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Napoleon
war nur für 10 Monate auf der Insel. Nach seiner Abdankung am 06.04.1814 ging
er in sein Exil. Dieses dauerte bis zum 26.02.1815. In dieser
Zeit sehr kurzen Zeit bewegte er allerdings sehr viel. Noch während der Anreise zur Insel
entwarf er eine Flagge für sein neues Reich. Die drei Bienen als Symbol des
Fleißes auf einem roten Diagonalstreifen. Alles auf weißem Grund. Diese Fahne
weht heute noch überall auf der Insel. Der
offizielle Titel für Napoleon war "Fürst von Elba". Er wurde bei
seiner Ankunft stürmisch gefeiert, wobei er erst an Land ging, als dort genug
Publikum vorhanden war, dass ihm zujubelte. Mit seinem Tatendrang überraschte
er die Bevölkerung Elbas völlig. Napoleon
erkannte, dass hier dringende Reformen notwendig waren. Als seine Residenz
wählte er die Villa Mulini in Portoferraio. Er wählte dieses Gebäude aus
strategischen Gründen, weil er von dort aus die ganze Bucht von Portoferraio
und die Meerenge in Richtung Piombino überblicken konnte. Ein weiteres Domizil
Napoleons wurde die Villa San Martino, die unweit von Portoferraio
inmitten einer grünen Landschaft in einem Tal liegt. Napoleon
begann, nach Einnahmequellen auf Elba zu suchen. Er begann, Steuern auf
Abwasser, Müll und Salz zu erheben. Er forderte eine Gewinnbeteiligung beim
Erzabbau, am Thunfischfang, beim Wein- und Olivenanbau.
Napoleon
begann auch damit, die Straßen auszubauen bzw. zu befestigen. Portoferraio und Marina di
Campo wurden verbunden, ebenso die Orte Porto Azzurro und Rio Marina. Die
Straße von Marciana Marina in die Berge wurde ebenfalls auf sein Geheiß
gebaut. Später ließ Napoleon die Sümpfe bei Lacona trocken legen und befreite
die Insel von der Malaria. Das Grundbuch und Kataster sowie vier Gerichtshöfe
wurden ebenfalls eingeführt. Für
die Bürger entstand ein Hospital. Die Schulpflicht wurde eingeführt. Durch
strenge Richtlinien im Lebensmittelbereich gelang es Napoleon, die Malaria, Skorbut,
Typhus und Wechselfieber zu bekämpfen. Napoleon
war trotz seine Exils immer auf dem Laufenden, was die Politik betraf. Er gab
immer wieder Empfänge, bei denen er Leute einlud, die ihm die notwendigen Informationen
zuspielen konnten, die er für seine Rückkehr auf die politische Bühne
benötigte. Napoleon traf sich mit seiner Geliebten in den Bergen der Insel bei
Marciana. Obwohl
Napoleon auf Elba von allen hofiert wird, hält er es auf Elba nicht sehr lange aus. Als er
von der zunehmenden Unzufriedenheit der Franzosen mit den neuen politischen Verhältnissen
erfährt, verlässt er die Insel am 26. Februar 1815 mit 800 Infanteristen und
100 Kavalleristen, die allerdings noch nicht über Pferde verfügen. Nachdem er
an der Côte d'Azur bei Cannes an Land gegangen war, liefen Regierungstruppen zu ihm über.
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