Allgemeines

Castel Gandolfo ist eine Stadt, die 25 km (16 Meilen) südöstlich von Rom in der italienischen Region Latium liegt. Castel Gandolfo liegt auf einem Hügel in den Albaner Hügeln mit Panoramablick auf den Albaner See, ist die Heimat von etwa 8.900 Einwohnern und gilt als eine der landschaftlich schönsten Städte Italiens. Es ist eines der I Borghi più belli d'Italia ("Die schönsten Dörfer Italiens"). Innerhalb der Stadtgrenzen befindet sich der Apostolische Palast von Castel Gandolfo, der seit 1626 den meisten Päpsten als Sommerresidenz und Feriendomizil diente.  Obwohl sich der Palast innerhalb der Grenzen von Castel Gandolfo befindet, hat er als eines der Besitztümer des Heiligen Stuhls einen extraterritorialen Status und steht nicht unter italienischer Gerichtsbarkeit. Es wurde in ein Museum umgewandelt und ist nun für die Öffentlichkeit zugänglich. Trotz des derzeitigen Status des Apostolischen Hauptpalastes als Museum würde der Komplex von Castel Gandolfo seinen traditionellen Status als Sommerresidenz und Ferienresidenz des Papstes erhalten, der im Juli 2025 restauriert wird. Die Feriengemeinde umfasst fast die gesamte Küste des Albaner Sees, die von zahlreichen Sommerresidenzen, Villen und Ferienhäusern umgeben ist, die im 17. Jahrhundert erbaut wurden. Hier befindet sich auch das Stadio Olimpico, in dem während der Olympischen Spiele in Rom die Ruderwettbewerbe ausgetragen wurden. In Castel Gandolfo gibt es mehrere archäologisch interessante Sehenswürdigkeiten, darunter das Emissario del Lago Albano und die Überreste der Villa des Domitian. Das Gebiet gehört zu den Grenzen des Parco Regionale dei Castelli Romani (Regionalpark der Castelli Romani). Es gibt auch viele Sehenswürdigkeiten von künstlerischem Interesse, wie die Stiftskirche St. Thomas von Villanova, die von Gian Lorenzo Bernini entworfen wurde.


GESCHICHTE

Archäologische Ausgrabungen und historische Quellen lassen vermuten, dass an der Stelle des heutigen Ortes um etwa 1100 v. Chr. bis 600 v. Chr. die antike Stadt Alba Longa lag, die lange der kulturelle Mittelpunkt und Hauptstadt des Latinerbundes war. Alba Longa spielte in der römischen Mythologie bei der Gründung Roms eine herausragende Rolle. 665 v. Chr. wurde Alba Longa von Rom zerstört. Auch aufgrund der günstigen Lage an der Via Appia (ab 312 v. Chr. erbaut) wurden in dem Gebiet zahlreiche Villen errichtet, darunter als größte die Villa des Kaisers Domitian. Sie ist der Vorgängerbau des heutigen Päpstlichen Palastes. Im Mittelalter gehörte die Domitianvilla unter dem Namen Massa Caesariana den Grafen von Tusculum. 1221 erwarben sie die Savelli und bauten sie zu ihrer Burg um. 1596 wurde sie aufgrund unbeglichener Schulden der Familie Savelli von der Apostolischen Kammer beschlagnahmt und in der Folge zum barocken Palast umgebaut. Seit 1628 wird dieser als Sommerresidenz des Papstes genutzt. Als 1798 Castel Gandolfo von französischen Soldaten besetzt wurde, schloss es sich der kurzlebigen Republik von Albano an. 1870 wurde der Kirchenstaat aufgelöst und Castel Gandolfo ins Königreich Italien eingegliedert.


PAPSTRESIDENZ

Der Papstpalast von Castel Gandolfo oder der Apostolische Palast von Castel Gandolfo nach seinem italienischen Namen Palazzo Apostolico di Castel Gandolfo ist ein 135 Hektar (54,6 ha) großer Gebäudekomplex in einer Gartenanlage in der Stadt Castel Gandolfo, Italien, der die Hauptvilla aus dem 17. Jahrhundert, ein Observatorium und ein Bauernhaus mit 75 Acres (30,4 ha) Ackerland umfasst. Das Hauptgebäude, der Papstpalast, diente jahrhundertelang als Sommerresidenz und Ferienresidenz für den Papst, das Oberhaupt der katholischen Kirche, und hat als eines der Besitztümer des Heiligen Stuhls einen extraterritorialen Status, obwohl das Hauptgebäude des Apostolischen Palastes seit Oktober 2016 als Museum dient. Es blickt auf den Albaner See.

               


ALBANER SEEN

Der Albaner See (italienisch Lago Albano, auch Lago di Castelgandolfo) ist ein See in den Albaner Bergen der mittelitalienischen Region Latium südöstlich von Rom. Er wird oft fälschlich als Krater eines Vulkans, des Komplexes des Vulcano Laziale, bezeichnet, ist jedoch ein kompliziert gebautes Maar, das sich in der Caldera eines alten Vulkans gebildet hat. Er hat bei einem Umfang von etwa 10 km eine Fläche von 6 km². Der See ist bis zu 170 m tief. Der Wasserstand des Albaner Sees wird durch einen antiken Abflusstunnel geregelt, der (angeblich nach einem Spruch des Orakels von Delphi) 398 v. Chr. angelegt wurde. Durch den Monte Cavo wird der Albaner See vom benachbarten Nemisee getrennt. Die so genannte Artemisio-Tuscolana-Caldera, in der sich später der Albaner See bildete, wurde während einer Ausbruchsperiode mit 6 großen, explosiven Eruptionen vor 560.000 sowie 350.000 Jahren gebildet. Das Ausbruchsvolumen betrug mindestens 280 Kubikkilometer. In dem Kraterkessel bildeten sich später neue Vulkangebäude und Krater durch phreatomagmatische Explosionen, und vor etwa 69.000 Jahren entstand der heutige Albaner See durch eine Maar-Explosion. Historische Meldungen über Ausbrüche in römischer Zeit sind unsicher, jedoch sind seismische Schwärme mit einer jeweiligen Dauer von bis zu 2 Jahren gesichert. Der letzte bedeutsame ereignete sich in den Jahren 1989 und 1990. Seit Mitte der 1990er Jahre ist der Wasserspiegel des Sees deutlich gesunken. Der Grund dafür ist der große Wasserverbrauch der umliegenden Kommunen und der päpstlichen Gärten. Namensgebend für den See ist die Stadt Albano Laziale, der See selbst gehört allerdings zum Gemeindegebiet von Castel Gandolfo.

  


Fotos, texte, Grafiken: JHreisen - Wikipedia / Daten und Links ohne Gewähr (07.2025)