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Torre dell Orologio

Der venezianische Uhrturm steht am Rande des Markusplatzes, links von der Markuskirche, quasi als Verlängerung der Alten Prokuratien (Procuratie vecchie). Er wurde am Ende des 15. Jahrhunderts gebaut, die flankierenden Seitentrakte kamen zu Beginn des 16. Jahrhunderts dazu. Diese Seitentrakte waren zunächst zweigeschossig, die leicht rückversetzten dritten Geschosse stammen erst aus dem 18. Jahrhundert. Die Fassade des Uhrturms wird durch das vergoldete Zifferblatt dominiert. Darüber sitzt in einer Nische eine Figur der Muttergottes. Und darüber wiederum thront ein Markuslöwe vor blauem Hintergrund. Am Epiphanietag (6. Januar) und in der Himmelfahrtswoche setzt ein Mechanismus zu jeder vollen Stunde Figuren der Heiligen Drei Könige in Bewegung, die im Halbkreis um die Muttergottes herumziehen. Auf der Plattform des Turms stehen zwei in Bronze gegossene Mohren aus dem Jahr 1497, die mit schweren Hämmern auf eine großen Glocke die Stunden schlagen. Das Besondere: Die Uhr zeigt neben den Stunden auch die Sonnen- und Mondphasen an. Außerdem kann man auf der Uhr sogar ablesen, durch welches der zwölf Tierkreiszeichen die Sonne und der Mond gerade ziehen. Das Uhrwerk der venezianischen Torre dell' Orologio gilt als geniales Meisterwerk der Uhrmacherkunst.

       
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Teatro La Fenice

Nachdem im Jahr 1773 das wichtigste Opernhaus Venedigs dem Feuer zum Opfer gefallen war, konnte sich die Betreibergesellschaft und die Patrizierfamilie, welche die Eigentümer waren, nicht über den Wiederaufbau einigen. Daraufhin beschlossen die Betreiber, ein eigenes Haus zu errichten. Dieses wurde am 6. Mai 1792 eröffnet und in Anspielung auf die Brandkatastrophe "La Fenice" (italienisch für Phönix) benannt. Die Bühne wurde schnell eine der bedeutendsten Italiens, neben der in Mailand, und Europas und erlebte zahlreiche Uraufführungen. Wie in Italien üblich, wurde damals im Karneval, zu Pfingsten und im Herbst gespielt. Bereits im Jahr 1836 wurde das Haus neuerlich durch ein Feuer schwer beschädigt. Diese Schäden konnten innerhalb Jahresfrist behoben werden; der Ruf des Hauses blieb unverändert erhalten. Insbesondere Guiseppe Verdi wählte diese Bühne häufig für die Weltpremieren seiner Werke (Ernani, Attila, Rigoletto, Simone Boccanegra, Traviata). Nach der Einigung Italiens im Jahr 1870 wurden Mailand, Rom und Neapel verstärkt als Opernzentren gefördert, worunter die Bedeutung von La Fenice aber nie maßgeblich litt. Nach dem 2.Weltkrieg erlebte das Haus im Rahmen der Musik-Biennale Venedigs einen neuerlichen Aufschwung. Bei Renovierungsarbeiten brach am 29.Januar 1996 wieder ein Feuer aus, welches das ganze Gebäude zerstörte. Da es sowohl um die Brandursache als auch um die Art der Wiedererrichtung Kontroversen und Prozesse gab, dauerte es einige Jahre, ehe der Neubau begonnen wurde. Schließlich wurde das Haus selbst  - dessen Zuschauerraum anhand von Fotos und Filmdokumenten originalgetreu rekonstruiert wurde - am 14.Dezember 2003 zunächst mit einem Konzert des "Orchestra del Teatro la Fenice" unter der Leitung von Riccardo Muti als Konzertsaal eröffnet. Später, am 12.November 2004, konnte nach der Fertigstellung der modernsten Bühnenmaschinerie der Welt auch der Opernbetrieb wiederaufgenommen werden. Auf dem Programm stand La Traviata von Verdi, allerdings nicht in der heute üblichen Fassung, sondern in jener Version, die gut 150 Jahre zuvor hier ihre Uraufführung erlebte. Die legendäre Akustik des Fenice konnte wiederhergestellt und sogar durch modernste Technik verbessert werden. Im Februar 2005 erlitt das Haus einen neuerlichen Schicksalsschlag durch den unerwarteten Tod des musikalischen Leiteres Marcello Viotti. Das Gran Teatro la Fenice wird ganzjährig durch das "Orchestra del Teatro la Fenice" mit Sinfoniekonzerten bespielt. Die Opernspielsaison (Stagione) dauert wie in allen großen italienischen Opernhäusern von Dezember bis Juni.


Santa Maria della Salute

Diese Barock-Kirche wurde zum Gedenken an die Pestepidemie im Jahr 1630 erreichtet. Diese Epidemie forderte allein in Venedig 40000 Menschenleben. Die Arbeiten  begannen 1631 und endeten erst im Jahr 1687. Das Fundament der Kirche besteht aus 1 Million Holzpfählen. In der Kirche wird Maria als die Gebieterin des Meeres dargestellt. Der Baumeister Baldassare Longhena erlebte die  Fertigstellung allerdings nicht mehr mit. Mit dem Bau der Kirche wurde eine grundlegende städtebauliche Neuordnung dieses Bereichs in Angriff genommen, der das Bild Venedigs, festgehalten in unzähligen Veduten vom 17. bis zum 19. Jahrhundert, bis heute prägen sollte. Die alte Bebauung mit Wohnhäusern und Kloster und Kirche San Trinità wurden abgerissen, um Platz für die Kirche, den Neubau der Zollstation und das Konventsgebäude der Somasker, die die Kirche zu betreuen hatten, zu schaffen. Bei den alljährlichen "Salute-Festen" gedenken die Gläubigen dem Ende der Pest und der Rettung der Kirche durch eine Französische Gesellschaft. Jedes Jahr wird am 21. November zum Dank an die Madonna zur Errettung von der Pest eine Schiffsbrücke für eine Prozession von der Kirche Santa Maria del Giglio über den Kanal zur Kirche geschlagen.


