ALLGEMEINES

Der Vesuv ist ein aktiver Vulkan auf dem europäischen Festland. Er liegt am Golf von Neapel in der italienischen Region Kampanien, neun Kilometer von der Stadt Neapel entfernt. Der Berg ist heute 1281 m hoch. Er besteht aus den Resten eines früher wesentlich höheren, älteren Schichtvulkans, des Somma, dessen Spitze zu einer Caldera eingestürzt ist, und dem im Inneren des Einsturzbeckens neugebildeten Kegel des „eigentlichen“ Vesuv. Der Vesuv war nach 79 n. Chr. jahrhundertelang aktiv. Seit dem letzten Ausbruch 1944 (Bild links) befindet er sich in einer Ruhephase.

       
AUSBRUCH 1944 AUFSTIEG VOM PARKPLATZ KRATERRAND KRATER

Ausbrüche (Auswahl)

18. bis 29. März 1944 (s.o.)

Im Frühjahr 1944 brach der Vesuv zum vorerst letzten Mal aus. Die Phase höchster Aktivität vom 18. bis zum 29. März war von Lavaflüssen und starken pyroklastischen Niederschlägen begleitet, auch eine Lavafontäne und kleinere pyroklastische Ströme traten auf. Trotz Evakuierung von 12.000 Personen fanden 26 Menschen dabei den Tod, die Städtchen Massa di Somma und San Sebastiano wurden zum wiederholten Male nahezu vollständig unter Lavamassen begraben. Auf dem Militärflugplatz Pompeii Airfield in Terzigno zerstörten die Tephrafälle etwa 80 B-25-Bomber der United States Army Air Forces.

04. bis 22. April 1906

Im April 1906 – bei dem stärksten Ausbruch seit 1631 – starben 105 Menschen in der Kirche von San Giuseppe, als deren Gebälk einstürzte. Die Eruption, der seit 1904 Schlackenauswürfe vorangingen, dauerte vom 4. bis zum 22. April und förderte bei ihrem Höhepunkt am 8. April Aschen bis in 1300 m Höhe. Die Kegelspitze des Berges wurde gekappt und der Vesuv büßte etwa 200 Meter an Höhe ein. 1929 wurden die Dörfer Pagano und Campitelli vollkommen zerstört.

Ab 1878

Lava floss aus den Flanken des Berges aus und formte zwei 160 m hohe, heute nicht mehr sichtbare Staukuppen. Insgesamt 86 Millionen Kubikmeter Lava traten bis 1899 aus.

26. April 1872

Ein Ausbruch zerstörte die Orte Massa di Somma und San Sebastiano und tötete 20 unvorsichtige Schaulustige. Im Anschluss an diese Eruption begann eine der längsten bekannten Aktivitätsperioden

 28. Mai 1858

Am 28. Mai 1858 wurden Fosso della Vetrana, Fosso Grande und Piano delle Ginestre von Lava überschwemmt.

15. Juli 1794

Ein Lavastrom verschüttet Torre del Greco.

16. bis 18. Dezember 1631

Im Juli erwachte der Vulkan wieder mit der stärksten Eruption nach dem Untergang von Pompeji. Ab Ende November hob sich der Boden des Kraters an und der Grundwasserspiegel änderte sich. Am Morgen des 16. Dezember begann der Ausbruch mit explosiven Ausstößen von Lava und Aschewolken. Am Morgen des 17. Dezember wurde der Gipfel des Vulkans weggesprengt. Ein Schlammstrom floss am Westhang bis zum Meer, Lavaströme traten auch aus Rissen an den Bergflanken aus. Der von starken Erdbeben und Flutwellen begleitete Ausbruch dauerte bis zum 18. Dezember an und setzte sich mit kleineren Erdstößen und Ascheauswürfen bis Anfang 1632 fort. Lava, Aschefall und Schlammströme richteten Schäden in Torre Annunziata, Torre del Greco, Pugliano, Portici und weiteren Orten der Umgebung an, eine Ascheschicht von 30 cm bedeckte Neapel. Der vulkanische Staub wurde noch in Istanbul registriert. Obwohl 40.000 Anwohner schutzsuchend nach Neapel flüchteten, brachte die Eruption 4000 Menschen und 6000 Haustieren den Tod.

24. August 79 n.Chr.

Der letzte plinianische Ausbruch des Vesuv, bei dem die Orte Pompeji, Herculaneum, Oplontis und das rund zwölf Kilometer entfernte Stabiae unter Staub- und Aschemassen vollständig begraben wurden, fand am 24. August des Jahres 79 n. Chr. statt. Die Katastrophe traf die Anwohner des Berges unvorbereitet.


Fotos, Texte, Grafiken: JHreisen - Wikipedia / Daten und Links ohne Gewähr (07.2025)