Familie Chigi

Castelfusano war einst der Jagdsitz der Familie Chigi. Es ist vom Zentrum Roms nur 25 km und von der Küste ca. 1,3 km entfernt. Castelfusano befindet sich in einem Jahrhunderte alten Pinienwald, nur einen Steinwurf vom Meer entfernt, in ländlicher Umgebung und dennoch nur einige Kilometer von Rom entfernt. Seinen Namen hat Castelfusano von dem herrlichen Schloss, welches im Barockstil erbaut und im Jahre 1620 mit Fresken des Malers Pietro Da Cortona verziert wurde. Das Schloss ist immer noch im Besitz der Familie Chigi, die es heute noch bewohnt. Ein Grossteil des Landbesitzes der Familie wurde Ende 1930 verstaatlicht, aber 35 Hektar rund um das Schloss sind immer noch in Privatbesitz und auf diesem Gelände hat ein Mitglied der Familie beschlossen das Feriendorf mit dem Namen Country Club Castelfusano zu errichten. Fabio Chigi war der Sohn eines Bankiers aus Siena. Er studierte Philosophie und Theologie und trat nach seinem Studium im Jahr 1628 in die Dienste von Papst Urban VIII. ein. Im Jahr 1635 wurde er Inquisitor auf Malta, und im Jahr 1639 wurde er von Papst Urban VIII. zum päpstlichen Nuntius in Köln ernannt. Als Gesandter des Papstes nahm Fabio Chigi an den Verhandlungen zum Westfälischen Frieden in Münster als Vermittler teil. Er protestierte gegen die unterzeichnete Ausführung des Friedensvertrags.

            

Im Jahr 1651 wurde er von Papst Innozenz X. zum Kardinal ernannt, als Nuntius in Köln abberufen und zum Kardinalstaatssekretär in Rom gemacht. Das Konklave wählte ihn im April 1655 zum neuen Papst, da Alexander VII. als Gegner des Nepotismus galt. Im Jahr 1656 berief er jedoch bereits einige seiner Verwandten in einträgliche kirchliche Ämter. Bei einem Zwischenfall der päpstlichen Leibwache mit dem Gefolge des französischen Botschafters, des Herzogs von Créqui, wurden einige Leute des Botschafters getötet. Ludwig XIV  verwies darauf den päpstlichen Nuntius des Landes und besetzte Teile des Kirchenstaates. Alexander VII. war ein großer Freund der Kunst und der Wissenschaften. Er betätigte sich selbst sogar als Dichter. Ein enger deutscher Freund Chigis war der spätere Paderborner und Münsteraner Fürstbischof Ferdinand von Fürstenberg. Beide arbeiteten ab 1652-1661 in Rom zusammen. Nach seinem Tod wurde er in seinem Grabmal im Petersdom beigesetzt. Agostino Chigi, der Stammvater der Familie, kam am Ende des 15. Jhs. nach Rom und war eine der wichtigsten Persönlichkeiten des politischen, wirtschaftlichen und mondänen Lebens der Stadt. Ihm ist die außergewöhnliche Villa Chigi zu verdanken, die heute als Villa Farnesina bekannt ist. Dies ist eines der wichtigsten Gebäude der Piazza Colonna; er wurde von Papst Alexander VII, dem Erben der Familie Chigi errichtet. Auf den Tod des Fürsten folgte eine lange Zeit, in der die Familie keine große Rolle spielte, die nur mit Alexander VII zu ihrem alten Glanz zurückfand. Der Papst wählte zwei Jahre nach seiner Wahl eine der bei den damaligen Adeligen beliebtesten Gegenden zur Familienresidenz und erwarb das Gebäude von der Familie Aldobrandini, als es noch im Bau war. Der Palazzo wurde vom italienischen Staat gekauft und ist seit 1961 Sitz des Ministerpräsidenten.


