelder-weiher.de

Naturschwimmbad Eiserfeld

   

 


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