ALLGEMEINES

Wai-O-Tapu, vielfach auch zusammenhängend Waiotapu geschrieben, ist ein 18 km2 grosses Geothermalgebiet in der Region Waikato auf der Nordinsel von Neuseeland. In ihm befinden sich kollabierte Krater, Fumarole, heiße Quellen, durch Minerale gefärbte heiße und kalte Teiche und Tümpel sowie Schlammteiche, aus denen Gase vulkanischen Ursprungs aufsteigen und an der Oberfläche als Schlammblase zerplatzen. Das Geothermalgebiet zählten zu den grössten Neuseelands.


GESCHICHTE

Die Bezeichnung Wai-O-Tapu entstammt der maorischen Sprache und bedeutet „heiliges Wasser“, wobei „Wai“ für „Wasser“ steht und „Tapu“ für „heilig“ oder „verboten“. Das Gebiet, das von dem Māori-Iwi Ngāti Tahu Ngāti Whaoa beansprucht wird, ist von den lokalen Stämmen nach dem Waiotapu Stream benannt worden, einem kleinen Fluss, der durch das Gebiet fließt und später in den Waikato River mündet. Das Geothermalgebiet von Wai-O-Tapu befindet sich rund 20 km südsüdöstlich von Rotorua und gut 40 km nordöstlich von Taupo, zwischen dem nördlichen Ende des Reporoa-Flachlandes und den beiden Vulkanen Moungaongaonga mit einer Höhe von 825 m und Moungakakaramea, der auch unter dem Namen Rainbow Mountain bekannt ist.

Das Wai-O-Tapu, dessen Grundlage durch vulkanische Aktivitäten gebildet wurde, die vor 160.000 Jahren stattgefunden haben, entstand in seiner heutigen Form durch Eruptionen erst vor rund 900 Jahren. Das in heißen Quellen an die Erdoberfläche transportierte Wasser wird in den Schichten, in denen Magma früherer Eruptionen vorhanden ist, auf bis zu 300 °C erhitzt und kühlt sich auf dem Weg nach oben auf zwischen 70 °C und 100 °C ab.

In den Fällen, wo Minerale in hoher Konzentration ausgetragen werden, verfärbt sich das Wasser in abhängig von den Mineralen in unterschiedliche Farben, wobei gelbe Ausfällungen für Schwefel, orangefarbene für Antimon, weiße für Siliciumdioxid, grüne für Schwefel und Eisen(II)-sulfat, purpurne für Manganoxid, rote und braune für Eisenoxid und Eisenoxidhydroxid sowie schwarze für Schwefel und Kohlenstoff stehen. Der bei den Ausgasungen entstehende penetrante Geruch nach „faulen Eiern“ ist dem Schwefelwasserstoff geschuldet, der sich in den Tiefen bildet und durch Erdspalte sowie durch aufsteigendes Wasser nach oben an die Erdoberfläche drängt.


 
       
       
       
       

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