Romulus und Remus

Amulius Silvius hatte seinen älteren Bruder Numitor Silvius vom Thron gestürzt. Dessen Tochter Rhea Silvia zwang er, Vestalin (jungfräuliche Priesterin) zu werden. So wollte Amulius verhindern, dass in der Familie des Bruders Nachfahren entstünden, die seinen Thron gefährden könnten. Mars stieg jedoch zu ihrem Tempel hinab, und sie empfing von ihm die Zwillinge Romulus und Remus.Nach deren Geburt wurden die Kinder auf Amulius' Befehl in einer Zinkwanne in den Tiber ausgesetzt und Rhea ins Gefängnis gebracht. Der Tiber führte jedoch gerade Hochwasser, und als das Wasser zurückging, strandete die Wanne im Schlamm. Eine vom Schreien der Kinder angelockte Wölfin brachte sie in ihre Höhle und säugte sie. Auch ein Specht brachte ihnen Nahrung. Eines Tages wurden sie von König Amulius' Hirten Faustulus entdeckt. Faustulus, der Schweinehirt des Hofes, und seine Frau nahmen daraufhin die Kinder auf und zogen sie groß, ohne zu wissen, wer sie waren. Romulus und Remus gerieten eines Tages in Streit mit den Hirten von Numitor. Sie wurden Numitor vorgeführt und Faustulus berichtete ihre Geschichte, soweit er sie kannte. Numitor betrachtete das Gesicht der beiden und erkannte, dass sie seine Enkel waren. Als die beiden erfuhren, wie grausam Amulius mit ihrer Mutter und ihnen umgegangen war, beschlossen sie, Rache zu nehmen. Sie stürmten den Palast von Alba Longa, erschlugen Amulius und setzten ihren Großvater Numitor wieder auf den Thron. Zum Dank gestattete Numitor Romulus und Remus, an der Stelle, an der sie ausgesetzt worden waren, eine Stadt zu gründen. Romulus und Remus gerieten jedoch in Streit, als sie mit Hilfe eines Vogelflug-Orakels bestimmen wollten, wer der Bauherr und damit der Namensgeber der Stadt sein würde. Jeder von beiden schaute von einem anderen Hügel aus auf die Vögel. Am Ende behaupteten beide, recht zu haben. Remus sah 6 Vögel und Romulus 12. Romulus siegte, da er mehr Anhänger hatte. Unverzüglich zog er die heilige Furche, die die Größe der Stadt bestimmte, und begann mit dem Anlegen von Stadtgraben und Mauer. Der unterlegene Remus verspottete ihn und sprang über die noch niedrige Begrenzung in die Anlage hinein. Das war eine schwere Verletzung von Recht und Gesetz, denn eine Stadtmauer galt als heilig. Aufgebracht erschlug Romulus seinen Bruder mit den Worten „So möge es jedem ergehen, der über meine Mauern springt!“ Gegründet wurde Rom laut Titus Livius am 21. April 753 v. Chr. Nach der Ermordung seines Bruders herrschte Romulus über die Stadt. In die neue Stadt kamen viele Verbannte, Heimatlose und Verfolgte. Es mangelte jedoch an Frauen. Um dieses Problem zu lösen, verwendete Romulus eine List und lud die Bewohner der benachbarten Städte zu einem großen Kampfspiel ein. Mitten im Spiel stürzten sich die römischen Krieger auf die kaum bewaffneten Gäste und sprengten sie auseinander. Dabei ergriffen sie alle unverheirateten Mädchen, deren sie habhaft werden konnten. Die Brüder und Väter schworen Rache. Die Mädchen, von denen die meisten Sabinerinnen waren, ließen sich jedoch eine nach der anderen zur Heirat bewegen. Als die Sabiner später mit einem starken Heer kamen und sich mit den Römern eine Schlacht lieferten, drängten sich die Frauen auf das Schlachtfeld und baten darum, den um sie geführten Kampf zu beenden, da auf der einen Seite ihre Brüder und Väter, auf der anderen ihre Männer und Kinder sterben würden. Ihre Bitten hatten schließlich Erfolg, Romulus und Titus Tatius, Herrscher der Sabiner, reichten einander die Hand. Die Kämpfer verbrüderten sich, und Römer und Sabiner verschmolzen ihren Staat unter der Doppelherrschaft von Romulus und Titus Tatius. Bei einer Heerschau auf dem Marsfeld vor der Stadt kam es zu einer Sonnenfinsternis. Ein gewaltiger Orkan entstand, und Romulus verschwand vor den Augen der anderen in den schwarzen Wolken: Mars war gekommen, um seinen Sohn in den Kreis der Himmlischen zu entführen. Romulus wurde zum Gott Quirinus.


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