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Während
des Mittelalters endete der bittere Kampf um Verona zwischen den hiesigen
Herrscherfamilien mit dem Sieg der Scaligeri Familie, die dann ab 1277 für die
nächsten 110 Jahre regierte. Die Scaligeri veränderten Verona nicht nur äußerlich
durch die Errichtung von vielen prunkvollen Gebäuden, sondern auch kulturell,
da sie Maler und Poeten wie Giotto, Altichiero, Petrarch und Dante Alighieri
(welcher die letzte Version seiner Himmlischen Komödie seinen Mäzenen widmete)
sehr unterstützten. Der Legende zu entnehmen, war es zu jener Zeit, als das
tragische, von William Shakespeare verewigte, Liebespaar Romeo und Julia in
Verona gelebt haben soll. In der Renaissance gehörte die Stadt zur Republik Venedig und stand daher
unter dem Einfluss der Kunst, Kultur und Gesellschaft dieser Epoche. Die
Aristokratie und der neue Mittelstand der wohlhabenden Händler bereicherten
Verona und ihre Bevölkerung, erbauten eindrucksvolle Gärten, Paläste, Häuser
und Kirchen und verwandelten dadurch die Stadt in ein romantisches Paradies. Das damalige Verona war sowohl eine gesellschaftliche und kulturelle als
auch eine wirtschaftliche Festung. 1796 kam Napoleon nach Verona (damals war die
Stadt von strategisch militärischer Bedeutung und daher der Ort vieler
Schlachten). Während er ursprünglich den Veronesern durch Freiheits- und Unabhängigkeitsversprechungen
große Hoffnung machte, übergab er schließlich
die Kontrolle der Stadt den Österreichern im Austausch von Liegenschaften, die
näher an Frankreich waren. Daraufhin erhielt Verona in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine
starke österreichische Präsenz, die anhielt, bis sich die Stadt im Jahre 1866
mit Italien vereinte. Veronas viele Herrscher hinterließen ihre Spuren, die man
heute noch in Architektur, Kunst, Gastronomie und Mentalität der hier lebenden
Menschen erkennen kann.
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