ALLGEMEINES

Latina ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und mit ca. 126.000 Einwohnern. Latina ist die erste während des Faschismus realisierte Planstadt in Italien. Sie wurde ab 1932 erbaut. Latina liegt 67 km südöstlich von Rom und 159 km nordwestlich von Neapel in der Pontinischen Ebene, die sich vom Monte Circeo bis an die Stadtgrenze Roms erstreckt. Mit den Stadtteilen Lido di Foce Verde, Lido di Latina und Lido di Capo Portiere besitzt die Stadt drei Seebäder am Tyrrhenischen Meer. Das Stadtgebiet erstreckt sich im Norden bis an den Fuß der Monti Lepini. Der Küstensee Lago di Fogliano ist Teil des Nationalparks Circeo. Dazu gehören auch der botanische Garten von Borgo di Villa Fogliano und das Landgut der Caetani aus dem 18. Jahrhundert. Das Gemeindegebiet erstreckt sich in einer Höhe von 0 bis 75 Metern über dem Meeresspiegel. Die Gemeinde liegt in der Erdbebenzone 3 (wenig gefährdet). Die Nachbargemeinden, im Uhrzeigersinn: Nettuno (RM), Aprilia, Cisterna di Latina, Sermoneta, Sezze, Pontinia und Sabaudia. Latina ist in die sieben Stadtbezirke Latina Centro (Zentrum), Latina Ovest (West), Latina Est (Ost), Latina Mare (Meeresküste), Latina Nord, Latina Sud und Latina Scalo (Bahnhof) eingeteilt. Die Bezirke haben jeweils einen Präsidenten und 20 Bezirksräte, die gleichzeitig mit dem Stadtrat gewählt werden.


GESCHICHTE

Ab 1930 ließ Benito Mussolini die Pontinischen Sümpfe südlich von Rom trockenlegen und die gewonnenen landwirtschaftlichen Gebiete von Bauersfamilien aus dem Friaul und Venetien besiedeln. Die Stadtgründung von Littoria, wie Latina ursprünglich hieß, stand zunächst im Widerspruch zur bisherigen anti-urbanistischen faschistischen Propaganda mit ihrer Überhöhung des bäuerlichen Landlebens. Sie war jedoch notwendig geworden, da die geplante dezentrale Infrastruktur die Verwaltung und Versorgung der neu gewonnenen Gebiete nicht sicherstellen konnte. Am 30. Juni 1932 legte der Kommissar für die Trockenlegung, Orsolini Cencelli, den Grundstein für das neue administrative Zentrum, als Stadtplaner wurde der wenig bekannte Architekt Oriolo Frezzotti verpflichtet. Die Stadt entstand auf einem Grundriss in der Form eines Achtecks. Die Gebäude wurden, im Gegensatz zu den etwas späteren Gründungen wie etwa Sabaudia, in der ersten Bauphase noch in einem betont einfachen und ländlichen Stil gehalten und wegen der offensichtlichen Unvereinbarkeit mit der offiziellen Parteilinie auch ohne publizistische Begleitung errichtet. Erst gegen Ende des Jahres integrierte Mussolini die Stadtgründungen als landwirtschaftliche Gemeindezentren (Centri comunali agricoli) in das ideologische Konzept der Trockenlegung. Bereits am 18. Dezember 1932 weihte er vom Rathausbalkon aus die neue Stadt Littoria mit großem propagandistischen Aufwand ein. Unter den geänderten Vorzeichen entstanden nun auch moderne Bauten wie das Postamt von Angiolo Mazzoni (1934). Littoria wurde 1934 Hauptstadt der neu gegründeten gleichnamigen Provinz. Der Name Littoria leitete sich von den Liktorenbündeln her, die das zentrale Herrschaftssymbol der italienischen Faschisten waren. Dementsprechend wurde die Stadt 1946 in Latina umbenannt.


  
  
      
      

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