San Giorgio Maggiore

Kloster und Kirche auf der Insel tragen den gleichen Namen. Die erste Kirche entstand hier um 790. Die Kirche gehört zu einem ausgedehnten Gebäudekomplex eines Benediktinerklosters, dessen Ursprünge bis in das Jahr 982 zurückreichen. Beide wurden allerdings durch ein Erdbeben zerstört. Das Kloster entwickelte sich in der Folge zu einem der bedeutendsten Klöster des Ordens in Italien. Im Jahre 1109 gelangten Reliquien des Heiligen Stephanus aus Konstantinopel in das Kloster, wodurch es neben dem Grab des Apostels Markus zu einem der wichtigen Pilgerziele in der Lagunenstadt wurde. Neben dem Hl. Georg ist der Hl. Stephanus Patron der Kirche. Das Fest des Heiligen am 26.Dezember ist wesentlicher Bestandteil der venezianischen Feierlichkeiten an Weihnachten. Zwei Dogen wurden hier bestattet, Tribunus Memmo († 991), der den Mönchen die Insel geschenkt hat und Sebastiano Ziani († 1178), der das Kloster besonders schätzte und der dort verstorben ist. Im Jahr 1565 erhielt Andrea Palladio, der bereits ein Klostergebäude für die Benediktiner errichtet  hatte, den Auftrag zum Neubau der baufällig gewordenen Kirche. Erst im Jahr 1610 war der Bau auch innen vollständig ausgestattet, so dass die Kirche eingeweiht werden konnte. In San Giorgio Maggiore wurde Pius VII.zum Papst gewählt, da man wegen des Feldzugs Napoleons in Italien und der Besetzung Roms durch französische Truppen das Konklave nach Venedig verlegt hatte. Während der Besetzung Venedigs durch die Franzosen wurde auch San Giorgio ausgeplündert und die Jahrhunderte alte Bibliothek aufgelöst. Seit dieser Zeit verfielen die Klosterbauten, bis sie Mitte des 20. Jahrhunderts auf Initiative der Familie Cini restauriert und einer neuen Nutzung als Kulturzentrum zugeführt wurden. In dem nicht öffentlichen Park befindet sich ein Freilufttheater, das Teatro verde. Hier befindet sich ebenfalls ein Schauspielhaus und eine Marineschule.

       
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Ponte dell` Accademia

Die Brücke Ponte dell' Accademia überspannt den Canal Grande und verbindet den Campo S.Vidal mit dem Campo della Carità, sowie die Stadtviertel San Marco mit Dorsoduro. Ihren Namen verdankt sie der Galerie dell` Accademia, wie die am Campo della Carità liegende bedeutendste Gemäldesammlung Venedigs heißt. Es gab schon im 15. Jahrhundert Pläne, an dieser Stelle eine Brücke zu bauen, jedoch erst unter der k.u.k. Verwaltung wurde am 20. November 1854 die nach den Plänen des englischen Architekten Neville konstruierte Eisenbrücke eröffnet. Diese, ein Relikt einer ungeliebten Besatzungsmacht, wollte man durch eine Steinbrücke ersetzen. Die Gewinner eines diesbezüglichen Wettbewerbs mussten ihr Projekt jedoch jenem des Ingenieurs Miozzi, der auch den Ponte degli Scalzi gebaut hatte, weichen sehen. Die Holzbrücke von Miozzi wurde am 15. Januar 1933 eröffnet und dient bis heute der Überquerung des Canal Grande. Der Ausblick von der "Accademia" Richtung "Salute-Kirche" ist einer der schönsten der Stadt.


Ponte della Liberta

Über den 3,6 km langen, so genannten Ponte della Libertà (Brücke der Freiheit) für KFZ und Eisenbahn ist die Altstadt an das Festland angebunden. Die Brücke wurde 1931 von Eugenio Miozzi entworfen und gebaut und unter Mussolini 1933 eingeweiht. Damals hieß die Brücke - Ponte Littorio -. Nach dem Ende des 2. Weltkriegs erhielt sie zum Gedenken an die Befreiung von der Nazi-Herrschaft den heutigen Namen.


Tronchetto

Es handelt sich ursprünglich um eine kleine Insel in der Lagune von Venedig, die im Westen der Stadt liegt und dem Sestiere Santa Croce zugehörig ist. Durch Trockenlegungen und Aufschüttungen hat die Insel die heutige Größe erreicht. Durch die enorme Zunahme des Individualverkehrs und die begrenzte Möglichkeit, die Autoflut in den beiden Parkhäusern auf der Piazzale Roma unterzubringen, war man gezwungen, eine Ausweichmöglichkeit zu schaffen. Diese fand man schon vor Jahrzehnten, als die Isola di Tronchetto lediglich einen großen Parkplatz – ohne Gebäude – darstellte. In den letzten Jahren des 20. Jahrhunderts schuf man durch den Bau riesiger Parkdecks weitere Abstellflächen für all jene, denen die Unterbringung ihrer Fahrzeuge in den Parkhäusern von Mestre (gegenüber dem Bahnhof) und die Fahrt nach Venedig mit der Bahn zu mühselig war.


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